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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Montag, 21.07.2008, 22:15 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Ab Mittwoch wieder sommerlich und bald auch gewittrig +++


Wetterübersicht Europa
Mit dem Sommer werden in hiesigen Breiten in aller Regel ausgiebiger Sonnenschein und freibadtaugliche Temperaturen verbunden. Dass es auch anders geht, bewies das vergangene Wochenende und speziell der Start in die letzte Julidekade am Montag. Eine dunkelgraue Wolkendecke, reichlich Regen im Norden (z.B. Hamburg 14 mm in 6 Stunden) und orkanartige Böen an der Nordseeküste (Leuchtturm Alte Weser 104 km/h); dazu Temperaturkarten, auf denen die Zahl "20" mit der Lupe gesucht werden musste und die in einem breiten Streifen von Nordrhein-Westfalen bis nach Mecklenburg-Vorpommern teilweise nicht einmal +15 Grad zeigten (z.B. Bad Lippspringe +12,8 °C) - so präsentierte sich das Wetter in Deutschland rund zwei Monate vor dem kalendarischen und zum gefühlten Herbstbeginn. Doch auch in der Vergangenheit hat es solch kühle Phasen mitten im eigentlichen Hochsommer immer mal wieder gegeben. Von langer Dauer waren sie meistens nicht, und so lässt auch dieses Mal ein deutlicher Temperaturanstieg nicht lange auf sich warten.

Zunächst aber bestimmt noch das hochreichende Tiefdruckgebiet "Yvonne" mit Zentrum über dem Nordosten Deutschlands das Wetter. Zwischen dem Tief und einem Hoch mit Schwerpunkt westlich der Britischen Inseln gelangt mit einer kräftigen nordwestlichen Strömung kühle Meeresluft ins Land, die ihren Ursprung in polaren Breiten hat. Bis Dienstag Mittag füllt sich das Bodentief weitgehend auf, übrig bleibt ein markantes Tief in höheren Schichten der Troposphäre. Ausgehend von dem Höhentief überquerte ein Randtrog am Montag den Norden und die Mitte Deutschlands; in der Nacht zum Dienstag schwenkt dieser mit schauerartigem Regen auch über den Süden hinweg. Daran gekoppelt findet sich in Bodennähe eine frontale Struktur wieder, die sich bei genauerer Betrachtung als die um den Tiefkern geschwungene Okklusion identifizieren lässt. Tagsüber bringen diese sowie das über Polen und Tschechien südwärts ziehende Höhentief vor allem der Südhälfte des Landes noch unbeständiges Wetter, Richtung Westen und Norden macht sich dagegen immer mehr der Einfluss des zum Ärmelkanal vorrückenden Hochdruckgebietes bemerkbar.

Am Mittwoch und Donnerstag sorgen weitere, das mittlerweile über dem Balkan angekommene Höhentief umrundende Randtröge für Regen und Regenschauer im Süden und Osten Bayerns. In den Nordwesten der Bundesrepublik dringt die Warmfront eines Tiefs mit Kern zwischen Island und der Vulkaninsel Jan Mayen mit stärkerer Bewölkung ein. Sonst übernimmt endgültig das ehemals westeuropäische Hoch die Regie, das sich mit seinem Schwerpunkt über Nordfrankreich und die Nordsee nach Südskandinavien verlagert. Gleichzeitig wölbt sich in der Höhe ein mächtiger Hochdruckrücken auf, der von Nordafrika über Spanien, Frankreich und Benelux bis nach Mittelschweden reicht. Darunter erwärmt sich die Luft durch kontinuierliche und großräumige Absinkvorgänge, wenngleich zunächst in allen Höhenniveaus eine nördliche Strömungskomponente erhalten bleibt.

So stabil die Anordnung mit dem mächtigen Rücken auf den ersten Blick auch erscheinen mag - über Mitteleuropa weist dieser zwischen dem Höhentief über Südosteuropa und einem neuen, sich vom Atlantik her annähernden Langwellentrog eine Schwachstelle auf, die am Freitag zur Bruchstelle mutiert. Deutschland befindet sich dann im Bereich eines nahezu klassischen Viererdruckfeldes am Boden und einem Sattelpunkt in der Höhe zwischen hohem Geopotential im Norden und Süden sowie tiefem Geopotential im Westen und Osten. Die Erwärmung macht weitere Fortschritte - auch dank zusätzlich von Nordosten herangeführter Warmluft, die einen weiten Weg über den Nahen Osten und das Schwarze Meer zurücklegt. Am Wochenende sind auf der Vorderseite des atlantischen Langwellentroges dann vermehrt konvektive Aktivitäten zu erwarten.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 22.07.2008
Heute Abend und in der kommenden Nacht überquert ein Gebiet mit schauerartig verstärkten Regenfällen Baden-Württemberg von Nordwest nach Südost. Die dichten Wolken sorgen letztendlich dafür, dass die Temperaturen relativ zur anwesenden Luftmasse gesehen nicht gar so tief sinken und noch vergleichsweise moderate Tiefstwerte zwischen +13 und +7 Grad gemessen werden.

Der Dienstag startet überall mit vielen Wolken, aus denen zeitweise leichter Regen fällt. Am Nachmittag bleibt es in Baden meist trocken, dort traut sich auch am ehesten mal die Sonne hinter den Wolken hervor. Sonst sind bis zum Abend immer wieder kurze Schauer oder etwas Regen möglich. Die Temperaturen kommen über Höchstwerte zwischen +14 Grad in Oberschwaben und +21 Grad bei längerem Sonnenschein am Rhein nicht hinaus. Der Wind weht mäßig bis frisch aus Nordwest bis Nord.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +11 °C | Max: +20 °C


Die weiteren Aussichten
Am Mittwoch dominieren Richtung Schwäbische Alb und Donau viele Wolken, stellenweise regnet es noch etwas. Sonst setzt sich immer öfter die Sonne durch, die den Temperaturen zu einem mächtigen Sprung nach oben verhilft.

Am Donnerstag und Freitag kehrt der Sommer mit viel Sonnenschein auch in den Süden und Osten zurück. Allerdings sind am Freitag Nachmittag bei Temperaturen über +30 Grad am Rhein vor allem über den Bergen erste Gewitter wahrscheinlich.

Am Wochenende setzt sich das sommerlich warme oder heiße Wetter zunächst noch fort, jedoch steigt das Gewitterrisiko von Westen her bereits am Samstag deutlich an.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 23.07.2008:
Min: +11 °C | Max: +26 °C

Donnerstag, 24.07.2008:
Min: +13 °C | Max: +28 °C

Freitag, 25.07.2008:
Min: +16 °C | Max: +32 °C

Samstag, 26.07.2008:
Min: +17 °C | Max: +33 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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