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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Montag, 05.01.2009, 21:30 MEZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Ein Quantum Frost +++


Wetterübersicht Europa
Kalt begann das neue Jahr 2009 in Mitteleuropa, und um das Wintergefühl zu vollenden kam am heutigen Montag in weiten Teilen Deutschlands der Schnee dazu. In einem Streifen quer über der Mitte des Landes fielen gebietsweise über 20 cm Neuschnee; selbst in sonst eher schneearmen Gegenden schneite es kräftig. Da wären zum Beispiel Essen mit 17 cm oder Köln mit für niederrheinische Verhältnisse aufsehenerregenden 8 cm zu nennen. In Chemnitz lagen 38 cm Schnee, in Leipzig 24 cm - soviel wie seit 1991 nicht mehr. Selbst die Gegenden um Karlsruhe - und das ist immer eine besondere Betonung wert - wurden weiß, wenngleich sich die Mengen in überschaubaren Grenzen hielten. An der Station in Rheinstetten konnten um 19 Uhr aber immerhin 6 cm und damit - das ist erst recht eine besondere Erwähnung wert - genauso viel wie zur selben Zeit in Freudenstadt gemessen werden. Der Schneefall lässt bis Dienstag immer mehr nach, doch in den Nächten wird es nun richtig kalt. Hauptsächlich in der Osthälfte Deutschlands rücken Tiefstwerte um -20 Grad in den Bereich des Möglichen.

Die Schneefälle standen in Zusammenhang mit Tiefdruckgebiet "Akai", das am Samstag über den Süden Skandinaviens und die Ostsee nach Nordpolen zog und Montag Mittag mit seinem Zentrum bereits über dem russischen Raum ausgemacht werden konnte. An dem von Norden her übergreifenden Frontensystem des Tiefs bildeten sich mehrere kleine Wellen aus, die zu einer Verlangsamung der Front auf ihrem Weg nach Süden beitrugen. Die Hebungsantriebe wurden im Wesentlichen durch einen ausgeprägten Höhentrog bereitgestellt, der sich am Montag über Nordrussland und Osteuropa westwärts bis zur Atlantikküste erstreckte. Bis Mittwoch schwenkt der Ostteil des Troges ostwärts; von seinem Westteil bleibt ein Höhentief übrig, das sich bis zum Ende der Woche zur Iberischen Halbinsel verlagert. Hinter dem Frontenzug, der in der Nacht zum Dienstag von dem Höhentrog überlaufen wird und sich damit weiter abschwächt, gelangt von Nordosten her Kaltluft arktischen Ursprungs nach Mitteleuropa. Diese gerät unter den Einfluss eines zonal orientierten Hochs, das Dienstag Mittag von den Britischen Inseln über die Mitte Deutschlands bis weit nach Osteuropa reicht. Südlich dieser Zone hohen Luftdrucks bringt ein Tief dem Norden Italiens bis Donnerstag teilweise kräftige Regen- und Schneefälle, nördlich davon kündigt sich zum Mittwoch von Norden her ein weiterer Trog- und Kaltluftvorstoß an. Das korrespondierende Tief bewegt sich allerdings auf nördlicherer Zugbahn als "Akai" südostwärts, sodass die zugehörigen Fronten nur im Norden und in der Mitte Deutschlands signifikantes Wetter auszulösen vermögen.

In der zweiten Wochenhälfte schiebt sich von den Britischen Inseln her erneut ein Hoch nach Mitteleuropa vor. Genau genommen handelt es sich dabei um den wieder erstarkenden westlichen Part der Hochdruckzone vom Dienstag. Gleichzeitig steigt auch in der Höhe das Geopotential an, was gleichbedeutend mit einer deutlichen Erwärmung der mittleren und oberen Troposphäre ist. Wie fast immer bei winterlichen Hochdruckgebieten stellt sich eine Inversionslage mit viel Sonne und milden Temperaturen auf den Bergen sowie kalten Niederungen ein. Die im Flachland verbreitet vorhandene Schneedecke trägt zu einer Verstärkung dieser Gegensätze bei.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, -Heilige Drei Könige-, 06.01.2009
Aus dichter Bewölkung fällt heute Nacht gebietsweise noch etwas Schnee, vor allem im Süden Baden-Württembergs etwa entlang der Donau und südlich davon. Nennenswerte Neuschneemengen sind aber auch dort nicht mehr zu erwarten. Im Norden lockern die Wolken gegen Morgen teilweise auf. Die Temperaturen sinken auf Tiefstwerte zwischen -5 und -8 Grad.

Der Dienstag verläuft meist stark bewölkt, Schneeflocken fallen aber nur noch ganz vereinzelt. Im Norden bekommt die Wolkendecke einige größere Lücken. Mit Höchsttemperaturen zwischen -5 und -3 Grad herrscht überall Dauerfrost. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Nordost bis Ost.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: -5 °C | Max: -3 °C


Die weiteren Aussichten
In der Nacht zum Mittwoch gibt es mancherorts strengen Frost mit Temperaturen unter -10 Grad. Bei viel Sonnenschein steigen die Temperaturen tagsüber zwar deutlich an, die 0-Grad-Marke wird trotzdem nirgendwo erreicht.

Von Donnerstag bis Samstag setzt sich das trocken-kalte Winterwetter fort, dabei scheint meist ungestört die Sonne. In den höheren Lagen wird es im Verlauf deutlich milder, im Tiefland bleibt es auch tagsüber meist frostig.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 07.01.2009:
Min: -10 °C | Max: -3 °C

Donnerstag, 08.01.2009:
Min: -9 °C | Max: -2 °C

Freitag, 09.01.2009:
Min: -9 °C | Max: -2 °C

Samstag, 10.01.2009:
Min: -8 °C | Max: -1 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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