Wettergefahren - Frühwarnung
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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Donnerstag, 27.11.2008, 22:15 MEZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Wechselhaft und mäßig kalt +++


Wetterübersicht Europa
Nach dem ereignisreichen letzten Wochenende mit verbreiteten Schneefällen ist inzwischen wieder mehrheitlich Ruhe beim mitteleuropäischen Wettergeschehen eingekehrt. Nahezu unbemerkt schlich sich der Winter im Flachland - sofern er präsent war - von dannen. Lagen am Mittwoch Morgen in Deutschland noch verbreitet wenige Zentimeter Schnee, so meldeten am Donnerstag Abend zahlreiche Stationen unterhalb einer Höhe von rund 300 bis 400 Meter entweder nurmehr Reste oder, wie in der kompletten Nordhälfte, gar keinen Schnee mehr. Dazu stiegen die Temperaturen im Norden auf für Ende November schon wieder milde Werte von +7 bis +10 Grad an. Südlich der Mittelgebirge hielt sich die Kaltluft vor allem in den Niederungen länger. Zwar konnten auch dort am Donnerstag in Mannheim und Mühlacker Temperaturen bis +7 Grad gemessen werden; den kräftigsten Temperaturanstieg innerhalb eines Tages verzeichnete aber der 1493 Meter hohe und damit in die freie Atmosphäre hineinragende Feldberg im Schwarzwald, wo am Mittwoch ein Höchstwert von -6 Grad, am Donnerstag dagegen ein Maximum von -1 Grad registriert wurden.

Die großräumige Struktur im europäischen Raum lässt sich grob in vier Zonen gliedern. Von Russland über das Schwarze Meer und Südosteuropa bis zum westlichen Mittelmeer und Nordafrika erstreckt sich noch immer - etwas krumm und im Bereich des Balkans inzwischen durch einen schmalen Hochdruckrücken unterbrochen - der ehemals imposante Langwellentrog, der am vergangenen Wochenende den Winter nach Mitteleuropa brachte. Nördlich davon schließt sich vom östlichen Nordatlantik über West- bis nach Osteuropa eine schmaler Sektor hohen Geopotentials an, der sich am Boden durch eine schwache Hochdruckbrücke abbildet. Die dritte und vierte Komponente in diesem Quartett bilden ein weit nach Norden reichender Rücken über dem westlichen Atlantik sowie ein neuer, sich nach Süden ausweitender Höhentrog über dem Nordmeer und dem nordöstlichen Atlantik. In letzteren eingebettet befindet sich am Boden ein kräftiges Tief vor der norwegischen Küste, dessen Warmfront bereits weit östlich von Deutschland angelangt ist. Die zugehörige Kaltfront weist über die mittlere Nordsee und Großbritannien südwestwärts und kommt kaum noch nach Südosten voran. Dazwischen liegt der Norden Deutschlands innerhalb des weit aufgespannten Warmsektors, in dem eine lebhafte westliche bis südwestliche Strömung vergleichsweise milde Luft nordostwärts lenkt. Am Freitag wird sowohl das hohe Geopotential in der Höhe als auch die Hochdruckbrücke am Boden über West- und Mitteleuropa abgebaut. Zum einen hat sich vorderseitig des südwestlichen Teils des Höhentroges über Südeuropa ein Tief über dem Norden Algeriens gebildet, das bis zum Abend über den westlichen Mittelmeerraum nach Norditalien zieht. Zum anderen wird eben jener Teil des Höhentroges durch den neuen, über dem Ostatlantik südwärts vorstoßenden Trog eingefangen und diesem angegliedert. Daraus resultiert ein breiter Trog, der von Samstag an nahezu ganz Nord-, West- und Mitteleuropa überdeckt und sich insgesamt nur langsam ostwärts bewegt. An dessen Ostflanke verlagert sich das Tief über Norditalien in der Nacht zum Samstag über die Alpen hinweg nach Süd- und bis Mittag auch nach Norddeutschland. Bei genauerem Hinsehen spielen dabei wahrscheinlich auch Leeeffekte eine bedeutsame Rolle, die weniger für eine Verlagerung, stattdessen eher für eine deutliche Abschwächung südlich der Alpen und eine Neubildung nördlich davon sprechen. Wie dem auch sei, das Tief - zu dem in der oberen Troposphäre zudem ein markanter Randtrog korrespondiert - führt am Freitag Nachmittag und Samstag milde und feuchte Luft nach Deutschland.

Derweil entwickelt sich am Freitag an der Südspitze des ostatlantischen Troges auch über der Biskaya ein Tief, das bis Montag in überaus gemächlichem Tempo über Frankreich zur Nordsee wandert. Das Frontensystem dieses Tiefs greift in der Nacht zum Sonntag auf den Südwesten Deutschlands über und überquert das Bundesgebiet bis zum Abend nordostwärts. Dahinter fließt zu Beginn der neuen Woche allmählich wieder kältere Meeresluft nach Mitteleuropa ein.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 28.11.2008
Die kommende Nacht verläuft in Baden-Württemberg vielfach gering bewölkt oder klar. Stellenweise bildet sich Dunst oder Nebel aus. Die Temperaturen sinken überall in den frostigen Bereich und liegen am Morgen zwischen -1 Grad in der Kurpfalz und -8 Grad südlich der Donau.

Der Freitag beginnt vor allem nach Norden hin recht sonnig mit zunächst nur einigen hohen Schleierwolken. Später ziehen aber auch dort, wie am Vormittag bereits im Süden, zunehmend dichtere Wolken auf. Im Westallgäu setzt gegen Mittag leichter Regen oder Sprühregen ein, der am Boden teilweise gefriert und zu gefährlichem Glatteis führen kann. Am Nachmittag und Abend breiten sich die leichten Regenfälle nordwärts aus, wobei dann auch in Teilen Württembergs - weniger entlang des Rheins - Glättegefahr besteht. Am späten Abend und in der Nacht zum Samstag mischen sich vermehrt auch wieder Schneeflocken unter die Regen- und Sprühregentropfen. Im Donauraum werden tagsüber nur Höchstwerte um 0, sonst +2 bis +5 Grad erreicht. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Nordost bis Ost.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: -3 °C | Max: +4 °C


Die weiteren Aussichten
Am Samstag hangeln sich insgesamt viele Wolken am Himmel über Baden-Württemberg entlang, Regen oder Schnee fällt jedoch kaum noch. Zwischendurch zeigt sich auch mal die Sonne.

Am ersten Advent regnet es hin und wieder etwas, am ehesten nahe Frankreich. Im Schwarzwald fallen statt der Tropfen auch Flocken.

Montag und Dienstag setzt sich das leicht unbeständige und in tiefen Lagen nasskalte Wetter fort. Das höhere Bergland darf sich über den ein oder anderen Zentimeter Neuschnee freuen.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 29.11.2008:
Min: +1 °C | Max: +5 °C

Sonntag, -1. Advent-, 30.11.2008:
Min: +2 °C | Max: +6 °C

Montag, 01.12.2008:
Min: +2 °C | Max: +4 °C

Dienstag, 02.12.2008:
Min: 0 °C | Max: +4 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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