Wettergefahren - Frühwarnung - Rückblick Januar 2009
Wettergefahren-Frühwarnung - Übersicht

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Dienstag, 3. Februar 2009, 19:00 MEZ


Rückblick Januar 2009


Satellitenbild: 08.01.2009, 01:10 UTC, NOAA IR
Quelle: DLR


Wetterlage und Entwicklung

Mit einer mittleren Abweichung von rund -1,5 K gegenüber dem Mittel der Jahre 1961 bis 1990 war der Januar 2009 in Deutschland ein ausgesprochen kalter Wintermonat. Besonders in den ersten beiden Wochen dominierte Dauerfrost, wobei an manchen Stationen sogar neue Rekorde aufgestellt wurden. In der zweiten Monatshälfte wurde es milder, die negative Gesamtbilanz konnte jedoch nicht mehr ausgeglichen werden. Die größten Abweichungen nach unten traten in einem Streifen quer über der Mitte auf; beispielsweise war ein Monat in Düsseldorf (-0,2 °C / -2,7 K) und in Frankfurt (-1,9 °C / -2,6 K) seit dem Januar 1997 im Mittel nicht mehr so kalt. Weitestgehend ausgeglichen bzw. sogar leicht zu warm verlief der Monat nur an den Küsten und auf den Nordseeinseln (z.B. Helgoland +2,8 °C / +0,3 K). Mit Niederschlagssummen von teilweise weniger als 20 mm bis maximal rund 60 mm präsentierte sich der Januar überall zu trocken. Ein ausgeglichenes Soll konnte nur Trier (59,8 mm / 100 Prozent) vorweisen. Relativ gesehen am wenigsten Niederschlag fiel im Osten (z.B. Hof 21,6 mm / 39 Prozent). Dafür konnte verbreitet ein deutliches Plus an Sonnenstunden verzeichnet werden. In Saarbrücken beispielsweise betrug deren Anzahl 109,6 (260 Prozent) - ein Wert, der im Mittel nicht einmal im Februar erreicht wird. Etwas weniger Sonne als im Mittel der Jahre 1961 bis 1990 gab es nur im Nordwesten (z.B. Helgoland 42,5 Stunden / 93 Prozent).

In Rheinstetten bei Karlsruhe errechnete sich die Monatsmitteltemperatur zu -2,1 °C und wich damit um 3,0 K nach unten vom Januar-Durchschnitt der Jahre 1961 bis 1990 ab. Mit 32,0 mm fiel rund die Hälfte des durchschnittlichen Monatsniederschlages. Die Sonne schien 94,7 Stunden lang - das entspricht mehr als dem Zweieinhalbfachen (251 Prozent) als in einem Januar zu erwarten wäre.


01.01., 12:29 UTC, NOAA-18 VIS/IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
In den ersten Tagen des neuen Jahres 2009 wies die großräumige Wetterlage in Europa strukturell deutlich winterliche Züge auf. Der Polarwirbel war aufgespalten in einen Anteil über Alaska und einen Part über Nordrussland, dazwischen hatte sich über dem Ostatlantik und Westeuropa hohes Geopotential bis nach Grönland vorgeschoben. In Bodennähe wanderte Hoch "Robinson" von Grönland bis zum 3. zu den Britischen Inseln; zwischen diesem und tiefem Luftdruck über dem nordosteuropäischen Raum wurde ganz Nord- und Osteuropa mit Kaltluft geflutet.
Gleich zum Start ins neue Jahr und damit in den Januar brachte ein kleines Höhentief, das über die Alpen südostwärts zog, dem Süden Deutschlands gefrierenden Regen, Eisregen und etwas Schnee (z.B. Kempten 4 cm). Damit gingen besonders in Baden-Württemberg Verkehrsbehinderungen und Unfälle auf glatten Straßen einher (siehe Artikel). In der Mitte und teilweise im Norden Deutschlands hielten sich vor einer aus Norden nahenden Kaltfront ausgedehnte Nebel- und Hochnebelfelder, aus denen teilweise etwas Schneegriesel und gefrierender Nieselregen ausfiel. Längere sonnige Abschnitte gab es nur an der Nordseeküste.
Am 2. kam die Kaltfront zögernd und unter Abschwächung weiter nach Süden voran. Besonders in der Mitte fiel etwas Schnee, die Mengen blieben mit meist um 1 cm aber gering. Im Norden machte sich die eingeströmte trockene Kaltluft durch immer größere wolkenfreie Bereiche bemerkbar. Rund um die Küsten wurden bis sieben Sonnenstunden verzeichnet. Vor der Front blieb südlich des Mains der Hochnebel meist erhalten. Erst am 3. hatte sich die arktische Kaltluft auch in Süddeutschland durchgesetzt und der Hochnebel wich heiterem bis sonnigem Wetter. Auf den Norden griffen dagegen die Ausläufer von Tiefdrucksystem "Akai" über, das sich von Südskandinavien nach Nordpolen verlagerte. Sie hatten viele Wolken, Schnee und an der Küste auch Regen im Gepäck. Die Temperaturen verweilten vielerorts im Dauerfrostbereich, deutliche Plusgrade wurden in den ersten Tagen des Jahres nur auf den Nordseeinseln gemessen.

