Seit vergangenen Donnerstag hat sich über großen Teilen Europas eine
Hochdruckwetterlage etabliert, die verbreitet für ruhige und
niederschlagsarme Witterung sorgt. Ausnahmen bilden der Norden Skandinaviens
sowie der Mittelmeerraum.
Das wetterbestimmende Hoch "David" liegt mit seinem Schwerpunkt über dem
Westen Russlands. In der Höhe findet man den höchsten Luftdruck - respektive
das höchste Geopotential - relativ zum Bodenhoch deutlich nach Westen
verschoben über den Britischen Inseln und der Nordsee. Wie ein riesiges
'Umleitungs-Schild' blockt dieses Höhenhoch sämtliche Tiefs und deren
Ausläufer vom Nordatlantik ab und lenkt sie in einem weiten Bogen über
Nordeuropa um sich herum. Die Anordnung erweist sich als sehr stabil und hat
in ihren Grundzügen mindestens bis zum Wochenende Bestand, sodass
Mitteleuropa auch in den kommenden Tagen von atlantischen Einflüssen
verschont bleibt.
Einige, auf den ersten Blick nicht augenscheinliche Dinge gilt es dann aber
doch zu beachten. Zum einen wäre da ein kleines, vor allem in höheren
Schichten der Troposphäre ausgeprägtes Tief mit Zentrum über dem Baltikum,
das sich bis Mittwoch zur Ukraine verlagert. Der Ausläufer dieses Tiefs
führte heute feuchte Luft in den Norden Deutschlands, was sich dort in Form
von Nebel, Hochnebel und örtlich leichtem Sprühregen äußerte. Ein Teil
dieser feuchten Luftmasse erreicht am Dienstag Abend auch den Süden und
Westen des Landes. Zum anderen baut sich im Bodendruckfeld Hoch "David"
immer mehr ab, dafür entsteht gleichzeitig im Bereich der Nordsee ein neues
Hoch. An der Ostflanke dieses Hochs gelangt dann zunehmend etwas kältere
Luft nach Deutschland.
Richtig Kaltes bahnt sich dagegen für ganz Osteuropa und Russland zum
Wochenende hin an. Hoch im Norden formiert sich ein mächtiger Trog, der sich
in der zweiten Wochenhälfte nach Osten und in erster Linie nach Süden
ausweitet. Auf der Westseite des Troges wird mit einer kräftigen
Nordströmung hochreichend arktische Kaltluft nach Süden geführt. Die
Kaltluft flutet bis zum Wochenende den gesamten osteuropäischen Raum und
arbeitet sich sogar bis nach Libyen und Ägypten vor. Passend zum bisherigen
Winterverlauf wird Deutschland von diesem Kaltluftvorstoß am Freitag nur am
östlichen Rande gestreift. |