Der bisherige Winter zeichnet sich deutschlandweit durch eine bemerkenswerte
Schneearmut vor allem in den tiefer liegenden Regionen aus. Daran wird sich
auch in den kommenden Tagen nichts ändern. Insgesamt bleiben in Mitteleuropa
milde Luftmassen wetterbestimmend, während sich zu Beginn der neuen Woche
ein markanter Kaltluftvorstoß einmal mehr über Osteuropa abzeichnet.
Aktuell überquert die Kaltfront eines Tiefs über dem Nordosten Schwedens
Deutschland von Nordwest nach Südost. Allein die Entfernung zum Tiefzentrum
lässt bereits eine nicht allzu große Wetteraktivität erwarten. Und
tatsächlich folgt zwar in der Höhenströmung ein kurzwelliger Trog nach, die
Hebungsprozesse halten sich jedoch insgesamt in Grenzen. Die hohe
Verlagerungsgeschwindigkeit trägt ihr übriges dazu bei, dass die Regenmengen
im überschaubaren Rahmen bleiben. Nach Abzug der Front setzt sich am Freitag
in der Südhälfte des Landes rasch der Einfluss eines kräftigen Hochs mit
Schwerpunkt über Frankreich durch. Der Norden dagegen verweilt im Bereich
der Frontalzone innerhalb einer auch in Bodennähe kräftigen westlichen
Strömung. Ausläufer eines Tiefs vor Norwegen sorgen dort für etwas Regen.
Am Samstag entwickelt sich bei den Britischen Inseln eine flache Welle, die
im Tagesverlauf über die Nordsee und Südskandinavien ostwärts zieht. In
ihrem Umfeld verschärfen sich die ohnehin schon gut ausgeprägten
Luftdruckgegensätze zusätzlich, sodass in Dänemark, in der Nordosthälfte
Deutschlands und zum Abend auch in Polen die Gefahr von Orkanböen besteht.
Der Süden bekommt von all dem nur wenig mit. Dort dominiert zunächst
weiterhin das französische Hoch, das seine Position bis zum Start der neuen
Woche nur unwesentlich ändert. Rückseitig der Welle kann zum Sonntag
allerdings ein Schwall polarer Kaltluft in den Nordosten Deutschland
vordringen. Die Vordergrenze dieser Kaltluft wird durch die Kaltfront der
Welle markiert, die Sonntag Früh von Nordwest nach Südost über das
Bundesgebiet hinweg verläuft und als Warmfront eines kräftigen Tiefs bei
Island wieder nach Nordosten rückläufig wird. In ihrer Nähe regnet es dann
auch in Bayern. Das nordostwärts gerichtete Vordringen der Warmluft bewirkt
über dem Ostatlantik die Aufwölbung eines mächtigen Hochdruckrückens, der
das Bodenhoch über Frankreich zusätzlich stützt. Von diesem profitiert zum
Ende des Vorhersagezeitraums vorübergehend nahezu ganz Deutschland. |