04.01., 11:57 UTC, NOAA-18 VIS/IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
Hoch "Robinson" löste sich am 4. über den Britischen Inseln auf. Ihm folgte von Norden her ein weiteres Hoch ("Angelika") nach, sodass Mitteleuropa weiterhin vom atlantischen Wettergeschehen abgekoppelt war. An der nur langsam südwärts ziehenden Kaltfront von "Akai" - dessen ursprüngliches Tiefzentrum am 5. bereits über Westrussland analysiert werden konnte - bildeten sich am 4. und 5. vermehrt Wellen und kleine Tiefs aus, die ein zügiges Vorankommen der Front nach Süden verhinderten. "Akai" selbst nahm dadurch immer mehr die Gestalt einer flachen Tiefdruckrinne ein - zwischen Hoch "Angelika" im Norden und ebenfalls hohem Luftdruck im Alpenraum. Ein südwärts schwenkender und markant ausgeprägter Höhentrog stellte zusätzliche Hebungsantriebe bereit, um es in der Mitte und am 5. in abgeschwächter Form auch im Süden Deutschlands kräftig schneien zu lassen. In Essen fielen 17 cm Neuschnee, in Chemnitz lagen am Abend des 5. sogar 38 cm Schnee. Leipzig hatte 24 cm zu bieten, selbst in Köln waren es 8 cm. Südlich der Donau blieb von dem Schneefallgebiet dagegen fast nichts mehr übrig.
Hinter der südwärts abwandernden Tiefdruckrinne schob sich Hoch "Angelika" nach Süden vor und erstreckte sich am 6. von den Britischen Inseln bis nach Südrussland. Südlich des Mains fiel aus dichter Bewölkung vor allem in der ersten Tageshälfte noch etwas Schnee, nördlich davon schien häufig die Sonne. Am 7. überquerte erneut ein Frontensystem Deutschland von Nord nach Süd; es handelte sich um den langgezogenen Ausläufer von Tief "Bodo" mit Zentrum über Nordrussland. Der zugehörige Höhentrog streifte jedoch nur den Nordosten des Landes, sodass die Front im Wesentlichen lediglich im Norden und in der Mitte größere Wetteraktivität in Form von leichten Schneefällen (z.B. Bad Salzuflen 1 cm) entfaltete. Im Süden blieb es überwiegend trocken, im Südwesten kam sogar öfter die Sonne zum Vorschein. Hinter der Front allerdings wurde auch in den Süden ein neuer Schwall arktischer Kaltluft geführt, die rasch wieder unter Hochdruckeinfluss ("Beeke") geriet. In den klaren und langen Nächten konnte die ohnehin sehr kalte arktische Luft über dem frischen Schnee besonders in einem Streifen quer über der Mitte bodennah noch weiter auskühlen und so wurden an einigen Stationen neue Rekorde für die erste Januardekade, für den gesamten Monat und teilweise sogar für die gesamte Messreihe aufgestellt (z.B. Bad Lippspringe mit -23,0 °C). Die tiefste Temperatur im Messnetz des Deutschen Wetterdienstes verbuchte in der Nacht zum 7. Dippoldiswalde-Reinberg im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit -27,7 °C für sich. Eine ausführliche Betrachtung zu den Schneefällen und zur Rekordkälte gibt es in einem gesonderten Artikel.

