Beständiges Frühlingswetter vermag sich auch in der 16. Woche des Jahres in
Deutschland nicht einzustellen. Stattdessen herrscht in der ersten
Wochenhälfte das für den Monat so typische Wetter mit der gleichnamigen
Bezeichnung vor, bevor es von Donnerstag an immerhin mit den Temperaturen
bergauf geht.
Ein langwelliger Höhentrog überdeckt am Montag Abend ganz Mitteleuropa,
seine Achse erstreckt sich vom Nordmeer über die Nordsee und Ostfrankreich
hinweg zum westlichen Mittelmeerraum. Über dem östlichen Nordatlantik hat
sich als Gegenpart ein Hochdruckrücken nach Nordwesten aufgewölbt. Am Boden
dominiert eine flache Druckverteilung. Kleine Tiefdruckgebiete lassen sich
über dem Harz und über dem Norden Tschechiens analysieren. Auf der
Vorderseite des tiefen Drucks wird Warmluft in den äußersten Osten
Deutschlands transportiert, auf der Rückseite strömt zunehmend kältere Luft
nach Süden. Die Grenze zwischen Kalt- und Warmluft wird durch einen sich
momentan quer über Norddeutschland erstreckenden Niederschlagsstreifen
markiert; innerhalb der Warmluft sind über dem Osten des Landes kräftige
Schauer und Gewitter im Gange.
Die gesamte Anordnung gewinnt am Dienstag an Struktur. An der Ostflanke des
langsam ostwärts vorankommenden Höhentroges entwickelt sich über der Ägäis
ein kräftiges Tief, das via Schwarzes Meer und Ukraine bis Donnerstag nach
Weißrussland zieht. Um den Tiefkern herumgelenkte Warmluft sorgt am
Donnerstag im Norden und Osten Deutschlands für teilweise ergiebigen Regen.
Der Westen bekommt von all dem wenig mit; dort ist höhenkalte Luft
wetterbestimmend, die am Dienstag und Mittwoch nach Süden fließt. In etwa
5500 Metern Höhe liegen die Temperaturen dabei unter -35 Grad, was zu einer
labilen vertikalen Schichtung und damit zu reger konvektiver Aktivität
führt.
Die höheren Luftschichten erwärmen sich erst am Donnerstag wieder.
Entscheidend dafür ist, dass der Rücken über dem östlichen Atlantik bildlich
gesprochen an seinem Hals "durchgeschnitten" wird - sich also ein weiterer
Trog von Nordwesten her nach Südosten ausweitet. Reste des Rückens - hohes
Geopotential und ein am Boden korrespondierendes Hoch - verbleiben zwischen
Island und Norwegen. Mit dem südostwärts vorstoßenden Höhentrog etabliert
sich dagegen vor Westeuropa ein Tiefdruckkomplex, auf dessen Vorderseite mit
einer auf Südwest drehenden Strömung von Donnerstag an wieder wärmere Luft
zumindest in den Süden und die Mitte Deutschlands gelangt. Allerdings weist
diese Warmluft auch einen hohen Feuchtigkeitsgehalt auf, sodass die
unbeständige Witterungsphase ihre Fortsetzung findet. |