Wettergefahren - Frühwarnung
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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Donnerstag, 04.09.2008, 16:30 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Warmer Freitag - am Wochenende überwiegend nass +++


Wetterübersicht Europa
Quer über den europäischen Kontinent erstreckt sich derzeit eine Luftmassengrenze, die ausgehend von einem Tiefdruckgebiet über Nordschweden von Nordwestrussland über das Baltikum, das östliche Mitteleuropa, den Alpenraum, Südfrankreich und die Iberische Halbinsel zum Ostatlantik verläuft. Naturgemäß handelt es sich dabei nicht um eine gerade Linie; vielmehr bilden sich an der Front mehrere Wellen und kleine Tiefs aus, die an ihr nordostwärts ablaufen. Eine solche Welle zog am Mittwoch Nachmittag und Abend über Süddeutschland hinweg und brachte kräftige Regenfälle und - auf der warmen Seite der Luftmassengrenze - auch Gewitter. Die gemessenen Regensummen können sich durchaus sehen lassen, zum Beispiel fielen im südbadischen Ihringen innerhalb von 24 Stunden 37 mm. In Karlsruhe konnten im gleichen Zeitraum 23 mm verzeichnet werden. Nach einer kurzen Pause in der Nacht verlagert sich in diesen Stunden bereits die nächste Welle auf nahezu identischer Zugbahn nach Nordosten. Im Norden des Landes gehen nahe eines Tiefs mit Zentrum über der nördlichen Nordsee ebenfalls zum Teil kräftige Regenschauer und einzelne Gewitter nieder.

Die Großwetterlage lässt sich in die Klasse "Südwest zyklonal" einordnen. Dabei überdeckt ein mächtiger Höhentrog Nordwesteuropa, der von Spitzbergen über das Nordpolarmeer und die Britischen Inseln bis zu den Azoren und Kanaren reicht. Dieser Langwellentrog wird von Westen her durch einlaufende kurzwellige Anteile regeneriert. Mitteleuropa befindet sich auf dessen Vorderseite in einer südwestlichen Strömung im Bereich zwischen kühler Meeresluft im Nordwesten und subtropischer Warmluft im Südosten. Der Nordteil des Troges schwenkt am Freitag beschleunigt nach Osten, während der Südteil bis Samstag über Westeuropa verbleibt und Abschnürungstendenz aufweist. Parallel dazu vollzieht sich am Boden eine kräftige Tiefdruckentwicklung, wobei das Tief mit einem Kerndruck von unter 980 hPa Freitag Mittag einige hundert Kilometer vor der Bretagne erwartet wird. An der Ostflanke des Tiefs intensiviert sich die südwestliche Strömung, sodass die Luftmassengrenze am Freitag über Mitteleuropa rückläufig wird und die subtropische Warmluft somit wieder bis zur Mitte Deutschlands nordwärts vorankommt. Die Warmluftzufuhr geht mit der Aufwölbung eines flachen Hochdruckrückens einher, der die Wetteraktivität in der Umgebung der Luftmassengrenze kurzzeitig dämpft. Kurzzeitig deswegen, da bereits am frühen Abend von Westen her die Kaltfront des Tiefs auf Deutschland übergreift. In gewisser Weise könnte die Kaltfront als Fortsetzung der Luftmassengrenze angesehen werden, allerdings lässt sie sich nicht eindeutig als solche identifizieren. Wie so oft fließt die kältere Luft auch in diesem Fall in mehreren Staffeln ein, wobei die Übergangszone bis Sonntag Früh über Süddeutschland liegt. Im Südosten Bayerns werden die letzten Reste der Warmluft voraussichtlich nicht vor Montag ausgeräumt.

Zu Beginn der neuen Woche wandert der Höhentrog unter Abschwächung über Mitteleuropa hinweg, das Tief löst sich über der Nordsee auf. Ihm folgt ein breit angelegter, zunächst aber recht flacher Rücken nach. Ob dieser zur Wochenmitte Kontakt zu hohem Geopotential über der Mitte und dem nördlichen Skandinavien aufnimmt und für einen längeren beständigen Witterungsabschnitt sorgt, muss abgewartet werden.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 05.09.2008
Am Donnerstag Nachmittag und Abend zeigt sich der Himmel über Baden-Württemberg stark bewölkt bis bedeckt und es gibt weitere Regenfälle, die vor allem an den Westhängen des Schwarzwaldes ergiebig sein können. Die Höchsttemperaturen wurden vielerorts bereits erreicht, sie liegen recht einheitlich zwischen +15 und +19 Grad.

In der kommenden Nacht regnet es vor allem im Süden und Osten noch etwas, insgesamt lassen die Niederschläge aber nach. In der zweiten Nachthälfte ist es fast überall trocken und die Wolkendecke bekommt einige Lücken. Die Temperaturen sinken auf Tiefstwerte zwischen +14 und +11 Grad.

Am Freitag lugt am Vor- sowie am frühen Nachmittag die Sonne hinter Wolkenfeldern hervor, Regen fällt zunächst nicht. Gegen Abend werden die Wolken vom Elsass her aber wieder dichter und in Baden beginnt es teilweise kräftig und schauerartig verstärkt zu regnen; örtlich sind auch Blitz und Donner mit dabei. In Württemberg bleibt es mehrheitlich trocken. Mit Höchsttemperaturen zwischen +24 und +28 Grad wird es deutlich wärmer als am Donnerstag. Der Wind weht schwach bis mäßig aus südlichen Richtungen.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +13 °C | Max: +27 °C


Die weiteren Aussichten
Grau, nass und recht kühl präsentiert sich der Samstag besonders im badischen Landesteil. Im Südosten bleibt es zunächst meist trocken und gelegentlich zeigt sich sogar die Sonne, wobei die Temperaturen mit leichter Föhnunterstützung auf Werte bis nahe +25 Grad steigen. Am Abend beginnt es aber auch dort zu regnen.

Am Sonntag kehren sich die Verhältnisse gewissermaßen um. Dann regnet es tendenziell mehr im Osten, während die trockenen Abschnitte am Rhein länger werden und phasenweise sogar die Sonne zum Vorschein kommt.

Am Montag bilden sich bei moderaten Temperaturen im Tagesverlauf einzelne Schauer, der Dienstag verspricht sonniges und spätsommerliches warmes Wetter.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 06.09.2008:
Min: +16 °C | Max: +20 °C

Sonntag, 07.09.2008:
Min: +14 °C | Max: +22 °C

Montag, 08.09.2008:
Min: +13 °C | Max: +23 °C

Dienstag, 09.09.2008:
Min: +11 °C | Max: +25 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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