Bodendruckanalysen | Quellen: wetter3.de / FU Berlin / DWD
01.01.2009, 00 UTC 04.01.2009, 00 UTC 08.01.2009, 00 UTC
850 hPa-Geopotential und -Temperatur | Quelle: Wetterzentrale
01.01.2009, 00 UTC 04.01.2009, 00 UTC 08.01.2009, 00 UTC

08.01., 12:52 UTC, NOAA-18 VIS/IR
Quelle: B. J. Burton
Obwohl mit seinem Schwerpunkt letztendlich über dem südöstlichen Mitteleuropa zum Liegen gekommen, bestimmte Hoch "Beeke" das Wetter in ganz Deutschland bis zum 12. Zwar gelangte in den Norden und Nordosten zeitweise etwas feuchtere Luft, die sich in tiefer Bewölkung niederschlug, daraus fiel aber nur lokal etwas Schneegriesel oder gefrierender Sprühregen. In den Niederungen Süddeutschlands hielt sich gebietsweise längere Zeit Nebel oder Hochnebel. Generell herrschte leichter bis mäßiger Dauerfrost, mit Ausnahme der Küsten und im Verlauf auch der höheren Lagen der Mittelgebirge. Indes lebte die im ersten Monatsdrittel doch recht verhaltende Tiefdruckaktivität über dem Nordatlantik wieder kräftig auf. Eine stramme Frontalzone formierte sich zwischen dem mittleren Nordatlantik und Nordskandinavien, und auch bodennah stellte sich in diesem Bereich eine lebhafte südwestliche Strömung ein. Mit dieser wurde Warmluft weit nach Nordosten transportiert; in Mitteleuropa vereitelte zunächst aber noch Hoch "Beeke" ein Übergreifen atlantischer Fronten und damit eine spürbare Milderung.

12.01., 12:09 UTC, NOAA-18 VIS
Quelle: B. J. Burton
Dies änderte sich am 12. mit Tief "Dominik". Ein Ausläufer dieses Tiefs streifte mit vielen Wolken über den Norden Deutschlands hinweg, brachte etwas Regen und deutlich höhere Temperaturen als in den Tagen zuvor. Zum Beispiel wurden in Bremen und Hamburg schon Höchstwerte bis +7 °C erreicht. Auffällig war auch die markante Inversion im Oberrheintal an diesem Tag. Sehr kalt mit einer Höchsttemperatur von nur -5,9 °C blieb es bei Dauernebel in Rheinstetten, während im rund 700 Meter höher gelegenen Freudenstadt +8,6 °C registriert werden konnten.
Mit der langsamen Passage einer Kaltfront am 13. und 14. wurde die Inversion abgebaut. Im Umfeld der Front fiel am 13. in Norddeutschland verbreitet etwas Regen, während in der Mitte und im Süden nochmals teils neblig-trübes, teils heiteres oder sonniges Wetter dominierte. Dort traf die Front erst am 14. ein, die Niederschläge fielen dabei überwiegend als Schnee (z.B. Rheinstetten 2 cm). Im Südosten Bayerns hatte der leichte Schneefall andere Ursachen - ein Tief über der nördlichen Adria schickte seine Wolken- und Niederschlagspakete über die Alpen nordwärts.

16.01., 09:43 UTC, NOAA-17 VIS/IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
Nach der kurzen Niederschlagsphase beruhigten zum Ende der dritten Kalenderwoche die Hochs "Carolin" und "Dilek" - angeordnet als langgestreckte Zone hohen Luftdrucks von Skandinavien bis Norditalien - das Wetter. So gab es am 15. in weiten Teilen Deutschlands erneut eine Mischung aus Nebel, Hochnebel und Sonne; in der Osthälfte waren die Wolken am Rande der Hochdruckzone etwas dichter. Ausgedehnte hohe und mittelhohe Wolkenfelder kündeten am 16. von einem weiteren massiven Vorstoß warmer Luft in höheren Schichten der Troposphäre über West- und Mitteleuropa, initiiert durch ein kräftiges Tief bei Island.
Die in Auflösung begriffene Okklusion dieses Tiefs sowie nur kurz danach die sich ebenfalls abschwächende Okklusion eines weiteren Tiefs ("Erich") mit Zentrum wenige hundert Kilometer westlich von Island zogen am 17. über Deutschland hinweg ostwärts. Während südlich der Donau noch die Sonne schien, zeigte sich der Himmel im Norden und in der Mitte der Bundesrepublik bereits am Morgen bedeckt. Dort gab es auch bald etwas Schnee, gefrierenden Regen und Regen; am Abend mit der zweiten Okklusion dann in der Westhälfte verbreitet leichten Regen.
Der Niederschlag hatte - als gefrierender Regen - in der Nacht zum 18. gerade den äußersten Osten Deutschlands verlassen, da tauchte am Morgen im Westen schon wieder neuer Regen auf. Dieser gehörte zur Okklusion von Tief "Frank", das sich von den Britischen Inseln nach Island bewegt hatte. Wie bei deren Vorgängerin lieferte auch in diesem Fall ein markanter Höhentrog die nötigen Antriebe zur großräumigen Hebung der Luft und damit für die Entstehung von Wolken und Niederschlag. Hinzu kam zumindest südwestlich der Elbe ein auffrischender Süd- bis Südwestwind, der - abgesehen von einigen Ecken am Bodensee und in Niederbayern - auch die letzten zähen Kaltluftreste in den Niederungen ausräumte. Entlang des Rheins stiegen die Temperaturen beispielsweise nun meist auf +5 bis +7 °C, am südlichen Oberrhein wurde es noch milder (z.B. Freiburg +9 °C).
Am 19. überdeckte ein umfangreicher Langwellentrog große Teile des Nordatlantiks und ganz Westeuropa. Unter dem tiefsten Geopotential im Seegebiet zwischen Island und Schottland lag das Zentrum eines Tiefdruckkomplexes ("Gottfried"). Die Ausläufer von "Gottfried" erreichten Deutschland in bereits okkludiertem Zustand. Nach einer vielfach klaren Nacht schien in der Osthälfte und dort insbesondere im Nordosten bis zum späten Nachmittag die Sonne, ehe am Abend teilweise gefrierender Regen einsetzte. Im Südwesten regnete es am Vormittag, in der Mitte schneite es gebietsweise auch. Bis zum Abend fielen innerhalb von 12 Stunden großflächig um 5 mm Niederschlag; über drei Tage aufsummiert im Westen und in der Mitte meist zwischen 10 und 20 mm, im Osten deutlich weniger. Immerhin konnte damit die ganz große Trockenheit im Januar zumindest etwas gelindert werden.

