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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Donnerstag, 26.06.2008, 15:15 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Sonne am Siebenschläfertag +++


Wetterübersicht Europa
Heftige Gewitter haben am Mittwoch neben starkem Regen mancherorts orkanartige Böen und Hagel hervorgebracht und Schäden angerichtet. Das verantwortliche kleine Tief ist mittlerweile nach Osteuropa weitergezogen und liegt über der Ukraine. Hinter dem Tief drang die seit Montag über der Mitte und dem Süden Deutschlands verweilende Luftmassengrenze nach Süden vor und tauschte die feuchtwarme subtropische Luft durch kühlere und vor allem trockenere Meeresluft aus. Wie trocken diese ursprünglich tatsächlich war, belegen die Temperaturen von Dienstag und Mittwoch Früh aus Norddeutschland. In den klaren Nächten konnte die Luft dort stark auskühlen, Barth an der Ostseeküste sowie Oldenburg verzeichneten sogar neue Dekadenrekorde - für die Tiefsttemperatur wohlgemerkt! Dagegen sanken die Temperaturen südlich des Mains teilweise nicht unter +20 Grad.

Letzte Reste der feuchtwarmen Luft halten sich am Donnerstag noch an den Alpen. In weiten Teilen Deutschlands hat sich am Boden ein Keil des Azorenhochs durchgesetzt, in der Höhe sind antizyklonale Verhältnisse jedoch kaum erkennbar. Die kräftige Frontalzone verläuft relativ glatt mit kurzwelligen Trog-Rücken-Strukturen vom mittleren Nordatlantik über West- und Mitteleuropa bis weit nach Russland hinein. Zum Freitag greift ein in diese Westströmung eingelagerter markanter Trog auf Mitteleuropa über und schwenkt bis zum Abend nach Osteuropa. Das korrespondierende, verglichen mit dem scharfen Höhentrog aber nur schwache Bodentief verlagert sich von den Britischen Inseln nach Südnorwegen. Das zugehörige okkludierende Frontensystem erreicht in der Nacht zum Freitag den Nordwesten Deutschlands und kommt am Abend etwa bis zur Mainlinie südwärts voran. Die größte Wetteraktivität mit schauerartigen Regenfällen ist dabei im Norden zu erwarten, wo der Trog auf seiner Vorderseite dynamische Hebungsantriebe liefert.

Nachdem in der Nacht zum Samstag ein schwach ausgeprägter Rücken das Bundesgebiet ostwärts passiert hat, nähert sich dem Westen bereits am Vormittag der nächste Kurzwellentrog an. Damit verbunden zeigt sich auch im Bodendruckfeld ein neues flaches Tief, das eine ganz ähnliche Zugbahn wie sein Vorgänger am Freitag wählt. Wiederum bekommt die Nordhälfte einen Großteil der Niederschläge ab, während der Süden weiter von dem Einfluss des Azorenhochkeils profitiert und dort zudem von höheren Schichten kaum Antriebe für Hebung zu erwarten sind.

Am Sonntag folgt auf den Trog ein neuerlicher Hochdruckrücken, der im Tagesverlauf über Deutschland hinweg ostwärts wandert. Insgesamt dreht die Strömung allmählich auf Südwest, sodass schrittweise wieder zunehmend wärmere Luft herangeführt wird. Dennoch scheint sich dauerhaftes Sommerwetter auch in der ersten Juliwoche nicht etablieren zu können. Nach der Siebenschläferregel, die - auf den Zeitraum vom 27.06. bis zum 07.07., und nicht nur auf den 27.06. angewendet - immerhin eine Eintreffwahrscheinlichkeit von 60 bis 70 Prozent aufweist, wäre demnach auch die folgenden sieben Wochen mit eher wechselhaften Witterungsverhältnissen zu rechnen.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 27.06.2008
Heute Nachmittag ziehen ab und an dichtere Wolkenfelder am Himmel entlang, sonst scheint bei lockeren Quellwolken oftmals die Sonne. Am Hochrhein und im Südschwarzwald sind am Abend örtlich Schauer oder Gewitter möglich, die aber keine unwetterartigen Ausmaße mehr annehmen. Mit Höchsttemperaturen zwischen +23 Grad in Teilen Württembergs und +27 Grad entlang des Rheins ist es nicht mehr so warm und dank trockenerer Luft insbesondere längst nicht mehr so schwül wie am Mittwoch. Der Wind weht schwach aus Südwest.

In der kommenden Nacht können Überreste abendlicher Schauer in Form kompakter Wolken und einzelner Tropfen über Württemberg nordostwärts driften, sonst verläuft die Nacht gering bewölkt oder klar. Die Temperaturen sinken auf Tiefstwerte zwischen +17 Grad rund um den Bodensee und +13 Grad im Norden.

Der Freitag beginnt im Süden stellenweise mit vielen Wolken, sonst scheint zunächst überall die Sonne. Im Tagesverlauf werden die Wolken auch im Norden zahlreicher, es bleibt aber trocken. Die Höchsttemperaturen liegen recht einheitlich zwischen +22 und +25 Grad. Der Wind lebt etwas auf und weht mäßig aus westlicher Richtung.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +15 °C | Max: +25 °C


Die weiteren Aussichten
Am Samstag Nachmittag zeigen sich Richtung Nordbaden, Kraichgau und Hohenloher Ebene einige Wolken, Regen fällt aber nicht. Sonst scheint bei Höchstwerten um +25 Grad häufig die Sonne.

Am Sonntag kratzen die Temperaturen am Rhein bei viel Sonnenschein wieder an der +30-Grad-Marke, im Tagesverlauf entwickeln sich nur vereinzelt Schauer und Gewitter. Zum EM-Finale am Abend bestehen also gute Chancen auf trockene und bei Temperaturen, die um 20:45 Uhr noch bei etwa +25 Grad liegen, auch auf angenehm warme Public-Viewing-Verhältnisse.

Anfang nächster Woche setzt sich das sonnige und warme Wetter mit einer vorerst nur geringen Neigung zu Schauern und Gewittern fort.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 28.06.2008:
Min: +14 °C | Max: +26 °C

Sonntag, 29.06.2008:
Min: +14 °C | Max: +29 °C

Montag, 30.06.2008:
Min: +16 °C | Max: +29 °C

Dienstag, 01.07.2008:
Min: +16 °C | Max: +31 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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