Wettergefahren - Frühwarnung
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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Donnerstag, 17.07.2008, 22:45 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Am Samstag warm, sonst mäßig temperiert und unbeständig +++


Wetterübersicht Europa
Nach vorübergehendem Hochdruckeinfluss und für die Jahreszeit durchaus brauchbaren Höchsttemperaturen bis nahe +30 Grad am Dienstag und Mittwoch zeigt sich der Sommer 2008 nun einmal mehr von seiner eher frischeren Seite. Eingeleitet wurde diese unbeständige und bis Anfang nächster Woche andauernde Witterungsphase am Mittwoch von der südostwärts über Deutschland hinwegziehenden Kaltfront eines Tiefs, das inzwischen in einem Komplex mit mehreren Tiefkernen über Nordskandinavien aufgegangen ist. In höheren Schichten der Troposphäre hat sich ein umfangreicher Trog breit gemacht, der vom Nordmeer bis zum Mittelmeer reicht. An seiner Südwestflanke erstreckt sich eine kräftige Frontalzone mit mittleren Windgeschwindigkeiten um 150 km/h in etwa neun Kilometern Höhe von der Südspitze Grönlands über den Nordatlantik bis nach Frankreich und biegt dort - mit allerdings weitaus geringeren Windgeschwindigkeiten - nach Nordosten ab. Kurzwellige Troganteile, die in dieser lebhaften west- bis nordwestlichen Strömung ostwärts gesteuert werden, erfassen somit auch Mitteleuropa und prägen entscheidend den Wetterablauf der nächsten Tage.

Ein solcher Kurzwellentrog befindet sich momentan über dem Ärmelkanal und schwenkt in der Nacht zum Freitag über Deutschland hinweg ostwärts. Diesem folgt am Freitag rasch ein zweiter Kurzwellentrog nach. Währenddessen läuft von Grönland her ein markanter Randtrog in das langwellige Trogsystem hinein und weitet dieses in der Nacht zum Samstag über Westeuropa deutlich nach Süden aus. Im Gegenzug wölbt sich über Nordfrankreich ein flacher Hochdruckrücken auf, der sich bis Samstag Mittag zum östlichen Mitteleuropa bewegt. Stromauf vollzieht sich eine ebenso interessante wie für die Sommermonate nicht alltägliche Entwicklung. Bei Schottland führen großräumige Hebungsvorgänge auf der Vorderseite des Randtroges zur Entstehung eines Tiefdruckgebietes, das sich auf seinem Weg über die Nordsee intensiviert und am Samstag Nachmittag mit einem Kerndruck von unter 995 hPa in Südnorwegen ankommt. Obwohl sich eine derart kräftige Zyklogenese - wie die Bildung eines Tiefs im Fachjargon genannt wird - nicht zum ersten Mal in diesem Sommer über West- oder Mitteleuropa ereignet, würde man ein solches Tiefdruckgebiet im Bereich der Nordsee doch eher im Frühherbst denn im Hochsommer erwarten. An dessen Südflanke bauen sich zudem veritable Luftdruckgegensätze auf, die in ganz Deutschland für ein windiges, besonders im Norden mitunter auch stürmisches Wochenende sorgen. Während am Samstag auf der Vorderseite des Tiefs noch vergleichsweise warme Luft in den Süden und die Mitte des Landes transportiert wird, greift die zugehörige Kaltfront bereits am Samstag Nachmittag auf den Nordwesten über und erreicht am Sonntag Vormittag die Alpen. Dahinter gelangt von Nordwesten her sehr kühle Luft polaren Ursprungs in den Norden der Bundesrepublik, die nach Süden hin in den unteren Schichten aber erwärmt wird.

Am Montag und Dienstag verlagern sich Höhentrog und Bodentief nur langsam Richtung Baltikum und beeinflussen weiterhin die Nordosthälfte Deutschlands. Sonst setzt sich von Südwesten her ein Keil des Azorenhochs durch, der zur Wochenmitte Unterstützung von einem sich über West- und Mitteleuropa etablierenden Hochdruckrücken erfährt. Ob damit ein längerer hochsommerlicher Akt ansteht oder ob es sich nur um eine weitere Episode im für Sonne- und Wärmeliebhaber bisher eher "dramatischen" Sommerverlauf handelt, kann derzeit noch nicht sicher beurteilt werden.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 18.07.2008
Eine kompakte Wolkendecke macht heute Nacht über Baden-Württemberg jegliche Chancen zunichte, einen Blick auf den vollen Mond zu erhaschen. Letzte Wolkenlücken werden rasch geschlossen und von Nordwesten her beginnt es gebietsweise leicht zu regnen. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +15 und +10 Grad.

Am Freitag Vormittag fällt zeitweilig leichter Regen, größere Mengen sind dabei nicht zu erwarten. Am Nachmittag lockern die Wolken hier und da etwas auf, am ehesten in Baden. Dort bleibt es dann auch mal für längere Zeit trocken, wenngleich einzelne kurze Schauer weiterhin möglich sind. Sonst überwiegt weitgehend trübes und nasses Wetter. Die Temperaturen steigen bei Sonne am Rhein örtlich bis +23 Grad, sonst werden meist nur zwischen +16 und +20 Grad gemessen. Der Wind kommt schwach bis mäßig aus Südwest bis West daher.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +14 °C | Max: +21 °C


Die weiteren Aussichten
Am Samstag ziehen bei einem merklich auffrischenden Südwestwind zunächst nur einige Wolkenfelder durch, die der Sonne aber genügend Raum lassen. Am Nachmittag kommen von Westen her jedoch schauerartige Regenfälle auf, örtlich gibt es auch kurze Gewitter. Zuvor steigen die Temperaturen auf sommerliche Werte um +25 Grad.

Für Sonntag eignet sich die zwar abgenutzte, in diesem Fall aber eben doch passende Floskel "eine Mischung aus Sonne und Wolken" für die Vorhersage gut. Neben gegenüber Samstag niedrigeren Temperaturen gibt es dazu vor allem am Nachmittag einige kurze Regenschauer.

Nach einer ziemlich kühlen Nacht nehmen die Sonnenanteile am Montag und Dienstag insgesamt zu. Allmählich wird es dann auch wieder wärmer.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 19.07.2008:
Min: +14 °C | Max: +26 °C

Sonntag, 20.07.2008:
Min: +16 °C | Max: +23 °C

Montag, 21.07.2008:
Min: +10 °C | Max: +23 °C

Dienstag, 22.07.2008:
Min: +12 °C | Max: +25 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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