Bodendruckanalysen | Quelle: FU Berlin / DWD
12.01.2009, 00 UTC 16.01.2009, 00 UTC 20.01.2009, 00 UTC
850 hPa-Geopotential und -Temperatur | Quelle: Wetterzentrale
12.01.2009, 00 UTC 16.01.2009, 00 UTC 20.01.2009, 00 UTC

20.01., 12:26 UTC, NOAA-18 VIS/IR
Quelle: B. J. Burton
An der Okklusion von "Gottfried" entwickelte sich über dem Löwengolf zum 20. ein neues Tief ("Ingomar"), das bis zum 22. langsam über Norditalien hinweg zur Adria wanderte. Dieses Tief sorgte tagsüber am 20. südlich der Donau für länger andauernde, aber meist nur leichte Schneefälle. Im Alpenvorland reichte es gerade so für eine Überzuckerung der Landschaft, nur direkt am Alpenrand fielen bis zum Abend um 10 cm (z.B. Garmisch-Partenkirchen 8 cm). Einen Tag später dehnten sich die Niederschläge noch etwas weiter nach Norden und Nordosten aus, so schneite es am 21. auch in Sachsen leicht. Ansonsten kam bei winterlichen Normaltemperaturen von 0 bis +5 °C zwischen kompakten Wolken immer wieder auch mal die Sonne hervor.
In der Nacht zum 22. breitete sich in großen Teilen Bayerns, am Rhein und entlang der Donau Nebel und Hochnebel aus, sonst verlief die Nacht nur gering bewölkt oder klar. Tagsüber schien mit Ausnahme der Nebel- und Hochnebelregionen zunächst die Sonne, ehe später im Nordwesten die Wolken des Ausläufers von Tiefdruckgebiet "Hans" mit Zentrum zwischen Island und den Britischen Inseln mit etwas Regen und Schneeregen aufzogen.

