Wettergefahren - Frühwarnung
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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Montag, 03.11.2008, 22:00 MEZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Milder Novemberauftakt +++


Wetterübersicht Europa
Nach den kalten und nassen, mancherorts ja sogar weißen Tagen der letzten Woche hat sich bereits am vergangenen Wochenende wieder deutlich mildere Luft in Mitteleuropa durchgesetzt. Vom Schnee blieb selbst in den höchsten Lagen der Mittelgebirge kaum etwas übrig, am Montag Morgen lagen beispielsweise auf dem Feldberg im Schwarzwald gerade noch fünf durchbrochene Zentimeter. Bis zum Abend war der Schnee fast völlig verschwunden, am Alpenrand wurde es unter föhnigen Bedingungen knapp +20 Grad warm. Dafür verantwortlich ist ein hochreichender Tiefdruckkomplex über Südwesteuropa; ein mächtiges Überbleibsel des Troges, der vor Wochenfrist noch nahezu ganz Nord- und Westeuropa überdeckte. Fast genau unter dem Höhentiefzentrum liegt über der Biskaya ein Bodentief, dessen Warmfront am Montag die Nordhälfte Deutschlands mit dichter Bewölkung und örtlich leichtem Regen passiert hat. Auf der Vorderseite des gesamten Tiefdruckkomplexes wird mit einer südlichen Strömung sehr milde, teilweise aber weiterhin auch feuchte Luft nach Mitteleuropa gelenkt.

In den kommenden Stunden bis Dienstag Mittag schwenkt ein Randtrog über den Süden und die Mitte Deutschlands nordwestwärts. Damit verbunden sind starke Bewölkung und leichte bis mäßige Regenfälle im Süden und in der Mitte der Bundesrepublik. Gleichzeitig formiert sich vor einem weiteren Randtrog, der in der zweiten Tageshälfte über das westliche Mittelmeer nach Oberitalien wandert, ein neues Tief bei den Balearen. Es zieht bis Mittwoch zum Löwengolf. Kräftige und großräumige Hebungsvorgänge - ausgelöst durch den Randtrog und zusätzlich wirkende Warmluftadvektion - erfassen den Norden Italiens und führen insbesondere in Staugebieten der Südalpen zum zweiten Mal innerhalb von einer Woche zu intensiven Niederschlägen. Bis Mittwoch Mittag können dabei zum Teil deutlich über 100 mm Regen fallen und für lokale Überschwemmungen und Erdrutsche sorgen. In deutlich abgeschwächter Form greifen diese Regenfälle am Mittwoch auch auf den Süden und die Mitte Deutschlands über, wobei sich im Alpenvorland leebedingt ein weiterer Tiefkern ausbildet.

Am Donnerstag und Freitag kommt das ehemalige Höhentief langsam nach Nordosten voran und wird vorübergehend als Langwellentrog in die über den Britischen Inseln nach Norden abbiegende Frontalzone eingegliedert. Bodennah befindet sich Mitteleuropa dann im isobaren "Niemandsland" zwischen einem Hochdruckgebiet über Nordosteuropa und hohem Luftdruck über Südwesteuropa sowie einer quasi direkt unter dem Höhentrog verlaufenden und nordwest-südost ausgerichteten Tiefdruckrinne. In der Fachsprache wird eine derartige Anordnung mit sich jeweils zwei gegenüberstehenden Tief- bzw. Hochdruckgebieten auch als "Viererdruckfeld" bezeichnet. Eine solche Strömungskonfiguration wirkt bei passender Lage der Linien gleicher Temperatur, der "Isothermen", frontogenetisch - was nichts anderes bedeutet, als dass sich die horizontalen Temperaturgegensätze auf engem Raum noch verstärken. In diesem Fall strömt von Südosten her warme Luft nach Nordwesten, während kühlere Luft von Westen gen Osten transportiert wird. Nun sind die Temperaturunterschiede von vornherein nicht sonderlich ausgeprägt und die Rollen der beteiligten Druckgebilde nicht so eindeutig verteilt wie im Lehrbuch aufgemalt - für ein ausgedehntes Regengebiet, das am Freitag über die Osthälfte Deutschlands streicht und vielleicht sogar die Mitte tangiert, reicht es allem Anschein nach allerdings trotzdem. Am Wochenende dominiert im Süden voraussichtlich Hochdruckeinfluss, der Norden bekommt es dagegen wieder öfter mit atlantischen Tiefausläufern zu tun.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 04.11.2008
Heute Nacht breiten sich von den Alpen her viele Wolken und Regen besonders über die Osthälfte Baden-Württembergs nordwärts aus. Gegen Morgen ist es im Süden meist schon wieder trocken, dafür regnet es dann im Norden etwas. In Baden fallen nur einzelne Tropfen, am ehesten zeigen sich dort ein paar Lücken zwischen den Wolken. Die Temperaturen gehen auf Tiefstwerte zwischen +9 und +6 Grad zurück.

Am Dienstag Morgen kann es Richtung Hessen vereinzelt noch etwas regnen, sonst beginnt der Tag häufig mit einer kompakten, hochnebelartigen Wolkendecke. Diese bekommt später vermehrt Lücken, gegen Abend ziehen jedoch im Süden wieder neue Wolken und nachfolgend am späten Abend leichter Regen auf. Die Temperaturen steigen je nach Bewölkung auf Höchstwerte zwischen +9 und +14 Grad. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Ost bis Südost.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +8 °C | Max: +14 °C


Die weiteren Aussichten
Am Mittwoch fällt in Baden am Vormittag aus dichter Bewölkung etwas Regen, im Tagesverlauf lockern die Wolken auf und die Sonne kommt vermehrt zum Zuge. Generell freundlich präsentiert sich der Tag in Württemberg.

Am Donnerstag und Freitag dominieren wieder mehr Wolken. Regen gibt es allerdings nur selten und wenn, dann in überschaubaren Mengen.

Zum Wochenende deutet sich eine Fortsetzung des teils trüben, teils heiteren und vergleichsweise milden Herbstwetters an.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 05.11.2008:
Min: +9 °C | Max: +16 °C

Donnerstag, 06.11.2008:
Min: +7 °C | Max: +13 °C

Freitag, 07.11.2008:
Min: +7 °C | Max: +12 °C

Samstag, 08.11.2008:
Min: +6 °C | Max: +12 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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