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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Donnerstag, 31.07.2008, 22:30 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Kaltfront am Freitag beendet die Hitze +++


Wetterübersicht Europa
In der letzten Juliwoche lief der Sommer in Mitteleuropa so richtig "heiß" - die Temperaturen stiegen deutschlandweit deutlich über den für diese Definition notwendigen Wert von +30 Grad. Der wärmste Tag im Südwesten war dabei unter Vorbehalt der Montag mit einem Maximum von +34,2 Grad in Karlsruhe. Am Donnerstag schaffte Mühlacker +34,1 Grad, aus Karlsruhe lag keine Meldung über die Tageshöchsttemperatur vor. Dennoch standen weniger die Hitze als vielmehr die täglich aufgetretenen Unwetter im Vordergrund, die in der Südwesthälfte Deutschlands vielerorts für vollgelaufene Keller und überschwemmte Straßen sorgten. Regenmengen um 50 mm innerhalb weniger Stunden waren dabei keine Seltenheit, am Montag fielen am nördlichen Bodensee in Stockach und Singen sogar je 83 mm. Doch mit dem Juli geht nun auch erstmal die ganz große Hitze zu Ende; nach einer Kaltfrontpassage am Freitag wird es in den kommenden Tagen überall zumindest etwas kühler.

Diese Kaltfront gehört zu einem Tiefdrucksystem, das eine dipolartige Struktur mit zwei Zentren aufweist und vom mittleren Nordatlantik bis zu den Britischen Inseln reicht. Stromab davon befinden sich West- und Mitteleuropa zunächst noch zwischen diesem Tiefdrucksystem und einem Hoch mit Schwerpunkt über Osteuropa im Zustrom feucht-heißer Luftmassen. Das Geopotentialfeld in der Höhe zeigt entsprechend dazu einen breiten Hochdruckrücken, der vom westlichen Mittelmeer über Ostdeutschland bis nach Island reicht. An dessen Westflanke bildet sich das atlantische Tiefdrucksystem in der Höhe durch einen umfangreichen Höhentrog mit zwei eingebetteten Höhentiefs ab; über Nordeuropa weitet sich ebenfalls ein Höhentrog allmählich nach Süden aus. Wie oftmals im Sommer bildet sich auch in diesem Fall weit vor der Kaltfront eine bodennahe Konvergenzlinie aus, die in der Nacht zum Freitag die Westhälfte Deutschlands überquert und am Freitag Nachmittag über dem Osten des Landes zu finden ist. Ausnahmsweise scheinen sich dieses Mal allerdings die markantesten Wettererscheinungen tatsächlich im unmittelbaren Vorfeld der Kaltfront abzuspielen, wo von Südwesten her die niedertroposphärisch wärmste Luft herangeführt wird. Bis Mitternacht hat die Kaltfront den Osten des Bundesgebietes erreicht, dahinter fließt mäßig warme Meeresluft ein.

Am Samstag und Sonntag orientieren sich das atlantische Tiefdrucksystem sowie der Höhentrog in zonale Richtung, wobei der Höhentrog Kontakt zu seinem Pendant über Nordeuropa aufnimmt. Am Boden verläuft eine gut ausgeprägte Tiefdruckrinne über den gesamten mittleren Nordatlantik, den Norden Großbritanniens und Südskandinavien hinweg zur Ostsee; demgegenüber erstreckt sich ein Keil des Azorenhochs über Südwesteuropa und die Alpen nach Osten. Dazwischen liegen West- und Mitteleuropa im Bereich der Frontalzone, wobei eingelagerte Kurzwellentröge in der Höhe sowie zwei kleine Randtiefs und deren Ausläufer besonders den Norden und die Mitte Deutschlands beeinflussen. Der Höhentiefkomplex im Norden verlagert sich im Gesamten zu Beginn der neuen Woche langsam weiter nach Osten. Auf der Rückseite eines korrespondierenden und sich während dieses Prozesses verstärkenden Bodentiefs gelangt dann kurzzeitig noch etwas kühlere Luft in den Norden und die Mitte. Zur Wochenmitte hin deutet sich ein neuerlicher Vorstoß subtropischer Warmluft an.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 01.08.2008
Heute Abend und in der Nacht zeigt sich der Himmel teils locker, teils stark bewölkt. Von Westen her driften allerdings zunehmend kompaktere mittelhohe und hohe Wolkenfelder nach Baden-Württemberg, aus denen bald erste Schauer fallen, gegen Morgen örtlich mit Blitz und Donner. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +21 und +17 Grad.

Am Freitag Vormittag zieht es sich im Westen allmählich zu. In Württemberg scheint dagegen noch zeitweise die Sonne, die zwischen etwa 11 und 12 Uhr MESZ durch den Mond zu rund 10 Prozent verfinstert wird. Gegen Mittag kommen vermehrt schauerartige Regenfälle auf; nur nahe Bayern und speziell in Oberschwaben sind am Nachmittag auch kräftige Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen möglich, ansonsten geht der Wetterwechsel eher unspektakulär vonstatten. Im Osten erreichen die Temperaturen nochmals Werte bis +28 Grad, in den anderen Gebieten werden - teilweise schon am Vormittag - Höchstwerte von +22 bis +26 Grad gemessen. Der Wind frischt vor allem bei Frontpassage böig auf und dreht von Süd auf West. Bei kräftigen Gewittern sind Sturmböen möglich.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +21 °C | Max: +26 °C


Die weiteren Aussichten
Am Samstag ziehen ab und an noch einige Wolken über den Himmel, insgesamt gestaltet sich der Tag bei Temperaturen um +25 Grad jedoch recht freundlich. Nur ganz vereinzelt kann es noch kurze Regenschauer geben.

Am Sonntag Vormittag machen viele Wolken der Sonne den Platz streitig, stellenweise regnet es etwas. Im Tagesverlauf nehmen die Sonnenanteile wieder zu.

Die neue Woche startet wechselhaft mit Schauern und Gewittern am Montag. Dabei bleibt es aber sommerlich warm.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 02.08.2008:
Min: +16 °C | Max: +27 °C

Sonntag, 03.08.2008:
Min: +18 °C | Max: +28 °C

Montag, 04.08.2008:
Min: +17 °C | Max: +25 °C

Dienstag, 05.08.2008:
Min: +16 °C | Max: +26 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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