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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Donnerstag, 13.11.2008, 21:15 MEZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Mehrheitlich grau, aber nur zeitweilig nass +++


Wetterübersicht Europa
Ziemlich windig, teilweise sogar stürmisch begann die Woche vor allem im Norden und in der Mitte Deutschlands. Dabei wurden am Montag - abgesehen von den Mittelgebirgsgipfeln - in erster Linie an Nord- und Ostsee Sturm- und schwere Sturmböen verzeichnet, am Dienstag traten Böen der Stärke 9 dann auch weiter im Landesinnern auf. Beispielsweise meldete Diepholz im südlichen Niedersachsen eine Spitzenböe von 86 km/h, Bremerhaven kam auf 83 km/h. Solche Windstärken stellen für den Norddeutschen an sich nichts Ungewöhnliches dar, schon gar nicht mitten im Herbst. Vielmehr verdiente stattdessen die Variable "Temperatur" Aufmerksamkeit, bei der - in diesem Monat bereits zum zweiten Mal - an einigen Orten Dekadenrekorde gebrochen wurden. Profitierte Anfang des Monats besonders Bayern von teilweise fast spätsommerlichen Höchstwerten, so lohnte am Dienstag ein Blick in den Norden Deutschlands. Schon in der Nacht sanken die Temperaturen dort verbreitet kaum unter die +15-Grad-Marke; in Bückeburg (Niedersachsen) konnte mit einer Tiefsttemperatur von +14,8 Grad die wärmste Novembernacht seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1979 registriert werden. Bei den Tageshöchstwerten war sechs Stationen ein neuer Eintrag in die Temperaturhitlisten der zweiten Novemberdekade sicher, wobei Arkona auf Rügen mit +14,1 Grad seinen bisherigen Rekord aus dem Jahre 1986 gleich um mehr als 1 K überbot.

Verantwortlich für Wind und Wärme zeigte sich ein kleines Randtief von Tiefdruckgebiet "Chanel", das sich mittlerweile weitgehend aufgelöst hat. Auch "Chanel" selbst - am Montag noch mit einem Kerndruck von unter 960 hPa als mächtiges Zentraltief zwischen Island und Großbritannien gelegen - lässt sich am Donnerstag Abend nur noch in Form einer kleinen "Delle" in den Isobaren über Südfinnland erkennen. An der Kaltfront, die Deutschland am Dienstag südostwärts überquerte, hat sich bei Korsika ein Tief entwickelt. Dieses löst im westlichen Mittelmeer Schauer und Gewitter aus und beschert Teilen der Alpen einige Zentimeter Neuschnee. Am Donnerstag wurde in diesem Zusammenhang auch im Alpenvorland örtlich leichter Schneefall und Schneeregen beobachtet. Zu dem Tief korrespondiert in höheren Schichten der Troposphäre ein inzwischen abgeschlossenes Höhentief, das aus dem Südteil eines weit nach Süden vorstoßenden Troges hervorgegangen ist. Während sich das Höhentief bis über das Wochenende hinaus nur langsam weiter ostwärts bewegt, schwenkt der Nordteil des Troges bis Freitag nach Osteuropa. Derweil setzt sich im Süden Deutschlands ein Keil des Azorenhochs durch, der in der Höhe durch einen vom Ostatlantik zum Baltikum weisenden Rücken gestützt wird. An der Nordflanke von Bodenhochkeil und Rücken wird mit einer westlichen Strömung die Warmfront eines Tiefdruckkomplexes über dem Nordatlantik ostwärts gesteuert. Diese passiert Norddeutschland bis Freitag Abend komplett, während sie Richtung Süden nur langsam vorankommt und dort - aufgrund durch den Rücken induziertem, großräumigem Absinken der Luft - kaum Wetterwirksamkeit entfaltet.

Die Kaltfront des sich allmählich zur Mitte Skandinaviens verlagernden Tiefdruckkomplexes erreicht am Samstag Nachmittag Norddeutschland mit vielen Wolken und etwas Regen und zieht bis Sonntag Abend zu den Alpen. Hinter ihr gelangt ein Schwall polarer Kaltluft vor allem in die Nordosthälfte Deutschlands; nach Süden und Südwesten hin fließt die Kaltluft am Rande des Hochs - wie beim Ausgießen eines Wasserglases - nur seicht ein. Im weiteren Verlauf der nächsten Woche etabliert sich aller Voraussicht nach eine unbeständige Nordwestlage über Mitteleuropa.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 14.11.2008
In der kommenden Nacht halten sich hauptsächlich im Süden Baden-Württembergs noch viele Wolken, Regen fällt aus ihnen aber nicht mehr. Ansonsten lockern die Wolken mehr und mehr auf, später bildet sich stellenweise Nebel. Beim morgendlichen Blick auf das Thermometer lassen sich am Freitag Temperaturen um den Gefrierpunkt ablesen; entlang des Rheins eher etwas darüber, sonst nicht selten negative Werte.

Am Freitag ziehen über den Norden teilweise dichtere Wolkenfelder hinweg. Wenige Regentropfen sind vor allem in der Kurpfalz und im Hohenlohischen nicht ganz auszuschließen, meist bleibt es aber trocken. Im Süden scheint nach zum Teil zögerlicher Nebelauflösung bei nur wenigen Wolken häufig die Sonne. Die Temperaturen steigen auf ähnliche Werte wie am Donnerstag und liegen am Nachmittag zwischen +6 Grad an der Donau und +10 Grad am Rhein. Der Wind weht schwach bis mäßig und kommt im Norden aus Südwesten, im Süden aus Nordosten.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +1 °C | Max: +9 °C


Die weiteren Aussichten
Am Samstag versteckt sich die Sonne im Norden zeitweise hinter stärkerer Bewölkung, im Süden kann sie sich nach Auflösung von Nebel und Hochnebel generell öfter behaupten. Gegenüber Freitag wird es etwas milder.

Am Sonntag zieht im Tagesverlauf ein Regengebiet langsam von Nord nach Süd über Baden-Württemberg hinweg. Große Niederschlagsmengen sind dabei nicht zu erwarten, viele Wolken sorgen aber dennoch für einen trüben und typisch herbstlichen Gesamteindruck.

Eine detaillierte Vorhersage für den Beginn der kommenden Woche gestaltet sich nach derzeitigem Stand schwierig. Tendenziell muss hin und wieder mit etwas Regen gerechnet werden, die Temperaturen pendeln sich auf einem der Jahreszeit angemessenen Niveau zwischen +5 und +10 Grad ein.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 15.11.2008:
Min: +4 °C | Max: +11 °C

Sonntag, 16.11.2008:
Min: +7 °C | Max: +11 °C

Montag, 17.11.2008:
Min: +5 °C | Max: +8 °C

Dienstag, 18.11.2008:
Min: +3 °C | Max: +8 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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