...stellen in der Meteorologie ein besonderes Paar dar. Der
Witterungsregelfall "Schafskälte" tritt gewöhnlich um den 11. Juni auf, was
in diesem Jahr erstaunlich gut zum tatsächlichen Geschehen passt. Denn die
Großwetterlage wird in dieser Woche von Grund auf umgebaut - hin zu deutlich
kühleren und wenig sommerlichen Verhältnissen ab Donnerstag.
Noch aber dominiert in Mitteleuropa der Einfluss eines kräftigen und in
sämtlichen Höhenschichten ausgeprägten Hochdruckgebietes mit Schwerpunkt
südwestlich von Irland. Über Nordeuropa hat sich dagegen die Frontalzone
formiert, innerhalb derer Tiefdruckgebiete von West nach Ost über die Mitte
Skandinaviens hinweg ziehen. Ein Blick nach Südwesteuropa zeigt zudem ein
Höhentief über der Iberischen Halbinsel. Deutschland liegt im Bereich einer
warmen und nach Süden hin feuchten Luftmasse, in der sich nach wie vor im
Tagesgang Schauer und Gewitter entwickeln. Es handelt sich dabei im Prinzip
noch immer und dieselbe Luftmasse, die vor mittlerweile zwei Wochen den Weg
nach Mitteleuropa gefunden und diesen sommerlichen Witterungsabschnitt
eingeleitet hat.
Am Dienstag und Mittwoch verschiebt sich das südwesteuropäische Höhentief
nach Nordosten, gleichzeitig weicht das ostatlantische Hoch etwas nach
Westen zurück. Aus der nordeuropäischen Frontalzone weitet sich ein
mächtiger Höhentrog nach Süden aus. An dessen Vordergrenze überquert die
Kaltfront eines sich von Mittelschweden über die Ostsee nach
Nordwestrussland verlagernden Tiefs am Dienstag ohne größere
Wettererscheinungen weite Teile Deutschlands und erreicht am Mittwoch den
Main. Dort verliert sich zunächst die frontale Struktur. Im Laufe des
Donnerstags greift von Nordwesten her jedoch die Hauptachse des Höhentrogs
auf Mitteleuropa über, was der Front neue Aktivität verleiht. Auf der
Rückseite eines kleinen Randtiefs, das im Tagesverlauf über Benelux und
Ostfrankreich nach Süden zieht, kommt die Front dann beschleunigt nach
Südosten voran und verdrängt endgültig auch die letzten Reste der
feuchtwarmen Luft.
Freitag und Samstag befindet sich Deutschland in einer nordwestlichen bis
nördlichen Strömung, mit der erwärmte Kaltluft polaren Ursprungs
herangeführt wird. Der Langwellentrog wird dabei von Norden her durch einen
Randtrog regeneriert, sodass eine Rückkehr zu sommerlichen Bedingungen
vorerst nicht zu erwarten ist. |