Wettergefahren - Frühwarnung
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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Montag, 11.08.2008, 22:15 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Viel Regen am Dienstag - Mittwoch und Donnerstag sonnig und wärmer +++


Wetterübersicht Europa
Nicht nur beim gegenwärtigen Wettergeschehen, auch mit Blick auf die vorhandene Aktivität und Dynamik in der allgemeinen Großwetterlage über Europa sowie die Ausprägung und Stärke der Tiefdruckgebiete mag man glauben, dass die Jahreszeit schon einige Wochen weiter als bis Mitte August fortgeschritten ist. Die generelle Situation erinnert mehr denn je an ein frühherbstliches als an ein hoch- bis spätsommerliches Szenario. Bis zum Wochenende und darüber hinaus bleibt das Deutschlandwetter wechselhaft und unbeständig mit zeit- und gebietsweise ergiebigen Regenfällen. An der Gültigkeit dieser pauschalen Aussage ändern auch zwei in weiten Landesteilen recht freundliche Tage zur Wochenmitte nichts.

In höheren Schichten der Troposphäre reicht ein umfangreicher Langwellentrog von der Ostseite Grönlands weit nach Süden und überdeckt dabei den kompletten Nordatlantik sowie Nordwesteuropa. Darin eingelagert findet sich am Boden ein Tiefdrucksystem, das sich von den Britischen Inseln bis nach Skandinavien erstreckt. Mitteleuropa liegt an der Südostflanke dieses Tiefdrucksystems und vorderseitig des Langwellentroges, der von mehreren kurzwelligen Anteilen durchlaufen wird, in einer südwestlichen Strömung. Etwa parallel zu dieser Strömung ausgerichtet verläuft die Luftmassengrenze des Tiefdrucksystems ausgehend von der nördlichen Nordsee über die Mitte Norwegens und Schwedens, Finnland, das Baltikum und Polen quer über Mitteleuropa hinweg zum Golf von Biskaya und von dort aus zum mittleren Nordatlantik. Initiiert durch einen kurzwelligen Höhentrog bildete sich an der Front am Montag über dem Südwesten Deutschlands aus einer flachen Welle ein kleines Randtief, das bis Dienstag Morgen ohne wesentliche Intensivierung in den Nordosten des Landes zieht. Gekoppelt an Höhentrog und Randtief regnete es von Montag Nachmittag an bereits im Süden und in der Mitte der Bundesrepublik teilweise kräftig und schauerartig verstärkt, mancherorts traten auch Gewitter auf.

Eine weitere, ungleich kräftigere Welle steht derweil schon über Westfrankreich parat. Diese verlagert sich in der Nacht zum Dienstag und am Dienstag Vormittag über Nordfrankreich und Benelux hinweg und erreicht am Abend Dänemark. Die Welle lenkt in ihrem weit geöffneten Warmsektor zum einen warme, in erster Linie aber sehr feuchte Luft nach Nordosten. Zudem verschärfen sich in diesem Bereich die Luftdruckgegensätze, in etwa 1500 Metern Höhe werden am Dienstag Vormittag über Südwestdeutschland Windgeschwindigkeiten bis 110 km/h im Mittel erwartet. Aufgrund der stabilen Schichtung im Warmsektor dürften Sturm- oder schwere Sturmböen allerdings auf höhere Berglagen beschränkt bleiben.

Am Mittwoch und Donnerstag wandert das nordwesteuropäische Tiefdrucksystem allmählich weiter nordostwärts Richtung Skandinavien. Der Norden Deutschlands verweilt jedoch auch am Mittwoch noch in dessen Einflussbereich in einer kräftigen südwestlichen Strömung. Im Süden setzt sich dagegen ein über Südfrankreich und die Alpen nordostwärts gerichteter Keil des Azorenhochs durch. Doch diese Zwischenhochphase hat nicht lange Bestand. Voraussichtlich bereits am Donnerstag Abend nähert sich die Hauptachse des Langwellentroges von Westen her Mitteleuropa an und liefert neue großräumige Hebungsantriebe. Zum Freitag deutet sich über dem östlichen Mitteleuropa auf der Vorderseite des Troges eine Vb-artige Tiefdruckentwicklung an, die dort dann zu kräftigen Regenfällen führen könnte. Diese Simulation ist allerdings noch als unsicher einzustufen.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 12.08.2008
In der kommenden Nacht ziehen die kräftigsten Regenfälle zunächst Richtung Hessen und Bayern ab. Danach gibt es vielerorts längere Niederschlagspausen, gebietsweise regnet es aus einer geschlossenen Wolkendecke aber auch noch etwas. Zum Morgen beginnt es von Frankreich her wieder vermehrt und teilweise kräftig zu regnen. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +18 Grad in Nordbaden und +14 Grad an der Donau.

Am Dienstag breitet sich der kräftige, schauerartig verstärkte und örtlich gewittrige Regen rasch ostwärts aus. Besonders an den Westhängen des Schwarzwalds können sich bis zum Abend hohe Regenmengen zwischen 30 und 50 mm innerhalb von 12 Stunden summieren. Gegen Abend lässt der Regen zuerst im badischen Landesteil allmählich nach, in Württemberg regnet es dagegen noch weiter. Die Temperaturen kommen über Höchstwerte zwischen +18 und +22 Grad nicht hinaus. Der Wind weht mäßig bis frisch mit starken Böen aus Südwest. In höheren Schwarzwaldlagen sind vor allem am Vormittag schwere Sturmböen möglich.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +17 °C | Max: +22 °C


Die weiteren Aussichten
Am Mittwoch halten sich am Vormittag in Oberschwaben noch viele Wolken, Regen fällt aber kaum mehr. Sonst startet der Tag teils wolkig, teils sonnig, wobei die Sonnenanteile im Tagesverlauf größer werden. Dabei bleibt es trocken. Die Temperaturen steigen am Rhein örtlich bis +25 Grad.

Am Donnerstag scheint zunächst neben einigen Wolkenfeldern oftmals die Sonne. Erst am Abend ziehen von Südwesten her wieder dichte Wolken auf und nachfolgend beginnt es zu regnen.

Am Freitag gehen bei häufig starker Bewölkung wiederholt teilweise kräftige Schauer und einzelne Gewitter nieder.

Der Samstag gestaltet sich voraussichtlich freundlicher und auch etwas wärmer.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 13.08.2008:
Min: +14 °C | Max: +24 °C

Donnerstag, 14.08.2008:
Min: +13 °C | Max: +26 °C

Freitag, 15.08.2008:
Min: +16 °C | Max: +22 °C

Samstag, 16.08.2008:
Min: +13 °C | Max: +24 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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