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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Montag, 08.09.2008, 22:00 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Ein Hoch im Norden und viele Tiefs im Westen +++


Wetterübersicht Europa
Der Hauptakteur auf der europäischen Wetterbühne war am vergangenen Wochenende Tiefdruckgebiet "Mattea", das sich nur sehr langsam über die Britischen Inseln hinweg bewegte und am Montag Abend - deutlich abgeschwächt - mit seinem Zentrum über der Nordsee lag. Es brachte sowohl einigen Gebieten Großbritanniens als auch Mitteleuropa teilweise kräftigen Regen. In Deutschland bekam diesen am Samstag die Nordwesthälfte ab, während in Bayern die Temperaturen auf hochsommerliche Werte bis +30,4 Grad in Regensburg stiegen. Umgekehrt regnete es am Sonntag hauptsächlich im Süden Deutschlands, der zudem einen regelrechten Temperatursturz um fast 15 K erlebte.

Der zu "Mattea" korrespondierende Höhentrog hat mit seiner Achse Deutschland inzwischen ostwärts passiert und am Montag in erster Linie im Norden noch Regenschauer ausgelöst. Dahinter wölbt sich ein Hochdruckrücken auf, der bis Dienstag Abend Kontakt zu hohem Geopotential über dem skandinavischen Raum aufnimmt. Dort hat sich auch am Boden ein Hoch positioniert, das sich im Laufe der Woche weiter kräftigt und seinen Einfluss zeitweise bis nach Mitteleuropa ausdehnen kann. Ein weiteres Bodenhoch hat sich auf der Vorderseite des sich annähernden Rückens über den Alpen gebildet; es verlagert seinen Schwerpunkt am Dienstag zum südöstlichen Mitteleuropa. Zwischen diesem Hoch und einem neuen Tief bei Irland kommt eine südwestliche Strömung in Gang, mit der die zwar keineswegs kalte, aber doch gemäßigt kühle Meeresluft vom Wochenende mit subtropischer Warmluft ausgetauscht wird. Diese weist eine potentiell instabile Schichtung auf; ein nordostwärts schwenkender Kurzwellentrog liefert in der Nacht zum Mittwoch den nötigen Hebungsantrieb zur Entstehung von konvektiven Umlagerungen und damit verbundenen Schauern und Gewittern. Die Kaltfront des Tiefs überquert am Mittwoch den Norden Deutschlands, kommt aber - dieses Verhalten ist aus den letzten Wochen bekannt - in ihrem Südteil kaum nach Osten voran, orientiert sich stattdessen über der Mitte Deutschlands in West-Ost-Richtung und wird noch am selben Tag von dort aus wieder nach Norden rückläufig.

Die Ursache hierfür ist in einem neuen Langwellentrog über dem Ostatlantik zu suchen, der zwar eine imposante Gestalt besitzt - letztendlich aber kläglich bei dem Versuch scheitert, das hohe Geopotential über Skandinavien abzubauen. Bis Freitag wird der Trog immer schmaler und der Südteil über den Britischen Inseln schließlich abgeschnürt. Die für Mitteleuropa entscheidende Frage im Hinblick auf das kommende Wochenende muss auf das Verhalten des auf diese Weise geborenen Höhentiefs abzielen; sie kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht eindeutig beantwortet werden. Dagegen scheint der Ablauf bis Freitag relativ gesichert, es wiederholen sich grob die Vorgänge vom Wochenanfang. Der Rücken erfährt nach der Trogpassage vom Mittwoch eine Regeneration, über den Alpen etabliert sich ein neues Hoch. Zwischen diesem und einem in den ostatlantischen Trog eingebetteten Tief verstärkt sich noch einmal der Warmlufttransport aus Südwesten. Vorderseitig der immer schärfer zulaufenden Trogspitze entwickelt sich am Donnerstag über Frankreich ein Randtief, das über die Beneluxstaaten nordwärts zieht. Die Kaltfront erreicht in der Nacht zum Freitag den Westen Deutschlands, bereits in deren Vorfeld sind aber - in der unverändert labil geschichteten Warmluft - erste Schauer und Gewitter zu erwarten. Wie rasch dann am Freitag und Samstag von Westen her deutlich kühlere Meeresluft einströmen kann oder ob in den Nordosten des Landes am Südrand des skandinavischen Hochs von Nordosten her Kaltluft einsickert, hängt nicht zuletzt von dem oben beschriebenen Höhentief und dessen weiterem Lebenslauf ab.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 09.09.2008
Die kommende Nacht verläuft in ganz Baden-Württemberg gering bewölkt oder sternenklar. Gegen Morgen - und dieser Satz wird nun allmählich wieder zum Standardrepertoire einer Wettervorhersage gehören - bildet sich stellenweise Nebel. Die Temperaturen sinken auf Tiefstwerte zwischen +11 Grad am Rhein und +8 Grad an der Donau und südlich davon.

Am Dienstag scheint, sobald sich einzelne Frühnebelfelder aufgelöst haben, überall die Sonne. Erste dünne hohe Wolken zeigen sich am Abend in Baden, Regen bringen diese aber noch nicht. Die Luft erwärmt sich am Nachmittag auf spätsommerliche +24 bis +27, am Rhein örtlich vielleicht bis +28 Grad. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Süd bis Südwest.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +11 °C | Max: +28 °C


Die weiteren Aussichten
Am Mittwoch Vormittag prägen viele Wolken das Himmelsbild, aus denen von West nach Ost fortschreitend etwas Regen fällt. Am Nachmittag lockern die Wolken auf; sobald aber die Sonne die feuchte Luft erwärmt, beginnen sich Quellwolken aufzutürmen, die später örtlich kurze Schauer und einzelne Gewitter bringen können.

Auch der Donnerstag steht diese Woche für spätsommerliches Wetter, wobei sich im Tagesverlauf vermehrt Quellwolken entwickeln. Im Laufe des Abends nimmt dann das Schauer- und Gewitterrisiko am Rhein zu. Zuvor erreichen die Temperaturen Werte zwischen +25 und nahe +30 Grad, was in der zweiten Septemberdekade durchaus gehobenen Ansprüchen genügt.

Am Freitag gibt es bei starker bis geschlossener Bewölkung immer wieder etwas Regen, der teilweise schauerartig verstärkt und örtlich auch gewittrig fallen kann. Kein Vergleich zum sommerlichen Donnerstag bieten die deutlich niedrigeren Temperaturen, die nur noch um +20 Grad liegen.

Das Wochenende verläuft voraussichtlich ebenfalls leicht wechselhaft und recht kühl.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 10.09.2008:
Min: +16 °C | Max: +24 °C

Donnerstag, 11.09.2008:
Min: +15 °C | Max: +29 °C

Freitag, 12.09.2008:
Min: +16 °C | Max: +21 °C

Samstag, 13.09.2008:
Min: +12 °C | Max: +20 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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