Wettergefahren - Frühwarnung
Wettergefahren-Frühwarnung - Übersicht

Weitere Informationen: Wetterrekorde, Sturmstärken, Klimakarten usw.

Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Donnerstag, 24.07.2008, 22:30 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Der Sommer ist zurück +++


Wetterübersicht Europa
Gerade einmal zwei Tage hat es gedauert, bis sich die mitteleuropäische Großwetterlage von "frühherbstlich" auf "sommerlich" umgestellt hat. Dominierten Anfang dieser Woche deutschlandweit noch viele Wolken, Regen und kühle Temperaturen, steht nun ein warmer bis sehr warmer Witterungsabschnitt an, dessen Ende momentan nur unscharf abgesehen werden kann. Ungetrübtes Sommer- und Sonnenwetter etabliert sich dabei aber nur im Nordosten des Landes - in den anderen Gebieten wird deutlich, warum das Stichwort "sommerlich" auch teilweise kräftige oder gar unwetterartige Gewitter mit einschließt.

Das ausgeprägte Höhentief, das am Montag über dem Nordosten Deutschlands lag und das nasse und kühle Wetter brachte, dreht inzwischen über dem Balkan seine Kreise. Das ist durchaus wörtlich zu verstehen, denn bis Samstag verlagert es sich kaum. Dafür umrunden markante Randtröge das Höhentief und sorgen für dynamische Hebungsantriebe, die wiederum ausgedehnte Niederschlagsgebiete entstehen lassen oder für intensive Schauer- und Gewittertätigkeit sorgen. Der Einfluss des Höhentiefs reicht am Freitag noch bis in die Osthälfte Deutschlands; am meisten Regen fällt bis einschließlich Sonntag aber im Westen der Ukraine, wo verbreitet zwischen 75 und 100 mm zu erwarten sind. Das entscheidende Gebilde für den zentraleuropäischen Raum weist allerdings hohe Luftdruckwerte auf und hat sich namentlich als "Volker" mit Schwerpunkt über Skandinavien festgesetzt. Das Hoch bildet sich durch sämtliche Höhenschichten der Troposphäre ab. Flankiert von dem südosteuropäischen Höhentief zur einen und einem atlantischen Langwellentrog auf der anderen Seite handelt es sich hierbei um eine ziemlich stabile Anordnung. Sie birgt jedoch über Mitteleuropa eine Schwachstelle in Form relativ niedrigen Geopotentials in der Höhe, die als eine Art Verbindung zwischen dem Trog im Westen und dem Höhentief im Osten oder auch als Sattelpunkt angesehen werden kann. In diesem Bereich schwacher Luftdruckgegensätze am Boden befindet sich in den nächsten Tagen auch Deutschland.

Dabei strömt zwischen Hoch "Volker" im Norden und dem auch am Boden durch tiefen Druck gekennzeichneten Höhentief über Südosteuropa von Osten her zunehmend warme, aber auch feuchte Luft nach Deutschland. Die feuchte Luft kommt bis Freitag Mittag etwa bis zur Mitte des Landes westwärts voran. In der dann labil geschichteten Luftmasse werden in einem breiten Streifen von Niedersachsen bis nach Bayern verbreitet Schauer und Gewitter ausgelöst. Zum Samstag taucht über Frankreich ein Randtrog des atlantischen Langwellentroges auf. Somit gelangt von Südwesten her zusätzlich warme und in erster Linie auch von dort feuchte Luft in die Südwesthälfte der Bundesrepublik, die auf der Vorderseite des Troges gleichzeitig Hebungsprozessen unterworfen wird. Bis Sonntag formiert sich dadurch in Bodennähe eine flache Tiefdruckrinne, deren exakte Lage drei Tage im Voraus naturgemäß schwierig vorherzusagen ist. Mit großer Wahrscheinlichkeit erstreckt sie sich von Nordwest nach Südost quer über Deutschland hinweg. In ihrer Umgebung muss mit kräftigen Schauern und Gewittern gerechnet werden. Insgesamt erinnert die Lage sehr an die Situation Ende Mai/Anfang Juni, als ebenfalls über mehrere Tage hinweg teilweise unwetterartige Gewitter über dem Süden und der Mitte Deutschlands niedergingen. Wie damals bleibt auch dieses Mal der Nordosten davon unberührt; dort fließt mit einer vorherrschenden nordöstlichen Strömung am Rande des skandinavischen Hochs trockene Luft ein.

Zu Beginn der neuen Woche macht sich voraussichtlich auch im Süden Deutschlands kurzzeitig verstärkt Hochdruckeinfluss bemerkbar, ehe zum Dienstag von Südwesten her ein weiterer Randtrog die Schauer- und Gewitteraktivität wieder anfacht.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 25.07.2008
Die kommende Nacht verläuft in Baden und im Westen Württembergs sternenklar. Nahe Bayern ziehen dagegen immer wieder einige Wolkenfelder vorüber, aus denen aber kein Regen fällt. Mit Tiefstwerten zwischen +15 Grad in der Kurpfalz und +11 Grad an der Donau herrschen gute Voraussetzungen für einen erholsamen Schlaf.

Am Freitag scheint zunächst verbreitet die Sonne, auch einige Wolken im Osten Baden-Württembergs stören dabei nicht sonderlich. Später bilden sich jedoch vermehrt Quellwolken und am Nachmittag entstehen daraus zuerst rund um die Schwäbische Alb Schauer und einzelne Gewitter. Am Abend kann es dann im gesamten Nordosten Baden-Württembergs den ein oder anderen Schauer, zum Teil auch mit Blitz und Donner, geben. In Südbaden und am Hochrhein bleibt es trocken. Die Temperaturen steigen auf Höchstwerte zwischen +25 Grad an der Donau und hochsommerlichen +31 Grad am Rhein. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Ost bis Südost.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +14 °C | Max: +31 °C


Die weiteren Aussichten
Der Samstag startet überwiegend heiter bis wolkig. Bereits am Vormittag entwickeln sich örtlich erste Schauer, am Nachmittag und Abend sind dann überall teilweise kräftige Schauer und Gewitter zu erwarten. Je nach Sonnenscheindauer werden zwischen +26 und +32 Grad erreicht.

Am Sonntag entladen sich in schwülwarmer Luft weitere und zum Teil wieder kräftige Schauer und Gewitter mit lokalem Unwetterpotential. Vorübergehend wird es nicht mehr ganz so warm.

Am Montag und Dienstag dauert das sommerlich warme bis heiße und mitunter schwüle Wetter an. Dabei nimmt die Schauer- und Gewitterneigung tendenziell am Montag etwas ab, um am Dienstag von Südwesten her erneut aufzuleben.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 26.07.2008:
Min: +17 °C | Max: +30 °C

Sonntag, 27.07.2008:
Min: +18 °C | Max: +27 °C

Montag, 28.07.2008:
Min: +16 °C | Max: +32 °C

Dienstag, 29.07.2008:
Min: +17 °C | Max: +31 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



Forschungszentrum
In Zusammenarbeit mit:
Lacunosa Wetterberatung