Wettergefahren - Frühwarnung - Rückblick August 2009
Wettergefahren-Frühwarnung - Übersicht

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Sonntag, 6. September 2009, 22:30 MESZ


Rückblick August 2009


Satellitenbild: 02.08.2009, 15:00 UTC, MSG-2 VIS/IR
Quelle: B. J. Burton


Wetterlage und Entwicklung

Die Bilanz für den Monat August 2009 in Deutschland liest sich durchweg sonnig, trocken und warm. Die Temperaturabweichungen gegenüber den langjährigen Mittelwerten der Jahre 1961 bis 1990 lagen meist um 2 K - ohne größere regionale Unterschiede. Zu den positiven Abweichungen bei trug auch der bundesweit heißeste Tag dieses Sommers am 20. August mit einem Spitzenwert von +37,8 °C in Rahden-Varl in Nordrhein-Westfalen. Regen fiel in teilweise nur äußerst spärlichen Mengen. Beispielsweise kamen in Hannover im gesamten Monat nur 9 mm zusammen; das sind lediglich 14 Prozent der sonst üblichen Summe. Zwar spiegelt diese Menge nicht den Bundesdurchschnitt wider, aber auch sonst wurde oftmals nicht einmal die Hälfte des Solls erfüllt. Die Sonne schien meist länger als im August üblich, vor allem in der Mitte und im Süden (z. B. Frankfurt/Main 262,7 Stunden / 129 Prozent).

Mit einer Durchschnittstemperatur von +20,5 °C war der August 2009 in Rheinstetten der wärmste der drei Sommermonate. Die Abweichung gegenüber dem Mittel betrug +2,0 K und war damit deutlich größer als in den vorangegangenen Monaten Juni und Juli. Die Gesamtniederschlagsmenge (54,9 mm) reichte nicht an das Monatssoll heran (69 Prozent); 270,5 Sonnenstunden waren rund 50 mehr als im langjährigen Mittel (122 Prozent). Eine ausführlichere Betrachtung mit sämtlichen Tageswerten der Station gibt es hier.


01.08., 11:51 UTC, NOAA-19 VIS/IR
Quelle: B. J. Burton
Der August 2009 knüpfte in Mitteleuropa zu Beginn an die wechselhafte zweite Julihälfte an. Kurze, intensive Warmluftvorstöße wechselten mit wetteraktiven Kaltfrontpassagen und nachfolgender Abkühlung ab. Dabei wanderten am 1. ein Hochdruckrücken samt dem vorderseitig dazu platzierten Bodenhoch "Irene" über Mitteleuropa hinweg ostwärts; vor einem vom östlichen Nordatlantik nahenden Höhentrog drehte die Strömung über dem westlichen und zentralen Europa auf Südwest. Sie führte kurzzeitig sehr warme, rasch aber auch feuchte Luft subtropischen Ursprungs heran, am 2. konnten im 850-hPa-Niveau über Südwestdeutschland vorübergehend mehr als +20 °C analysiert werden. Dies kam auch bei den Tageshöchstwerten zum Ausdruck; bei reichlich Sonnenschein wurden am 1. am Oberrhein (z. B. Lahr +31,4 °C), am 2. vor allem in Brandenburg (z. B. Cottbus +33,0 °C) mehr als +30 °C gemessen. Den Westen Deutschlands erreichte am 2. die Kaltfront von Tief "Zeno" mit Zentrum zwischen Island und den Britischen Inseln inklusive einer vorlaufenden Konvergenzlinie und entsprechender Schauer- und Gewittertätigkeit. Wie fast immer spielten sich die kräftigsten Entwicklungen in der präfrontalen Warmluftmasse ab, und wie so häufig in diesem Sommer war auch dieses Mal besonders die Südosthälfte Deutschlands davon betroffen. Am Schliersee häufte sich stellenweise eine 30 cm hohe Hagelschicht an. Die Kaltfront selbst löste am Abend am Oberrhein linienartig organisierte Gewitter aus, in Heidelberg beispielsweise fielen 27 mm Regen innerhalb einer Stunde.
Während sich die gemäßigt kühle Meeresluft im Norden Deutschlands zum 3. rasch durchsetzte - an den Küsten wurden kaum noch +20 °C erreicht - hing die Kaltfront in ihrem Südteil weit nach Westen zurück. Der als kurzwelliger Anteil ostwärts schwenkende Höhentrog wurde über Westeuropa von Nordwesten her regeneriert, wodurch die Höhenströmung erneut auf Südwest rückdrehte und sich an der über dem Alpenraum liegenden Kaltfront ein großflächiges Regengebiet ausbildete. Vor der zunehmend scharfen Spitze des regenerierten Troges entwickelte sich zudem über dem Golf von Genua ein kleines, aber äußerst wetterwirksames Bodentief. Die intensiven Regenfälle im Alpenraum - stellenweise fielen über 100 mm in nur 48 Stunden - griffen in abgeschwächter Form über die Alpen nordwärts aus. So verlief der Tag im Süden Baden-Württembergs und Bayerns grau und regnerisch (z. B. Kempten 28 mm in zwölf Stunden). Nach Westen und Norden hin lockerten die Wolken häufiger auf und es blieb trocken. Weitere Informationen zu den Gewittern und dem Starkregen im Alpenraum sind folgendem Artikel zu entnehmen.

