Seit der letzten Vorhersage an dieser Stelle vom Montag hat sich an der
großräumigen Wetterlage nichts Wesentliches verändert. Nach wie vor bestimmt
Hochdruckgebiet "Marco" mit Schwerpunkt über der Nordsee und Südskandinavien
das Wetter in Mitteleuropa. In der Höhe korrespondiert dazu ein
Hochdruckrücken, der sich vom mittleren Nordafrika über Sardinien und
Korsika sowie über Deutschland bis zur Norwegischen See erstreckt. Im
Bereich dieses Rückens sinkt die Luft großräumig ab und erwärmt sich dabei.
So stiegen die Temperaturen heute in fast ganz Deutschland trotz bodennah
östlicher Strömung auf Werte deutlich über der +20-Grad-Marke. Mit einer
Höchsttemperatur von +25,4 Grad konnte Karlsruhe den ersten Sommertag des
Jahres verbuchen.
Der Rücken wird flankiert von zwei Langwellentrögen über dem östlichen
Nordatlantik und Osteuropa. Am Freitag schnürt sich dabei ein Teil des
atlantischen Höhentroges vor Großbritannien ab. Das entstehende Höhentief
verlagert sich zur Iberischen Halbinsel und löst dort zum Samstag auch am
Boden eine Tiefdruckentwicklung aus. In der Umgebung dieses Tiefs sind am
Wochenende im Norden Spaniens zum Teil schwere Gewitter und ergiebige
Regenfälle zu erwarten.
Parallel zu den Vorgängen über Südwesteuropa weitet sich auch der
osteuropäische Trog nach Westen aus. Auf diese Weise wird der
mitteleuropäische Hochdruckrücken in seinem mittleren Teil zunehmend
verschmälert. Zum Sonntag sickert in den Süden Deutschlands etwas feuchtere
und - ausgehend von dem Trog über Osteuropa - in der Höhe auch kältere Luft
ein. Dies führt vor allem über den Bergen zu einer erhöhten konvektiven
Aktivität.
Wie sich der hochreichende südwesteuropäische Tiefdruckkomplex zu Beginn der
neuen Woche verhält, ist noch mit Unsicherheiten behaftet. Hoch "Marco"
zieht sich Richtung Nordmeer zurück, hält jedoch seinen Einfluss auf das
mitteleuropäische Wettergeschehen aufrecht. |