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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Montag, 14.07.2008, 22:30 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Dienstag sommerlich - zweite Wochenhälfte wieder kühler +++


Wetterübersicht Europa
Nach zwei überaus warmen bzw. sogar heißen Tagen beendete am vergangenen Freitag die Kaltfront von Tiefdruckgebiet "Viola" jäh alle zaghaften Bemühungen des Sommers, sich in Mitteleuropa festzusetzen. Besonders im Vorfeld der Front entwickelten sich über der Süd- und Osthälfte Deutschlands schwere Gewitter, deren Unwetterpotential sich hauptsächlich in kräftigen Böen entfaltete. In Coburg wurde Windstärke 10, in Karlsruhe am frühen Nachmittag mit 79 km/h immerhin eine Sturmböe gemessen. Während "Viola" auf ihrer Reise über Nordeuropa inzwischen bei Nowaja Semlja im Nordpolarmeer angekommen ist, hängt ihre Kaltfront weit zurück und erstreckt sich - mehrfach verwellt - über Nordwestrussland, Ost- und Südosteuropa zum zentralen Mittelmeer. Der zugehörige Höhentrog kam in seinem Südteil ebenfalls nur langsam ostwärts voran und überdeckt momentan große Gebiete Polens und Tschechiens. Auf seiner Vorderseite lösten am Sonntag und Montag intensive Hebungsprozesse im Alpenraum ergiebige Niederschläge aus, wobei im Tessin mancherorts über 100 mm Regen fielen. Auch im Oberallgäu summierten sich bis Montag Nachmittag nicht selten zwischen 50 und 70 mm, sodass einige Donauzuflüsse leichtes Hochwasser führen.

Mit dem nach Osten abziehenden Höhentrog lässt der Regen am Alpenrand nun aber immer mehr nach und hört in den nächsten Stunden ganz auf. Von Westen her hat sich am Boden bereits ein Keil des mit seinem Schwerpunkt etwas nordöstlich der Azoren platzierten Hochs mit der gleichnamigen Bezeichnung bis nach Osteuropa vorgeschoben. In der Höhe folgt in der Nacht ein ausgeprägter Rücken nach, der am Dienstag vom Ostatlantik über Frankreich und Deutschland bis zum Baltikum reicht. Unter seinen Fittichen herrschen mit einigen Zentimetern pro Sekunde zwar langsame, dafür aber großräumige Absinkbewegungen der Luft und somit sonnige Bedingungen vor.

Mit Macht nähert sich zum Mittwoch von Nordwesten her jedoch schon der nächste Höhentrog an und drückt den Rücken nach Südosten weg. Im Bodendruckfeld etabliert sich ein steuerndes Tiefzentrum zwischen Island und der Westküste Norwegens. Es handelt sich um ein gealtertes Tief, an dessen über Skandinavien und die Britischen Inseln nach Westen verlaufenden Frontenzug - sozusagen der Kaltfront - mehrere Wellen und Randtiefs entstanden sind. Die Warmfront greift in der Nacht zum Dienstag auf Norddeutschland über und lenkt dort wärmere sowie in den unteren Schichten auch recht feuchte Luft heran. Schließlich dringt am Mittwoch die Kaltfront auf der Rückseite eines sich nach Westnorwegen verlagernden Randtiefs nach Mitteleuropa vor. In deren Vorfeld wird die in niedrigen Höhen feuchte Luft auch über die Mitte und den Süden Deutschlands geführt. Die Front als solches ist zunächst nur mit einem schmalen Regenband verknüpft, das aber durch einen von Westen heranschwenkenden, markanten Randtrog in den Abendstunden über der Mitte des Landes eine deutliche Intensivierung erfährt. Im Süden können sich in der leicht instabil geschichteten Warmluft Gewitter bilden.

Der umfangreiche Höhentrog wird von Nordwesten her immer wieder durch Randtröge regeneriert und dominiert von Donnerstag an das Wetter in ganz Nord- und Mitteleuropa mit feuchter und kühler bis mäßig warmer Luft. Innerhalb einer lebhaften West- bis Nordwestströmung beeinflussen kleine Tiefs und deren Ausläufer in erster Linie die Nordhälfte Deutschlands, während der Süden von kurzen Zwischenhochphasen profitieren kann.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 15.07.2008
In den nächsten Stunden lockert die Wolkendecke auch im Südosten immer mehr auf, in den übrigen Gebieten zeigt sich die Nacht gering bewölkt oder sternenklar. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +12 und +8 Grad.

Am Dienstag scheint die Sonne von einem nahezu wolkenfreien Himmel. Im Tagesverlauf entwickeln sich nur wenige flache Quellwolken, einzelne hohe Wolkenfelder ziehen über Württemberg südostwärts. Bei einem tagsüber etwas auflebenden Westwind klettern die Temperaturen auf Höchstwerte zwischen +23 Grad an der Donau und örtlich +28 Grad am Rhein.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +12 °C | Max: +27 °C


Die weiteren Aussichten
Der Mittwoch beginnt im Süden mit viel Sonne, sonst ziehen von Nordwesten her zunehmend dichtere Wolken heran. Sie bringen zunächst aber noch keinen Regen. Am Nachmittag zeigt sich auch im Norden mitunter nochmals die Sonne, bevor gegen Abend in ganz Baden-Württemberg schauerartiger Regen aufkommt. Besonders Richtung Südschwarzwald und Schwäbische Alb können auch einzelne Gewitter mit dabei sein.

Am Donnerstag fällt aus vielen Wolken zwischendurch etwas Regen oder es gibt einzelne Regenschauer. Die Temperaturen gehen spürbar zurück.

Am Freitag und am Wochenende setzt sich das unbeständige und wenig sommerliche Wetter fort. Dabei regnet es etwas, teilweise gehen auch Schauer und kurze Gewitter nieder. Zwischendurch erkämpft sich die Sonne ein wenig Raum. Die +25-Grad-Hürde wird auch am Rhein meist nicht übersprungen.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 16.07.2008:
Min: +16 °C | Max: +25 °C

Donnerstag, 17.07.2008:
Min: +14 °C | Max: +21 °C

Freitag, 18.07.2008:
Min: +13 °C | Max: +23 °C

Samstag, 19.07.2008:
Min: +14 °C | Max: +24 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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