04.08., 12:58 UTC, NOAA-19 VIS/IR
Quelle: B. J. Burton
Am 4. zog der Trog endgültig nach Osten ab, ihm folgte ein sich weit nach Norden aufwölbender Rücken nach. Am Boden korrespondierte dazu Hoch "Juliane", das aus einem Keil des Azorenhochs hervorging und seinen Schwerpunkt über Mitteleuropa nach Südskandinavien verlagerte. So standen vom 4. bis zum 7. einige sonnige und hochsommerlich warme bis heiße Tage ins Haus, letzter Regen fiel am 4. noch am unmittelbaren Alpenrand. Stück für Stück nach oben kletterten in diesem Zeitraum die Höchsttemperaturen, was sich an den Werten der Station Rheinstetten verdeutlichen lässt: Am 4. wurde dort ein Maximum von +25,3 °C, am 5. von +28,1 °C, am 6. von +30,2 °C und am 7. von +31,1 °C gemessen.

08.08., 12:23 UTC, NOAA VIS
Quelle: DLR
Die ersten Gewitter tauchten am frühen Abend des 7. im äußersten Westen Deutschlands auf. Hoch "Juliane" hatte sich bis dahin über dem Ostseeraum positioniert, von Westen her näherte sich die Kaltfront von Tief "Ali" mit Zentrum vor der norwegischen Küste an. Der mächtige Hochdruckrücken wich allerdings nur langsam nach Osten zurück, sodass die Kaltfront zunächst äußerst langsam nach Deutschland vordrang. Vor der Front hatte sich eine flache Tiefdruckrinne ausgebildet, an der darin eingebetteten Konvergenzlinie traten am 8. in einem Streifen längs über der Mitte Deutschlands einige kräftige Gewitter auf. Örtlich fielen große Regenmengen, zum Beispiel in Öhringen (36 mm). Auch am 9. lag die Konvergenzlinie noch immer längs über der Mitte, die Kaltfront über dem Nordwesten Deutschlands. Großräumiges Absinken im Bereich eines nordostwärts wandernden Rückens dämpfte jedoch an diesem Tag die Gewitteraktivität. Lediglich im Norden Deutschlands waren einzelne Zellen aktiv. Erst im Laufe des 10. überquerte die Kaltfront große Teile Deutschland und ersetzte die feuchtwarme Luft durch kühlere, in erster Linie aber trockenere Luft. Zuvor jedoch gab es in der Nacht vor allem in Niedersachsen und in Baden-Württemberg nochmals kräftige Gewitter, rund um den Schwarzwald fielen zum Teil 30 bis 50 mm (z. B. Baiersbronn-Ruhestein 39 mm). Mit Passage der Kaltfront traten am Abend auch von der Ostseeküste bis nach Baden erneut Schauer und Gewitter auf. Eine gesonderte Nachbetrachtung zu diesem Gewitterereignis kann hier abgerufen werden.

Bodendruckanalysen | Quelle: FU Berlin / DWD
01.08.2009, 00 UTC 04.08.2009, 00 UTC 08.08.2009, 00 UTC
850-hPa-Geopotential und -Temperatur | Quelle: Wetterzentrale
01.08.2009, 00 UTC 04.08.2009, 00 UTC 08.08.2009, 00 UTC

Zu Beginn der zweiten Dekade stellte sich über Mitteleuropa eine nordwestliche Strömung ein. Darin eingelagert zog am 11. bereits das nächste Frontensystem eines kleinen Tiefs ("Bernd") mit Zentrum über dem Skagerrak über Deutschland hinweg. Aus meist dichter Bewölkung fiel gebietsweise etwas Regen, die zwölfstündigen Mengen bis 20 Uhr MESZ blieben überall gering. Die Temperaturen schafften nur ganz vereinzelt den Sprung auf sommerliches Niveau, im Süden eher als im Norden (z. B. Regensburg +25,6 °C).