24.01., 09:57 UTC, NOAA-17 VIS/IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
"Hans" fungierte als Zentraltief und hatte am 23. einen Kerndruck von weniger als 940 hPa zu bieten. Zwischen "Hans" und dem recht weit südlichen liegenden Azorenhoch - respektive sehr niedrigem Geopotential im Norden und hohem Geopotential im Süden - hatte sich eine kräftige Frontalzone etabliert. Darin wurde mit Windgeschwindigkeiten, die in einem schmalen Band zwischen Neufundland und den Britischen Inseln in rund 9 Kilometer Höhe etwa 350 km/h erreichten, das Randtief "Joris" über den mittleren Nordatlantik hinweg zur Irischen See gesteuert. Über dem Ärmelkanal intensivierte es sich und zog von dort aus als Sturmtief über Benelux hinweg nach Norddeutschland. Verbreitet fiel kräftiger Regen, am meisten im Westen (z.B. Deuselbach 32 mm in 12 Stunden) und erst am Abend im Nordosten Deutschlands. Das viele Regenwasser konnte teilweise nicht vollständig versickern, da der Boden in manchen Regionen unterhalb einer aufgetauten Oberfläche durch die lange Frostperiode Anfang des Monats noch immer gefroren war. Kleinere Überschwemmungen und Erdrutsche waren die Folge. Zum anderen frischte der Wind kräftig auf, am Nachmittag wurden im südwestdeutschen Flachland an zahlreichen Stationen Sturmböen registriert (z.B. Rheinstetten 94 km/h). Im Hochschwarzwald traten Orkanböen auf (z.B. Feldberg 176 km/h). Nur wenige Stunden nach "Joris" folgte auf südlicherer Zugbahn Orkantief "Klaus" nach, das in Nordspanien und Südfrankreich schwere Schäden anrichtete. In Süddeutschland machte es sich am 24. nur durch ein paar Wolkenfelder bemerkbar. Den Stürmen "Joris" und "Klaus" ist ein ausführlicher Artikel gewidmet.
Aus einem veritablen Zwischenhochkeil ging am 25. über dem östlichen Mitteleuropa die eigenständige Hochdruckzelle "Elfriede" hervor. Abgesehen von letzten Wolken im Osten und Norden und einigen Nebel- und Hochnebelfeldern in der Mitte schien im ganzen Land die Sonne. Am Oberrhein stieg das Quecksilber dazu auf recht milde Werte bis +8 °C (z.B. Rheinstetten +7,5 °C).

28.01., 10:04 UTC, NOAA-17 VIS/IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
31.01., 12:15 UTC, NOAA-18 VIS/IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
Bis zum Monatsende bestimmte weiterhin Hoch "Elfriede", das über Norddeutschland von einem sich über Westeuropa nach Norden aufwölbenden Hochdruckrücken gestützt wurde, das Wetter in großen Teilen Deutschlands. Allerdings sickerte am Südrand des Hochs von Nordosten und Osten her in den untersten Schichten vermehrt feuchte Luft ein, sodass sich zunehmend dichter Hochnebel ausbreiten konnte. Im Alpenvorland ließ Italientief "Louis" am 27. und 28. ein paar Flocken rieseln. Unter dem Hochnebel wurde es vor allem im Norden wieder bedeutend kälter, dort stellte sich sogar Dauerfrost ein. Mit etwas Sonne konnte aber entlang des Rheins am 26. und 28. die +5-Grad-Marke erreicht und örtlich sogar überschritten werden.
Am 30. und 31. verschob "Elfriede" ihren Schwerpunkt nach Südskandinavien und nahm Verbindung mit einem Polarhoch ("Friederike") auf. Mit einer an der Südflanke des Hochs zunehmend stärker werdenden Ostströmung machte sich am 31. arktische Kaltluft auf den Weg nach Westen. Am Nachmittag überschritt die -10-Grad-Isotherme im 850 hPa-Niveau (ca. 1500 Meter Höhe) die Oder. Ein in die Strömung eingebettetes kleines Höhentief, ein klassischer "Kaltlufttropfen", sorgte zudem für viele Wolken und etwas Schnee im Osten und in der Mitte Deutschlands.

Bodendruckanalysen | Quelle: FU Berlin / DWD
24.01.2009, 00 UTC 28.01.2009, 00 UTC 31.01.2009, 00 UTC
850 hPa-Geopotential und -Temperatur | Quelle: Wetterzentrale
24.01.2009, 00 UTC 28.01.2009, 00 UTC 31.01.2009, 00 UTC


Monatswerte

Nachstehend Monatswerte vom Januar 2009 für ausgewählte Stationen in Deutschland. "Temp." steht dabei für die Monatsmitteltemperatur, "Nds." für die Niederschlagssumme und "Sonne" für die Sonnenscheindauer. "Vgl." gibt für die jeweilige Größe den Vergleich mit dem Mittelwert der Jahre 1961 bis 1990 des Ortes an (Quelle: DWD):

Ort Temp. Vgl. Nds. Vgl. Sonne Vgl.
Hannover
Frankfurt
Rheinstetten
-0,4 °C
-1,9 °C
-2,1 °C
-1,0 K
-2,6 K
-3,0 K
20,3 mm
35,0 mm
32,0 mm
39%
80%
53%
61,2 h
95,2 h
94,7 h
147%
233%
251%


Text und Gestaltung: CE


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In Zusammenarbeit mit:
Lacunosa Wetterberatung