Nicht mit Pauken und Trompeten, aber doch mit teilweise kräftigen Gewittern
und lautem Donnerhall ging in der Nacht zum Montag ein nochmals
hochsommerliches Wochenende zu Ende. Die +30-Grad-Marke blieb zwar
unberührt, Höchsttemperaturen von +28,8 Grad am Samstag und +29,8 Grad am
Sonntag in Karlsruhe unterstrichen jedoch, wozu die Sonne auch Ende August
noch zu leisten im Stande ist. Die Gewitter der Nacht brachten Karlsruhe bis
zum Morgen immerhin 14 mm Regen, was aber in der baden-württembergischen
Rangliste der höchsten sechsstündigen Niederschlagssummen an Synop-Stationen
des Deutschen Wetterdienstes hinter Lahr (56 mm), Stuttgart/Schnarrenberg
(26 mm), Freudenstadt (21 mm), Öhringen und dem Feldberg (jeweils 20 mm) nur
den sechsten Platz bedeutete. Die heftigen Regenfälle lösten besonders in
der Ortenau örtliche Überschwemmungen aus.
Die für den Wetterumschwung verantwortliche und mit einem kurzwelligen
Höhentrog verknüpfte Kaltfront erstreckt sich aktuell von
Mecklenburg-Vorpommern über Brandenburg und die Mitte Deutschlands nach
Südwesten. Die frontalen Gegensätze sind im Nordteil am ausgeprägtesten,
Richtung Süden verschmieren sie und lassen eine bodennahe Analyse der Front
als typische Linie nur schwer zu. Auf der Vorderseite eines hochreichenden
Tiefdrucksystems mit Schwerpunkt knapp nordwestlich der Britischen Inseln
bleibt aber in sämtlichen Höhenniveaus der Troposphäre ohnehin eine
südwestliche Strömung erhalten, sodass bereits am Dienstag wieder warme Luft
bis ins mittlere Deutschland gelangt. Die Kaltfront dieses Tiefdrucksystems
erreicht mit ihrem präfrontalen Wolken- und Regenband am Abend den
Nordwesten des Landes und verläuft am Mittwoch Nachmittag etwa auf einer
Linie Karlsruhe - Berlin. Aufgrund ihrer Orientierung nahezu parallel zur
Höhenströmung kommt sie dann kaum noch weiter nach Südosten voran und neigt
zur Ausbildung von Wellen. Eine solche Welle verlagert sich bis zum Abend
über Süddeutschland hinweg nach Tschechien und sorgt für ein Aufleben der
Niederschlagstätigkeit im Bereich der Front.
Am Donnerstag und Freitag liegt die Front als quasistationäre
Luftmassengrenze noch über Baden-Württemberg und Bayern, wo sie von
weiteren, in die kräftige südwestliche Strömung eingelagerten
Kurzwellentrögen vor allem am Donnerstag noch reaktiviert wird. Zum Freitag
nähert sich jedoch ein Hochdruckrücken, der für großräumige Absinkvorgänge
und damit für nachlassende Niederschläge sorgt. Der für die Aufwölbung des
Rückens notwendige Warmluftvorstoß erfolgt vorderseitig eines
Langwellentroges vor Westeuropa und wird durch die Warmfront eines dazu
korrespondierendes Bodentiefs eingeleitet, das am Freitag Abend bei Cornwall
positioniert sein soll. Es zieht am Samstag allmählich nach Nordosten, die
Kaltfront greift voraussichtlich im Laufe des Tages von Westen her auf
Deutschland über. |