12.08., 11:41 UTC, NOAA VIS
Quelle: DLR
Ein weiteres Randtief ("Claus") wandelte am 12. auf den Spuren seines Vorgängers, das zugehörige Frontensystem erreichte bereits während der Nacht den Nordwesten Deutschlands mit Regen. Die Kaltfront allerdings wurde auf ihrem Weg nach Süden durch mehrere Wellenbildungen an ihr gebremst und wandelte sich zeitweilig in eine quasistationäre, quer über die Mitte der Bundesrepublik hinweg verlaufende Luftmassengrenze um. In diesem Streifen, der bis zum Morgen des 13. nur langsam nach Süden vorankam, fiel länger anhaltend Regen. Die zwölfstündigen Mengen bis 06 UTC erreichten an einigen Orten zweistellige Werte, in Bonn-Roleber zum Beispiel wurden 17 mm gemessen. Tagsüber verlagerte sich das frontale Wettergeschehen in den Süden Deutschlands, wobei eine von Westen einlaufende Welle am Spätnachmittag nochmals zu einer Verstärkung der Niederschläge führte. Am Abend entwickelten sich vor allem über Baden-Württemberg in der potentiell labil geschichteten Luftmasse - die Temperaturen stiegen vor dem Regen auf immerhin sommerliche Werte um +25 °C - einige kräftige Gewitter.
Am 14. stieß die Luftmassengrenze bis zu den Alpen vor, die hinter ihr einfließende kühlere Meeresluft geriet rasch unter den Einfluss des von Westen nachrückenden Hochs "Katrin". Somit herrschte bei Temperaturen zwischen rund +20 °C im Norden und um +25 °C im Südwesten vielfach wolkiges bis heiteres und trockenes Wetter.

16.08., 12:39 UTC, NOAA-19 VIS/IR
Quelle: B. J. Burton
"Katrin" und der korrespondierende Hochdruckrücken wanderten am 15. über Mitteleuropa ostwärts. Damit setzte sich - von wenigen Ausnahmen an den Küsten abgesehen, wo die Warmfront des nach Südnorwegen ziehenden Tiefs "Dennis" für dichte Wolken und etwas Regen sorgte - verbreitet sonniges Wetter durch. Mit Drehung der Strömung auf Südwest kam gleichzeitig Warmluftadvektion in Gang, am Rhein überschritten die Temperaturen örtlich bereits wieder die +30-Grad-Marke. Noch wärmer wurde es dann am 16. und 17., abgesehen vom Norden registrierten zahlreiche Stationen Höchsttemperaturen um +30 °C, lokal bis knapp +34 °C (z. B. Mannheim +33,5 °C am 16.). In der heißen Luft entwickelten sich im Vorfeld der von Nordwesten nahenden Kaltfront von "Dennis" am Abend des 16. über der Mitte Deutschlands erste kräftige Gewitter, einen Tag später entluden sich über nahezu der kompletten Südhälfte teilweise unwetterartige Gewitter. Dabei traten nicht selten Hagel mit Korngrößen bis zwei Zentimeter im Durchmesser und Starkregen auf (z. B. Görlitz 29 mm binnen sechs Stunden bis 00 UTC).
Die Abkühlung hinter der Kaltfront war nur von kurzer Dauer und im Süden kaum spürbar. Während die Thermometer im äußersten Norden am 18. kaum +20 °C anzeigten, hielten sich Reste der alten Warmluft im Süden, wo bei viel Sonne erneut bis nahe +30 °C verzeichnet werden konnten (z. B. Konstanz +29,4 °C).

