Wettergefahren - Frühwarnung
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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Montag, 24.11.2008, 21:30 MEZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Kalt, aber wenig winterlich +++


Wetterübersicht Europa
Mit "allen meteorologischen Pauken und Trompeten" sollte laut Deutschem Wetterdienst am vergangenen Wochenende der Winter über Mitteleuropa hereinbrechen - insgesamt war das atmosphärische Ensemble allerdings nur dünn besetzt. Zwar strömte am Freitag auf der Rückseite eines kleinen Tiefs mit vor allem im Westen und Südwesten Deutschlands kräftigem Wind (z.B. Köln/Bonn Flgh. 108 km/h in Böen) wie erwartet Kaltluft arktischen Ursprungs ein; zwar gingen die Regenfälle, wie schon einige Tage zuvor angekündigt, bis in tiefe Lagen in Schnee über; und auch lagen am Samstag Morgen in weiten Teilen Deutschlands im Flachland meist wenige Zentimeter Schnee. Doch blieben größere Behinderungen oder gar das von manchen Medien befürchtete Chaos aus. Die höchste Schneemenge in tiefen Lagen verzeichnete am Samstag Morgen der Bremer Flughafen mit 14 cm, dicht gefolgt von Diepholz mit 12 cm. Auch unmittelbar an der nicht gerade für ihre üppigen Schneemengen berühmten Nordseeküste konnten in Nordholz 11 cm gemessen werden. Im Süden Deutschlands traten indes keine bemerkenswerten Schneehöhen auf. An Mittel- und Oberrhein spielte gar nur ein winterliches Kammerorchester; dort reichte es nicht mal für Nachtfrost, geschweige denn Schnee. Was bei einer solchen Lage lokal möglich ist, zeigt das Beispiel Saarbrücken. Dort gingen am Vormittag wiederholt kräftige Schneeschauer nieder, die bis zum Mittag eine 15 cm hohe Schneedecke hinterließen.

Von Sonntag Abend an machte dann Tief "Jenny" die Musik, das sich über die westliche Nordsee und Benelux südostwärts verlagerte und am Montag unter Abschwächung über die Mitte Deutschlands ostwärts zog. An seiner Südflanke gelangte von Westen her mildere Luft in den Süden Deutschlands, sodass die dort aufkommenden - und durchaus kräftigen - Schneefälle noch in der Nacht bis in mittlere Höhenlagen in Regen übergingen. In der Spur des Tiefs bildete sich dagegen quer über die Mitte der Bundesrepublik eine Zone mit meist mäßigen Schneefällen aus; im Tagesverlauf fielen dabei einige Zentimeter Schnee bis ins Tiefland (z.B. Kassel 12 cm). Auf der Rückseite des ostwärts abwandernden Tiefs kann die Kaltluft am Montag Abend und in der Nacht zum Dienstag auch wieder in den Süden Deutschlands vordringen. Das schmale Niederschlagsband, das an die rückwärtig um den Kern des Tiefs gebogene Okklusion gekoppelt ist, büßt dabei jedoch infolge nachlassender Warmluftadvektion an Intensität ein. Derweil greifen am Dienstag auf der Rückseite eines Tiefs mit Zentrum über der mittleren Ostsee von Nordosten her neue Hebungs- und schwache Niederschlagsgebiete auf Deutschland über. Sie resultieren in erster Linie auch in diesem Fall aus Zufuhr wärmerer Luft besonders in der mittleren und oberen Troposphäre. Mit diesem Prozess wird der seit Freitag wetterbestimmende Langwellentrog, der auch am Dienstag noch fast ganz Europa überdeckt, allmählich von Westen her zugeschüttet und nach Südosten abgedrängt. Sein Gegenpart, ein mächtiger Hochdruckrücken über dem mittleren Nordatlantik, nimmt bis Mittwoch Abend eine mehr und mehr zonale Lage ein. Die Achse weist dann etwa von den Azoren über den Ärmelkanal nach Osteuropa. Der Rücken stützt in Bodennähe einen Keil des Azorenhochs, der über Frankreich und Süddeutschland wirksam wird. An der Nordflanke des Rückens setzt sich eine westliche Strömung durch, die im Laufe des Mittwochs auch den Norden Deutschlands erfasst. Dabei wird hinter der Warmfront eines Tiefs über dem Nordmeer bis Donnerstag deutlich mildere Meeresluft nach Deutschland geführt, die in der Nordhälfte dank eines auflebenden Westwindes auch bis zum Boden gemischt werden kann und dort unmittelbar vor der beginnenden Adventszeit jegliche Winterstimmung weit nach Osten vertreibt. Im Süden dagegen fehlt im Bereich des Hochkeils diese Durchmischung bis auf Weiteres, sodass sich hier die mildere Luft nur auf den Bergen bemerkbar macht - in den Niederungen, besonders in den Tälern, bleibt tagsüber eine zähe Kaltluftschicht erhalten.

Währenddessen stößt über dem mittleren Atlantik ein neuer Höhentrog südwärts vor. In Verbindung damit etabliert sich zum Wochenende ein Tiefdruckgebiet bei den Britischen Inseln. Auf der Vorderseite von Trog und Tief dreht die Strömung über Mitteleuropa auf Südwest, womit weiterhin - zumindest in höheren Luftschichten - vergleichsweise milde Luft nordostwärts verfrachtet wird.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 25.11.2008
Viele Wolken bedecken den nächtlichen Himmel über Baden-Württemberg. Im Laufe der Nacht zieht ein schwaches Niederschlagsgebiet von Nord nach Süd über das gesamte Vorhersagegebiet hinweg. Dabei fällt meist etwas Schnee, nur am Rhein auch leichter Regen. In Nordbaden und im Hohenlohischen lockert die Wolkendecke zum Morgen hin auf. Die Temperaturen sinken im Norden örtlich bis -5 Grad, unter den Wolken im Süden wird es mit Tiefstwerten zwischen -1 und -3 Grad nicht ganz so kalt.

Am Dienstag klingen die leichten Schneefälle auch südlich der Donau rasch ab und die Wolken weichen - wie zuvor bereits im Norden und in der Mitte - immer öfter der Sonne. Am Nachmittag und Abend kommen von Norden her allerdings wieder dichtere Wolken und nachfolgend hier und da etwas Schneefall auf. Am Rhein und im Kraichgau bleiben die Quecksilber einige Millimeter über der Gefrierpunkt-Markierung stehen, sonst liegen die Höchstwerte nur bei 0 Grad; oberhalb etwa 500 Meter herrscht durchweg Dauerfrost. Der Wind weht schwach aus West.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: -2 °C | Max: +3 °C


Die weiteren Aussichten
Am Mittwoch schneit es zunächst von Südbaden bis ins Westallgäu noch etwas. Nördlich davon lockern die Wolken auf und machen der Sonne Platz. Am Nachmittag bekommen auch die Wolken im Süden größere Lücken.

Am Donnerstag scheint nach Auflösung örtlicher Frühnebelfelder häufig die Sonne.

Am Freitag und Samstag setzt sich das vielmals sonnige Wetter voraussichtlich fort.

Während es in höheren Lagen Schritt für Schritt milder wird, bleibt es vor allem in den Flussniederungen auch tagsüber recht kalt. Nachts gibt es verbreitet Frost.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 26.11.2008:
Min: -2 °C | Max: +4 °C

Donnerstag, 27.11.2008:
Min: -2 °C | Max: +4 °C

Freitag, 28.11.2008:
Min: -3 °C | Max: +5 °C

Samstag, 29.11.2008:
Min: -2 °C | Max: +3 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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