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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Montag, 22.09.2008, 21:15 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Herbstliche Frische +++


Wetterübersicht Europa
Nach einem überaus warmen Septemberbeginn hat sich vergangene Woche in ganz Deutschland der Herbst breit gemacht. Dabei strömte an der Südflanke eines Hochdruckgebietes über Skandinavien von Nordosten her kontinentale Kaltluft nach Mitteleuropa ein. Die Tageshöchstwerte erreichten in der Osthälfte der Bundesrepublik zum Teil nicht einmal mehr +10, im Westen nur mit Mühe +15 Grad. Ihren wahren Charakter offenbarte die Luftmasse in den Nächten; insgesamt 17 ein- bzw. neu aufgestellte Rekorde der Tiefsttemperatur für die zweite Septemberdekade zwischen dem 17. und 20.09. zeugen davon, wie kalt die Luft tatsächlich war. Die Ehre der ersten außeralpinen Schneedecke des bevorstehenden Winters in Deutschland wurde dem Großen Arber im Bayerischen Wald zuteil, wo am Montag Morgen letzte Woche 2 cm des kalten - und noch ziemlich nassen - Weiß gemessen werden konnten.

Das ehemals über Skandinavien liegende Hoch hat sich inzwischen nach Osten verlagert und überdeckt nun große Teile des russischen Raums. Doch sein Einfluss reicht noch immer über das Baltikum und Südskandinavien weit nach Westen, wo sich mit Schwerpunkt westlich der Britischen Inseln ein weiteres, umfangreiches Hoch etabliert hat. Die nordatlantische Frontalzone verläuft nördlich dieser ausgeprägten Hochdruckzone von Neufundland über Island und das Nordmeer nach Nordosten und ist damit für das mitteleuropäische Wettergeschehen ohne Bedeutung. Hier agieren dafür andere zyklonale Strukturen, beispielsweise ein flächenmäßig ausgeprägtes Höhentief über Südosteuropa. Um dieses Höhentief wandern im Gegenuhrzeigersinn Randtröge herum, die zu einer gesteigerten Wetteraktivität beitragen. Ein solcher Randtrog, der sich als eigenständiges kleines Höhentief analysieren lässt, zog am Montag von Nord nach Süd über die Mitte Deutschlands hinweg. Sehr kalte Luft in der Höhe, die in etwa 5500 Metern Höhe eine Temperatur von unter -25 Grad aufwies, führte zu einer Labilisierung der vertikalen Luftschichtung und verbreiteten Schauern. Am Abend trat in der Nähe von Ulm sogar ein kurzes Gewitter auf. Am Dienstag wandert das Höhentief langsam zu den Alpen, über den Norden des Bundesgebietes schwenkt indes von Osten her ein weiterer Randtrog westwärts.

Bis Mittwoch verschiebt sich das Hoch bei den Britischen Inseln nach Südskandinavien. Das Höhentief, das Deutschland am Montag überquerte, wird über Kroatien erwartet. Es soll als Zentrum eines langgezogenen Höhentiefkomplexes fungieren, der sich von Russland über Ost- und Südosteuropa sowie das südliche Mitteleuropa nach Westen erstreckt und dort in ein weiteres kleines Höhentief mündet, das aus dem am Dienstag über Mitteleuropa westwärts laufenden Randtrog hervorgegangen ist. Insgesamt bleibt somit über Deutschland die östliche Strömung aufrechterhalten, mit der unverändert kalte und zeitweise feuchte Luftmassen herantransportiert werden. Diese Konstellation ändert sich möglicherweise erst zum Wochenende, wenn sich die südeuropäische Tiefdruckzone abschwächt und sich das südskandinavische Hoch nach Mitteleuropa vorarbeiten kann. In diesem Fall käme der Kaltluftzustrom aus Osten zum Erliegen und zumindest die höheren Luftschichten würden sich erwärmen. Bei den dann herrschenden windschwachen Verhältnissen müsste in den Niederungen allerdings vermehrt Nebel und Hochnebel einkalkuliert werden. Aus den vielen Konjunktiven in den letzten beiden Sätzen geht die Unsicherheit dieses Szenarios bereits hervor.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 23.09.2008
Die kommende Nacht zeigt sich vor allem im Süden Baden-Württembergs stark bewölkt, dort gibt es bis zum Morgen weitere Regenschauer. Sonst lassen die Schauer allmählich nach und die Wolken lockern auf. Später bildet sich stellenweise Nebel und Hochnebel aus. Die Temperaturen sinken auf Tiefstwerte zwischen +7 und +3 Grad, je nach Bewölkungsverhältnissen.

Am Dienstag Vormittag lösen sich in manchen Niederungen Nebel- und Hochnebelfelder nur langsam auf, sonst setzt sich vorerst häufig die Sonne durch. Lediglich im Süden halten sich zunächst noch dichtere Wolken, es bleibt aber weitgehend trocken. Am Nachmittag ziehen auch in den Norden wieder vermehrt Wolken, aus denen örtlich etwas Regen oder Sprühregen fällt. Mit Höchstwerten zwischen +13 Grad an der Donau und +17 Grad in Nordbaden ändert sich an den Temperaturen sowie an deren Verteilung gegenüber Montag nur wenig. Der Wind weht schwach bis mäßig aus nördlichen Richtungen.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +6 °C | Max: +17 °C


Die weiteren Aussichten
Am Mittwoch und Donnerstag dominiert eine herbstliche Mischung aus Frühnebel, Sonnenschein und einigen Wolkenfeldern; besonders im Süden regnet es örtlich etwas.

Am Freitag und Samstag scheint nach Auflösung morgendlicher Nebel- und Hochnebelfelder oftmals die Sonne.

Die Temperaturen steigen Richtung Wochenende etwas an, bei rascher Nebelauflösung sind am Samstag örtlich +20 Grad möglich. Nach zwei etwas milderen Nächten um die Wochenmitte besteht ab der Nacht zum Freitag in ungünstigen Lagen erneut die Gefahr von Bodenfrost.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 24.09.2008:
Min: +8 °C | Max: +18 °C

Donnerstag, 25.09.2008:
Min: +9 °C | Max: +18 °C

Freitag, 26.09.2008:
Min: +6 °C | Max: +18 °C

Samstag, 27.09.2008:
Min: +5 °C | Max: +19 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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