20.08., 13:38 UTC, NOAA-19 VIS/IR
Quelle: B. J. Burton
Zum 19. und 20. steilte über West- und Mitteleuropa ein mächtiger Rücken auf; vorderseitiges Absinken und damit verbundener Druckanstieg am Boden ließ Hoch "Lina" entstehen, dessen Schwerpunkt noch am 19. bereits über Osteuropa analysiert werden konnte. Auf einen hochsommerlichen 19. mit Höchsttemperaturen bis +33 °C im Südwesten (z. B. Mannheim +33,3 °C) folgte am 20. - ungewöhnlich spät - der heißeste Tag des Jahres. Zwischen dem Hoch im Osten und einem umfangreichen Tiefdrucksystem ("Eberhard") mit Zentrum bei Island wurde heiße Luft subtropischen Ursprungs aus Nordafrika und dem westlichen Mittelmeerraum über die Iberische Halbinsel und Frankreich weit nach Norden transportiert. In 850 hPa überstiegen die Temperaturen bis hinauf nach Dänemark die +20-Grad-Marke; die höchste Temperatur im Messnetz des Deutschen Wetterdienstes verbuchte das nordrhein-westfälische Rahden-Varl mit +37,8 °C für sich. Zwölf Rekorde der Höchsttemperatur für die zweite Augustdekade wurden im Norden Deutschlands ein- bzw. neu aufgestellt, in Lingen und Rheine-Bentlage sogar neue Bestmarken für die Messreihen insgesamt gesetzt. Im Vorfeld der Kaltfront von "Eberhard" samt vorlaufender Konvergenzlinie entwickelten sich am Nachmittag und Abend im Westen des Landes einige kräftige Gewitter (z. B. Lüdenscheid 17 mm in einer Stunde).

Bodendruckanalysen | Quelle: FU Berlin / DWD
12.08.2009, 00 UTC 16.08.2009, 00 UTC 20.08.2009, 00 UTC
850-hPa-Geopotential und -Temperatur | Quelle: Wetterzentrale
12.08.2009, 00 UTC 16.08.2009, 00 UTC 20.08.2009, 00 UTC

Die Kaltfront zog am 21. rasch über den Norden Deutschlands hinweg ostwärts, Richtung Süden hing sie zurück. Im Vorfeld und unmittelbar an der Kaltfront bildeten sich während der Nacht vor allem in der Mitte und im Osten Deutschlands kräftige Gewitter. Mit der Front selbst ging ein markanter Luftmassenwechsel einher, mancherorts lagen die Höchsttemperaturen rund 15 Kelvin unter den Werten des Vortages (z. B. in Offenbach). Vor allem in der Mitte des Landes regnete es noch längere Zeit und teilweise schauerartig verstärkt (z. B. Leinefelde 18 mm in zwölf Stunden bis 18 UTC).
Der Kaltfront folgte ein breit angelegter Höhentrog nach, den kurzwellige Anteile durchliefen. So traten am 22. im Norden einige kurze Schauer auf, in Südbayern fiel noch immer Regen. Über 48 Stunden bis zum 23., 06 UTC aufsummiert kamen dort bis 38 mm in Mühldorf am Inn zusammen. Sonst setzte sich - bei allerdings deutlich niedrigeren Temperaturen meist zwischen +20 °C und +25 °C - häufiger die Sonne durch. Weitere Informationen zur Rekordhitze, den Gewittern und dem Regen im Alpenraum können in diesem Artikel nachgelesen werden.
Zum 23. schob sich ein neues Hoch, "Mara", nach Deutschland - und rasch weiter nach Osten - vor. Parallel dazu baute sich in der Höhe über Westeuropa ein Rücken auf, der an diesem Sonntag direkt über Mitteleuropa zum Liegen kam. Strahlend blau und fast ohne jede Wolke zeigte sich der Himmel über der Westhälfte, Richtung Osten störten einige harmlose Quellwolken aber ebenfalls kaum. Die Temperaturen stiegen wieder etwas an, am Rhein sowie im Nordwesten wurde es sommerlich warm.

