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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Donnerstag, 19.06.2008, 13:00 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Mit der Wärme kommen die Gewitter +++


Wetterübersicht Europa
Eine nachhaltige Umstellung der Großwetterlage hin zu beständigem und warmem oder gar heißem Wetter ist auch kurz vor dem kalendarischen Sommeranfang am Samstag nicht in Sicht. Dazu fehlt ein stabiles Hochdruckgebiet, das sich zu dieser Jahreszeit meist in höheren Schichten der Troposphäre als Hochdruckrücken oder Höhenhoch nach Mitteleuropa vorschieben sollte. Stattdessen herrscht über dem Nordatlantik rege Tiefdrucktätigkeit; in der Höhe verläuft die Frontalzone, die den Bereich des stärksten Temperaturabfalls zwischen tropischer Warmluft im Süden und polarer Kaltluft im Norden markiert, für Mitte Juni ungewöhnlich weit südlich. Somit dominiert in Mitteleuropa eine vom Gesamtbild her fast schon herbstlich anmutende Westwetterlage - natürlich auf einem wesentlich höheren Temperaturniveau. Kurze Zwischenhochphasen begleiten Vorstöße sehr warmer und feuchter Subtropikluft, die aber alsbald wieder durch kühlere Meeresluft ersetzt wird.

Momentan zieht ein Tiefdruckgebiet unter Verstärkung von Schottland über die Nordsee zur westnorwegischen Küste. In der kalten Jahreszeit wäre die Bezeichnung "steuerndes Zentraltief" angemessen, da es auch im weiteren Verlauf kleinere Systeme um sich herum lenkt und das Geschehen bestimmt. Im Vorfeld dieses Tiefs schwenkte am Morgen und Vormittag ein mit starker Bewölkung verbundener kurzwelliger Höhentrog von West nach Ost über Deutschland hinweg. Die Kaltfront des Tiefs erreicht am frühen Nachmittag den Nordwesten des Landes und kommt am Abend etwa bis zu den Mittelgebirgen südwärts voran. Im Süden bestimmt dagegen noch schwacher Hochdruckeinfluss das Wetter mit warmer, aber zunehmend feuchter Luft. Freitag Morgen erstreckt sich die Front etwa entlang des Mains über Deutschland hinweg ostwärts, infolge überlagerten Absinkens verliert sie aber immer mehr an Wetteraktivität. Im Norden sorgt ein Kurzwellentrog am Nachmittag für auflebende Schauertätigkeit. Noch am Abend greift von Westen her ein weiterer kurzwelliger Höhentrog auf den Norden und die Mitte über, parallel dazu läuft am Boden entlang der inzwischen wieder zu den Mittelgebirgen rückläufig gewordenen Kaltfront eine flache Welle nach Osten ab. Diese bringt in der Nacht zum Samstag in einem breiten Streifen vom Rheinland bis nach Brandenburg länger anhaltenden Regen.

Am Samstag macht sich die über der Mitte Deutschlands befindliche Luftmassengrenze anfangs noch durch stärkere Wolkenfelder bemerkbar. Die warme und im Tagesverlauf leicht instabil geschichtete Luftmasse südlich von ihr gibt dort Anlass für verstärkte konvektive Umlagerungen. Zum Sonntag dreht die Höhenströmung vor einem Langwellentrog über dem östlichen Nordatlantik immer mehr auf Südwest. Damit gelangt zumindest in den Süden und Osten der Bundesrepublik vorübergehend sehr warme und feuchte Luft subtropischen Ursprungs. Unter der Vorderseite des Höhentroges verlagert sich am Boden ein Tief von den Britischen Inseln nordostwärts. Die genaue Zugbahn ist dabei noch unsicher, die Warmfront streift allerdings unter Umständen den Nordwesten und Norden mit Regen. Die zugehörige Kaltfront überquert Deutschland zu Beginn der neuen Woche von Nordwest nach Südost und führt wieder deutlich kühlere Luft vor allem in den Norden und in die Mitte, die bald unter Zwischenhocheinfluss gerät. Im Süden können sich voraussichtlich Reste der feuchtwarmen Luft halten.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 20.06.2008
Heute Nachmittag scheint neben harmlosen Quellwolken überall ausgiebig die Sonne. Am Abend kommen von Nordwesten her mehr Wolken auf, im Kraichgau sowie nahe des Schwarzwaldes und der Schwäbischen Alb sind kurze Schauer möglich. Die Luft erwärmt sich ähnlich wie am Mittwoch auf Höchstwerte zwischen +22 Grad an der Donau und +26 Grad in Nordbaden. Der spürbar auffrischende Wind weht mäßig bis frisch mit starken Böen aus Südwest.

In der Nacht fällt aus vielen Wolken vor allem im Norden etwas Regen. Die Temperaturen gehen auf Tiefstwerte zwischen +16 und +12 Grad zurück.

Der Freitag beginnt stellenweise mit starker Bewölkung, hier und da regnet es noch etwas. Später lockern die Wolken auf und die Sonnenanteile werden größer. Die Höchsttemperaturen liegen mit Werten zwischen +21 und +25 Grad einen Tick niedriger als am Donnerstag. Der Wind weht nur noch schwach bis mäßig aus Südwest bis West.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +15 °C | Max: +25 °C


Die weiteren Aussichten
Am Samstag scheint zunächst häufig die Sonne, ab Mittag entwickeln sich aus immer mächtiger werdenden Quellwolken vermehrt Schauer und einzelne Gewitter.

Hochsommerlich präsentiert sich der Sonntag. Bei viel Sonne steigen die Temperaturen am Rhein über +30 Grad, ehe sich nachmittags und abends teilweise kräftige Schauer und Gewitter entladen.

Am Montag fällt aus dichten Wolken schauerartig verstärkter und teilweise gewittriger Regen, am Dienstag setzt sich wieder zunehmend die Sonne durch. Dabei wird es nur noch mäßig warm.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 21.06.2008:
Min: +15 °C | Max: +28 °C

Sonntag, 22.06.2008:
Min: +16 °C | Max: +33 °C

Montag, 23.06.2008:
Min: +19 °C | Max: +23 °C

Dienstag, 24.06.2008:
Min: +13 °C | Max: +25 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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