Nicht zum ersten Mal in diesem Winter hat sich über West- und Teilen
Mitteleuropas sehr milde Luft breit gemacht, während sich polare Kaltluft
über Osteuropa ihren Weg nach Süden bahnt. Nahe eines kräftigen
Hochdruckgebietes mit Schwerpunkt über Frankreich setzte sich dabei am
Montag etwa südlich einer - zugegebenermaßen krummen - Linie Saarbrücken -
Mannheim - Ingolstadt - Fürstenzell heiteres Wetter durch, während nördlich
davon hochnebelartige Bewölkung der Sonne keine Chance ließ. Oberhalb einer
Inversion stieg die Temperatur auf dem 1493 Meter hohen Feldberg im
Südschwarzwald bis auf +11,1 Grad, aber auch unterhalb davon wurden
beispielsweise in Karlsruhe +10,7 Grad erreicht.
Am Dienstag schwächt sich das Hochdruckgebiet ab und verlagert sich nach
Osten. Auch in der höheren Troposphäre wird das hohe Geopotential über dem
westlichen Mittelmeer abgebaut. Ein erster kurzwelliger Trog wandert im
Tagesverlauf von der Iberischen Halbinsel über Südfrankreich hinweg
ostwärts. Schwache Hebungsprozesse auf seiner Vorderseite führen zunächst
zur Bildung ausgedehnter Wolkenfelder, am Abend möglicherweise auch zu etwas
Niederschlag im äußersten Südwesten Deutschlands.
Ein wesentlich markanterer Trog greift am Mittwoch auf Mitteleuropa über.
Diesem vorgelagert zieht eine Kaltfront von Nordwest nach Südost über
Deutschland hinweg und erreicht in der Nacht zum Donnerstag die Alpen.
Hinter ihr fließt ein Schwall maritimer Polarluft ein, die am Donnerstag
unter Zwischenhocheinfluss gerät. In Nordwestdeutschland macht sich
allerdings schon bald das Starkwindfeld eines umfangreichen
Tiefdruckgebietes mit Zentrum vor Westnorwegen bemerkbar, im Zuge dessen die
Strömung auf Südwest zurückdreht und vorübergehend wieder deutlich mildere
Luft heranführt. Die Kaltfront dieses Tiefs schwenkt am Freitag über die
Bundesrepublik hinweg südostwärts und wird Samstag Morgen am Alpenrand
erwartet. Auch hinter dieser Front wird aus Nordwesten erwärmte Kaltluft
polaren Ursprungs nach Deutschland gelenkt, die am Wochenende zumindest
kurzzeitig auch in tiefen Lagen die gegenwärtige Jahreszeit in Erinnerung
ruft. Eine längere winterliche Episode erscheint aber weiterhin
unwahrscheinlich. |