24.08., 12:48 UTC, NOAA VIS
Quelle: DLR
Doch wie schon so oft im Sommer 2009 währte auch diese Hochdruckphase nur kurz. Schon am 24. wanderten Rücken und Hoch ostwärts ab, von Westen her näherte sich die Vorderseite eines neuen atlantischen Langwellentroges an. Vor der Kaltfront des darin eingebetteten Tiefdrucksystems "Friedrich" mit Zentren zwischen Island und den Britischen Inseln formierten sich im Tagesverlauf über der Mitte Frankreichs gleich zwei Konvergenzlinien respektive flache Tiefdruckrinnen. Nach einem sommerlichen und im Westen heißen Tag (z. B. Lahr +32,6 °C) blitzte und donnerte es in der Nacht zum 25. zuerst in Südbaden, bis zum Morgen breiteten sich Schauer und Gewitter über die Südwesthälfte Deutschlands aus (siehe Artikel). Die Kaltfront bewegte sich insgesamt nur äußerst langsam ostwärts und erreichte den Osten bis zum Abend nicht. So wurden dort Höchstwerte bis +31 °C in die Beobachtungsbücher eingetragen, während es im Westen - postfrontal - für zum Teil nur wenig über +20 °C langte (z. B. Aachen +21,7 °C).
Vor einer über Ostfrankreich entstandenen Welle wurde die Front am 26. über dem Süden Deutschlands sogar wieder etwas nach Norden rückläufig, weitere Regenfälle insbesondere in Nordbaden in der ersten Tageshälfte waren die Folge (z. B. Rheinstetten 13 mm in sechs Stunden bis 12 UTC). Am Nachmittag schien dann aber in großen Teilen des Landes - Ausnahmen waren Nordbayern, Thüringen und Teile Sachsens - längere Zeit die Sonne.
Am 27. zog die Front endgültig nach Südosten ab. Zwischenhocheinfluss sorgte vielfach für einen sonnigen und oftmals sogar schon wieder heißen Sommertag, selbst im Norden wurden örtlich +30 °C gemessen (z. B. Hannover +29,8 °C).

28.08., 12:07 UTC, NOAA VIS
Quelle: DLR
31.08., 13:27 UTC, NOAA-19 VIS
Quelle: B. J. Burton
Eine weniger hinsichtlich kräftiger Niederschläge als vielmehr in Bezug auf den Temperaturrückgang markante Kaltfrontpassage stand am 28. auf dem Programm. Die Front selbst hinterließ nur im Nordwesten gebietsweise etwas Regen in unbedeutenden Mengen, dahinter jedoch floss mit einer lebhaften nordwestlichen Strömung - zum ersten Mal seit Mitte Juli - hochreichend kalte Luft (weniger als -25 °C im 500-hPa-Niveau über Norddeutschland) ein. In dieser entwickelten sich am 29. und 30. in der Nordhälfte verbreitet Schauer und Gewitter, die direkt an den Küsten örtlich hohe Regensummen hervorbrachten (z. B. Nordholz 23 mm innerhalb von zwölf Stunden bis zum 29., 18 UTC). Südlich der Mittelgebirge überwog heiteres, am 30. auch sonniges, aber recht frisches Wetter. Höchsttemperaturen von nur noch um +20 °C und erster Bodenfrost in ungünstigen Lagen während der Nächte kündigten den nahenden Frühherbst an. An der - allerdings im Jahr 2006 aus dem Stadtzentrum zum Flugplatz außerhalb davon verlegten - Station in Freiburg wurde in der Nacht zum 30. gar der Dekadenrekord für die Tiefsttemperatur in der letzten Augustdekade (+4,5 °C) eingestellt.
Massive Warmluftadvektion vor einem neuen, umfangreichen Atlantiktief ("Heiko") ermöglichte am 31. zum Abschluss des meteorologischen Sommers dann noch einmal dementsprechende Temperaturen.

Bodendruckanalysen | Quelle: FU Berlin / DWD
24.08.2009, 00 UTC 28.08.2009, 00 UTC 31.08.2009, 00 UTC
850-hPa-Geopotential und -Temperatur | Quelle: Wetterzentrale
24.08.2009, 00 UTC 28.08.2009, 00 UTC 31.08.2009, 00 UTC


Monatswerte

Nachstehend Monatswerte vom August 2009 für ausgewählte Stationen in Deutschland. "Temp." steht dabei für die Monatsmitteltemperatur, "Nds." für die Niederschlagssumme und "Sonne" für die Sonnenscheindauer. "Vgl." gibt für die jeweilige Größe den Vergleich mit dem Mittelwert der Jahre 1961 bis 1990 des Ortes an (Quelle: DWD):

Ort Temp. Vgl. Nds. Vgl. Sonne Vgl.
Emden
Kempten
Rheinstetten
+18,0 °C
+18,3 °C
+20,5 °C
+1,2 K
+3,0 K
+2,0 K
39,5 mm
62,6 mm
54,9 mm
59%
40%
69%
220,7 h
257,4 h
270,5 h
110%
124%
122%


Text und Gestaltung: CE


Forschungszentrum
In Zusammenarbeit mit:
Lacunosa Wetterberatung