Wettergefahren - Frühwarnung
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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Montag, 16.06.2008, 18:30 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Vom Sommer nur leise Spuren +++


Wetterübersicht Europa
Einen klassischen Witterungsregelfall erlebten West- und Mitteleuropa am vergangenen Wochenende. Die "Schafskälte", die ihren Namen wegen den im Juni geschorenen und dann frierenden Schafen trägt, brachte aus polaren Regionen stammende Luft und damit deutlich tiefere Temperaturen als in den vergangenen Wochen mit sich. Ihren wahren Charakter zeigt eine polare Luftmasse im Sommer allerdings weniger tagsüber - mit ausreichend Sonne werden trotz Kaltluft meist um oder sogar über +20 Grad erreicht - sondern nachts, vor allem bei klarem Himmel. Dann sinken die Temperaturen verbreitet in den einstelligen Bereich, teilweise sogar unter die +5 Grad-Marke. Solche Werte traten auch in den letzten Nächten auf und sorgten bei entsprechender Durchlüftung der Zimmer für ideale Schlaftemperaturen. Neue Rekorde konnten aber nicht vermeldet werden; beispielsweise war es zur gleichen Zeit 1955 oder auch 1967 vielerorts noch ein paar Grad kälter.

Ein mächtiger langwelliger Höhentrog überdeckt Teile des östlichen Nordatlantiks und fast ganz Europa. Darin sind kürzere Wellen eingelagert, die den Wetterablauf auch in den kommenden Tagen wechselhaft und insgesamt nur wenig sommerlich gestalten. Die ehemalige Hauptachse des Troges weist aktuell von Skandinavien nach Norddeutschland und markiert einen solchen kurzwelligeren Anteil, der in den nächsten 12 Stunden zum Baltikum schwenkt. Der Südteil dieses (Rand-)Troges, der sich momentan über Westeuropa befindet, bleibt zurück und kommt nur langsam ostwärts voran. Unter seiner Vorderseite liegt ein flaches Bodentief mit Zentrum bei den Balearen, das sich aber trotz der eigentlich entwicklungsgünstigen Position nur wenig intensiviert. Zusammen mit dem Höhentrog bewegt es sich bis Mittwoch über Oberitalien Richtung Südosteuropa. Gleichwohl erfassen Hebungsprozesse an der Nordflanke des Tiefs am Dienstag und Mittwoch auch den Süden Deutschlands. Dabei wird mit einer allmählich auf Südwest drehenden Strömung wieder etwas wärmere Luft herangeführt.

Hinter dem sich ostwärts verlagernden Höhentrog schiebt sich am Mittwoch von Südwesten her ein Hochdruckrücken nach Mitteleuropa vor. Am Boden macht sich korrespondierend dazu ein Keil des Azorenhochs besonders im Süden Deutschlands bemerkbar. Die allgemeine Wetterberuhigung ist aber nur von kurzer Dauer, da sich gleichzeitig der umfangreiche Langwellentrog im Norden neu formiert. Der zum künftigen Haupttrog werdende Teil kann schon jetzt als gut ausgeprägter Randtrog mit einem darin eingebetteten Bodentief zwischen Island und Großbritannien analysiert werden. Bis Donnerstag wandert das Tief über Schottland und die Nordsee zur Südwestküste Norwegens. An seiner Südflanke bauen sich für Mitte Juni respektable Luftdruckunterschiede auf; in höheren Schichten greift die Frontalzone, die man in dieser kräftigen Form eigentlich eher im Frühjahr oder Herbst vermutet, von Nordwesten her auf Deutschland über. Die Kaltfront des Tiefs überquert in der Nacht zum Freitag die Nordhälfte des Landes, über der Mitte wird sie infolge von Wellenbildungen zurückgehalten. Erst mit Hilfe eines weiteren markanten Randtroges, der in der Nacht zum Samstag über Norddeutschland ostwärts zieht, stößt sie am Samstag auch nach Süddeutschland vor. Dahinter fließt mit einer nordwestlichen Strömung kurzzeitig erneut kühle Meeresluft ein.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 17.06.2008
Heute Abend gehen im Norden und in der Mitte Baden-Württembergs noch einige Regenschauer nieder, die aber bald seltener werden und in der ersten Nachthälfte ganz abklingen. In Südbaden und in Oberschwaben zeigt sich der Himmel dagegen meist stark bewölkt oder bedeckt und zeitweise regnet es.

In der kommenden Nacht fällt im Süden von der Schweiz her immer wieder Regen, der teilweise auch bis zur Mitte nordwärts ausgreift. Im Norden bleibt es trocken, dort ziehen meist nur hohe Wolkenfelder durch. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +12 und +8 Grad.

Am Dienstag scheint ganz im Norden teilweise die Sonne, mit jedem Kilometer Richtung Süden werden die Wolken aber dichter und die Regenwahrscheinlichkeit nimmt zu. Ganz im Süden verläuft der Tag grau und nass. Dort erreichen die Temperaturen bisweilen kaum +15, sonst Höchstwerte zwischen +16 Grad an der Donau und bis +23 Grad im Rhein-Neckar-Raum. Der Wind weht schwach bis mäßig aus unterschiedlichen Richtungen.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +11 °C | Max: +21 °C


Die weiteren Aussichten
Am Mittwoch fällt im Süden vor allem am Vormittag noch etwas Regen. Später setzt sich auch dort, wie zuvor bereits in den übrigen Gebieten, immer öfter die Sonne durch. Die Temperaturen steigen an und erreichen am Rhein sommerliche Werte.

Am Donnerstag ziehen bei spürbar auffrischendem Wind von Frankreich her phasenweise dichte Wolkenfelder durch, die besonders am Nachmittag und Abend mitunter auch ein paar Spritzer Regen bringen. Zwischendurch scheint aber auch die Sonne.

Am Freitag gibt es bei rasch wechselnder Bewölkung Schauer oder kurze Gewitter; das Wochenende verspricht wieder zunehmend sonniger und zum Sonntag hin auch wärmer zu werden.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 18.06.2008:
Min: +13 °C | Max: +26 °C

Donnerstag, 19.06.2008:
Min: +15 °C | Max: +25 °C

Freitag, 20.06.2008:
Min: +15 °C | Max: +23 °C

Samstag, 21.06.2008:
Min: +14 °C | Max: +24 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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