Wettergefahren - Frühwarnung
Wettergefahren-Frühwarnung - Übersicht

Weitere Informationen: Wetterrekorde, Sturmstärken, Klimakarten usw.

Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Montag, 01.12.2008, 21:00 MEZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Erst feucht-kalt, später nass und milder +++


Wetterübersicht Europa
Rund um den meteorologischen Winterbeginn am heutigen Montag hat sich über Mitteleuropa eine Witterungsphase eingestellt, die - wollte man eine Klassifizierung vornehmen - irgendwo zwischen spätherbstlich und frühwinterlich einzuordnen wäre. Dabei hat sich am vergangenen Wochenende ein umfangreicher Langwellentrog vom Nordatlantik südwärts ausgedehnt und überdeckt nun ganz West- und Mitteleuropa. An seiner Ostflanke zog am Samstag ein kleines Tief von Bayern nach Norddeutschland und brachte vor allem im Norden leichte Niederschläge in Form von Regen und Schnee mit sich. Bis zum frühen Abend hatte sich beispielsweise in Faßberg im Landkreis Celle eine Schneedecke von immerhin 3 cm ausgebildet. Auch am Sonntag regnete und schneite es im Norden teilweise leicht, im Süden machte der Tag seinem Namen dagegen mehr Ehre.

Am Montag verstärkte sich auf seinem Weg nach Nordosten ein weiteres Tief über dem westlichen Mittelmeer. Es verlagerte sich - gekoppelt an einen markanten Randtrog - im Tagesverlauf über den Norden Italiens und die Alpen nordwärts und liegt mit seinem Zentrum am Montag Abend etwa über Brandenburg. An seiner Ostflanke lenkte es in einem weiten Bogen milde Luft vom Mittelmeer über Südosteuropa nach Deutschland, die auf die dort lagernde, vor allem bodennah recht kalte Luft aufglitt und ein umfangreiches Niederschlagsgebiet entstehen ließ. Besonders in der Mitte und in der kompletten Osthälfte des Landes fiel länger anhaltend Regen mit Mengen von zum Teil über 10 mm in sechs Stunden (z.B. Erfurt 13 mm) - auf der Rückseite des Tiefs Richtung Süden später auch wieder vermehrt Schnee bis in tiefe Lagen. Bis Dienstag Nachmittag wandert das Tief nach Südschweden, hinterlässt bis dahin aber dem Nordosten Deutschlands noch einige Millimeter Regen. Derweil schwenkt der langwellige Höhentrog in seinem Südteil nach Osten, wird allerdings von Nordwesten her durch einen einlaufenden Randtrog regeneriert. So verbleiben weite Teile Europas bis Mittwoch unter dem Trog, womit die großräumige Konfiguration zwar vorgezeichnet wäre, die wetterwirksamen Details jedoch nur schwierig vorhersagbar sind. Um ein solches Detail handelt es sich zum Beispiel bei einem schwach ausgeprägten Randtrog, der am Dienstag in der sehr feuchten Luft in einigen Gebieten Deutschlands weitere leichte Niederschläge auslöst. Des Weiteren zieht bis Mittwoch Morgen ein kleines Tief von Färöern zur Nordseeküste. Sein bereits okkludiertes Frontensystem erfasst am späten Dienstag Abend des Westen Deutschlands. Um die Situation abschließend zu verkomplizieren, bewegt sich in Verbindung mit dem von Nordwesten einlaufenden Randtrog ein drittes kleines Tief bis Mittwoch Mittag zur Mitte Frankreichs.

Erst am Donnerstag kommt - man ist geneigt zu sagen endlich - wieder etwas mehr Schwung ins Geschehen. Ein sich bei der Südspitze Grönlands entwickelndes Tief beweist, dass eine winterliche Zyklone im europäischen Raum auch mehr als drei geschlossene Isobaren um sich scheren darf und nistet sich vorübergehend bei den Britischen Inseln ein. Die Okklusion greift mit Regen und Wind am Donnerstag Nachmittag von Westen her auf Deutschland über, sorgt für eine gründliche Durchmischung der Luft und führt auch in Bodennähe einen Luftmassenwechsel herbei. Zum Wochenende schwächt sich das Tief deutlich ab, kommt aber weiter nach Osten voran. Auf seiner Rückseite gelangt dann allmählich wieder kältere Luft nach Mitteleuropa.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 02.12.2008
Heute Nacht zeigen sich am Himmel über Baden-Württemberg viele Wolken. Zeitweise fällt etwas Schnee oder Schneeregen, am Rhein Regen. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +3 und -1 Grad, wobei aus dem einleitenden Satz bereits hervorgeht, wo es am mildesten bleibt.

Auch am Dienstag regnet oder schneit es aus dichter Bewölkung hin und wieder etwas. Eine genaue räumliche und zeitliche Einordnung gestaltet sich dabei als schwierig. Tendenziell besteht am Vormittag ein größeres Niederschlagsrisiko als am Nachmittag und Abend; am ehesten völlig trocken verläuft der Tag südöstlich der Schwäbischen Alb. Bei Höchsttemperaturen zwischen +1 und +5 Grad bewegt sich die Schneefallgrenze in Höhen um 500 Meter. Der Südwestwind weht schwach bis mäßig.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +3 °C | Max: +5 °C


Die weiteren Aussichten
Mit etwas Sonne beginnt der Mittwoch, doch bald schieben sich von Westen wieder dichte Wolken heran. Aus diesen fällt am Abend etwas Regen, in höheren Lagen Schnee.

Am Donnerstag dominiert zunächst ein Wechsel von Sonne und Wolken, wobei die Wolken diesen Vergleich im Tagesverlauf deutlich zu ihren Gunsten entscheiden. Bei einem spürbar auffrischenden Südwestwind setzt am Abend von Frankreich her verbreitet Regen ein. Ob es in den hohen Schwarzwaldlagen bei Schnee bleibt oder ob die Niederschläge auch dort in die flüssige Form übergehen, muss noch abgewartet werden.

Freitag und am Nikolaustag herrscht nasses und windiges Wetter mit Regen und Regenschauern, nur im Hochschwarzwald fällt auch Schnee. Insgesamt wird es vorübergehend etwas milder.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 03.12.2008:
Min: 0 °C | Max: +4 °C

Donnerstag, 04.12.2008:
Min: +2 °C | Max: +7 °C

Freitag, 05.12.2008:
Min: +5 °C | Max: +8 °C

Samstag, -Nikolaustag-, 06.12.2008:
Min: +4 °C | Max: +7 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



Forschungszentrum
In Zusammenarbeit mit:
Lacunosa Wetterberatung