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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Donnerstag, 07.02.2008, 22:15 MEZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Ein umfassendes Hoch +++


Wetterübersicht Europa
Am gestrigen Mittwoch überquerte die recht wetteraktive Kaltfront eines inzwischen über dem Baltikum angekommenen Tiefdruckgebietes Deutschland von Nordwest nach Südost und brachte schauerartigen Regen, der zum Teil von einzelnen Wintergewittern begleitet war. Auch im Bereich des der Front nachfolgenden Höhentroges gingen noch starke Schauer mit örtlichem Blitz und Donner nieder. Zudem wurden in der Mitte und im Süden des Landes verbreitet Sturmböen gemessen. Dieser meteorologisch ziemlich spannende Tag beendete aber gleichzeitig auch eine mehr oder weniger seit Anfang Januar andauernde Phase mit immer wiederkehrenden Westwetterlagen und vor allem im Norden Deutschlands nur kurzen Abschnitten mit Zwischenhocheinfluss.

Verantwortlich dafür ist ein umfangreiches Hochdruckgebiet, das sich aktuell mit seinem Schwerpunkt über Süddeutschland eingefunden hat. Es intensiviert sich weiter und nimmt am Freitag Kontakt mit einem kräftigen Winterhoch über Russland auf. Im 500 hPa-Niveau, was einer Höhe von etwa 5500 Meter entspricht, etabliert sich hohes Geopotential über Westeuropa. Abgesehen von einer letzten Warmfront, die zu einem Tiefdrucksystem bei Island gehört und bis Freitag Abend über Norddeutschland ostwärts zieht, haben atlantische Tiefausläufer demnach vorerst keine Chance mehr auf Mitteleuropa überzugreifen.

Am Wochenende ändert sich das Bild nur insofern, als dass von dem ursprünglich nach Osten wandernden Hoch kaum noch scharfe Konturen zu erkennen sind. Vielmehr schiebt nun das russische Hoch einen mächtigen Keil bis nach Südwesteuropa vor, sodass mit Ausnahme Südosteuropas und Nordskandinaviens zeitweilig fast der gesamte Kontinent unter dessen Einfluss liegt. Allerdings ist selbst ein solch großes Hochdruckgebiet nicht frei von Schwachstellen: Diese äußern sich in Form von kleinen Kaltlufttropfen, die von den verschiedenen Wettermodellen meist nur unzureichend simuliert werden können und somit den Meteorologen das Leben mitunter schwer machen. Ein solcher Kaltlufttropfen - ein abgeschlossenes Gebiet kalter Luft in höheren Schichten der Troposphäre - könnte sich am Sonntag und Montag vom Baltikum her über Norddeutschland nach Westen verlagern und dort für starke Bewölkung und etwas Niederschlag sorgen. Ob zur Mitte der nächsten Woche am Rande des sich über Westrussland neu organisierenden Hochs ein weitaus größerer Kaltlufttropfen nach Westen steuert und sich dann nahezu in ganz Deutschland bemerkbar macht, ist derzeit noch völlig offen.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 08.02.2008
In der kommenden Nacht funkeln die Sterne von einem fast wolkenlosen Himmel. Nur Richtung Norden ziehen in der zweiten Nachthälfte dichtere Wolkenfelder durch, es bleibt aber trocken. Gegen Morgen bildet sich stellenweise Nebel. Die Temperaturen sinken auf Tiefstwerte zwischen +1 und -3 Grad. Besonders dort, wo Nebel auftritt, kann es auf den Straßen glatt werden.

Am Freitag scheint nach Auflösung örtlicher Nebelfelder überall die Sonne. Lediglich der äußerste Nordosten von Baden-Württemberg kämpft am Vormittag noch mit etwas kompakteren Wolken, aber auch dort hat die Sonne im Tagesverlauf keine größeren Probleme mehr. Die Luft erwärmt sich am Nachmittag auf Temperaturwerte zwischen +7 Grad auf der Hohenloher Ebene und +10 Grad am Rhein. Der Wind weht schwach bis mäßig aus östlicher Richtung.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: -1 °C | Max: +10 °C


Die weiteren Aussichten
Am Wochenende ändert sich nur wenig am sonnigen und milden Hochdruckwetter. Am Sonntag ziehen mitunter einige hohe, dünne Wolkenfelder über den Himmel, die der Sonne jedoch nur wenig ausmachen. In den Niederungen nimmt die Wahrscheinlichkeit für Nebel zu, doch dieser löst sich im Tagesverlauf meist vollständig auf.

Abgesehen von Gebieten, in denen sich Nebel- und Hochnebelfelder längere Zeit halten können, gestaltet sich auch der Montag sehr sonnig.

Der Dienstag lässt aus den oben beschriebenen Gründen noch einige Fragen offen. Möglicherweise erreichen den Osten dichte Wolken mit etwas Regen oder Schnee. Alles in allem spricht nach derzeitigem Stand aber mehr für eine Fortsetzung des überwiegend sonnigen und teilweise nebligen Spätwinterwetters.

Die Temperaturen gehen bis Dienstag insgesamt etwas zurück, es bleibt mit Werten von häufig über +5 Grad aber recht mild. Die verbreitet leicht frostigen Nachttemperaturen und ein Blick auf den Kalender zeigen allerdings, dass die Jahreszeit noch immer "Winter" lautet.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 09.02.2008:
Min: -1 °C | Max: +10 °C

Sonntag, 10.02.2008:
Min: -1 °C | Max: +9 °C

Montag, 11.02.2008:
Min: -1 °C | Max: +8 °C

Dienstag, 12.02.2008:
Min: -1 °C | Max: +8 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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