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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Donnerstag, 11.12.2008, 20:45 MEZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Etwas Sonne am Wochenende, sonst meist trüb und kalt +++


Wetterübersicht Europa
Einige Zentimeter Neuschnee sind in den vergangenen 48 Stunden hauptsächlich auf baden-württembergischen und bayerischen Boden gefallen. Vielerorts konnte sich sogar in den Niederungen eine Schneedecke ausbilden; fast schon traditionell davon ausgenommen blieb der Oberrheingraben. Ansonsten bot sich am Donnerstag Morgen beim Blick auf die Schneehöhen in Süddeutschland zwar kein dramatisches, aber dennoch meist winterliches Bild: Konstanz meldete immerhin 9 cm, der Stuttgarter Flughafen 6 cm Schnee. Im Nordschwarzwald und auf der Schwäbischen Alb liegen derzeit rund 30 cm. Doch all das ist nichts im Vergleich zu den Schneemassen, die in den Südalpen niedergehen. Im österreichischen Bad Bleiberg, wenige Kilometer von Villach entfernt in Kärnten, Österreich gelegen häuften sich auf rund 900 Meter Höhe innerhalb eines Tages bis Donnerstag Morgen sage und schreibe 80 cm Neuschnee an. Nicht viel weniger, nämlich 70 cm, waren es in der Gemeinde Lesachtal südlich von Lienz. Bis Freitag Abend sind in diesen Regionen noch einmal 30 bis 40 cm Neuschnee möglich, erst zum Samstag beruhigt sich die Lage allmählich.

Für den dichten Flockenwirbel zeigt sich ein Tiefdruckgebiet mit Zentrum bei Korsika zuständig. Es lenkt auf seiner Vorderseite von Süden her milde, in erster Linie aber sehr feuchte Mittelmeerluft gegen die Alpen, wo dann zusätzlich Staueffekte zum Tragen kommen. Dies alles spielt sich im Bereich eines breiten Höhentroges ab, dessen Hauptachse in geschwungener Form etwa von Nordskandinavien über Frankreich bis in den zentralen Mittelmeerraum verläuft. An der Ostflanke dieses Troges wird mit einer südlichen Höhenströmung Warmluft in der mittleren und oberen Troposphäre nach Norden verfrachtet, die über Mitteleuropa auf die dort am Mittwoch eingeflossene Kaltluft polaren Ursprungs aufgleitet. Somit konnte längs über der Mitte Deutschlands ein Gebiet mit meist leichten Niederschlägen entstehen, wobei es sich meist um Schnee - in Bayern in der Nähe zur wärmeren Luft im Osten auch teilweise um gefrierenden Regen handelt. Am Freitag zieht das Tief zur südlichen Adria und schwächt sich ab; gleichzeitig verlagert sich auch der Höhentrog in seinem Südteil nach Osten, während der Nordteil über Skandinavien nordostwärts schwenkt. Dahinter setzt sich in weiten Teilen Deutschlands schwacher Zwischenhocheinfluss durch, lediglich über der Ost- und Nordosthälfte lässt sich das schwache Niederschlagsband auch in den nächsten Tagen noch identifizieren. Derweil steht über dem Nordatlantik bereits das nächste kräftige Tiefdrucksystem samt zugehörigem Höhentrog parat. Das System besteht aus mehreren Teiltiefs, wobei sich der gesamte Komplex mit seinem Schwerpunkt inklusive dem zu einem Abschnürungsprozess neigenden Höhentrog bis Sonntag zum westlichen Mittelmeerraum bewegt. Ausläufer der einzelnen Tiefs greifen zwar vorerst nicht auf das Bundesgebiet über; jedoch dreht die Strömung auf der Vorderseite des Komplexes zunächst auf Süd und am Sonntag auf Südost, sodass zumindest in höheren Schichten vorübergehend deutlich wärmere Luft herangeführt wird.

Zu Beginn der neuen Woche bleibt die Konstellation mit dem umfangreichen, aber in Abschwächung begriffenen Tiefdruckkomplex über dem Mittelmeer sowie der Andeutung einer Brückenbildung zwischen dem Azorenhoch und einem sich kräftigenden Hoch mit Kern über dem Westen Russlands in ihren Grundzügen erhalten. Für Deutschland bedeutet dies überwiegend trübes und kaltes Wetter mit geringer Niederschlagsneigung.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 12.12.2008
Heute Nacht zeigt sich der Himmel über Baden-Württemberg bedeckt, dabei fällt vor allem in der ersten Nachthälfte immer wieder etwas Schnee. Im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb schneit es auch stärker, dort sind mancherorts nochmals bis zu 10 cm Neuschnee möglich. Ansonsten verlagern sich die leichten Schneefälle im Laufe der Nacht allmählich ostwärts, sodass es in der zweiten Nachthälfte in Baden schon meist trocken bleibt. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +1 Grad rund um Mannheim und -3 Grad im Südosten.

Am Freitag Vormittag schneit es Richtung bayerische Grenze noch leicht. Auch in den übrigen Gebieten überwiegt zunächst ein trüber Wettercharakter. Am Nachmittag fallen letzte Flocken von Oberschwaben bis zum Westallgäu, sonst lockern die Wolken von Westen her etwas auf. Besonders in Nordbaden scheint dann ab und zu auch die Sonne. Die nicht gerade große Temperaturspanne reicht am Nachmittag von -1 Grad südlich der Donau bis +3 Grad in Nordbaden. Der Wind weht schwach und weist keine vorherrschende Richtung auf.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: 0 °C | Max: +3 °C


Die weiteren Aussichten
Am Samstag gibt es die allseits bekannte - aber weniger beliebte - Mischung aus teilweise dichtem Nebel, einigen Wolken und etwas Sonne, wobei es gegenüber Freitag vor allem auf den Bergen deutlich milder wird. In den Niederungen ändern sich die Temperaturen dagegen kaum.

Am dritten Advent ziehen im Tagesverlauf von Südwesten her einige Wolkenfelder heran, Regen oder Schnee fällt aus ihnen aber nicht.

Montag und Dienstag setzt sich das ruhige, insgesamt aber trübe Wetter fort. Dabei nimmt die Neigung zu leichten Niederschlägen in Form von Regen oder Schnee besonders zum Dienstag etwas zu. Mit Höchstwerten meist nur um den Gefrierpunkt bleibt es weiterhin kalt.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 13.12.2008:
Min: -3 °C | Max: +2 °C

Sonntag, -3. Advent-, 14.12.2008:
Min: -3 °C | Max: +3 °C

Montag, 15.12.2008:
Min: -2 °C | Max: +2 °C

Dienstag, 16.12.2008:
Min: 0 °C | Max: +3 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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