Freitag, 23. Juni 2017, 13:00 MESZ
Heftige Gewitter West-/Mitteleuropa 15.06.2017 Gewitterzelle am Alpenrand (bei Füssen), 15.06.2016 Quelle: Daniel Kohler |
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Mitte Juni 2017 kam es zu heftigen Gewittern in weiten Teilen von Mitteleuropa. An der Vorderseite eines kräftigen Höhentroges über Westeuropa tritt großräumige Hebung auf infolge von mit der Höhe zunehmender positiver Vorticityadvektion. Durch die vorhandene Luftmassengrenze (warme, feuchte Luft im Süden und trockene, kühere Luft im Norden)entstand an der Grenze kräftige Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen.
Wetterlage und Entwicklung Am 14.06 befand sich über Mittel-/ und Westeuropa ein ausgepägter Höhenrücken, der bis an den Nordkap in Norwegen gereicht hat. Über Frankreich, dem Alpenraum bis zum Balkan lag eine stationäre Front, die die derzeit noch warme, feuchte Luft im Süden von der kühleren Luft im Norden getrennt hat. In der Nacht zum Donnerstag näherte sich von Westen Frakreichs ein kräftiger Höhentrog, vorderseitig dieses Troges setze großräumige Hebung infolge mit der Höhe zunehmender positiven Vorticityadvektion ein. Dabei wurde der Höhenrücken weiter nach Osten abgedrängt, der keinen Wettereinfluss mehr für Mitteleuropa hatte. Durch die großräumige Hebung und der Divergenz im Ausströmbereich des Jetstreams an der Vorderseite des Höhentroges sank am Donnerstag der Bodendruck in Mitteleuropa. Gleichzeitig drehte die bodennahe Strömung auf südliche Richtung, die feuchtwarme Luftmassen bis in den Norden Frankreichs, Benelux-Staaten und nach Norddeustchland brachte. Durch die labile Schichtung und die weit in den Norden reichnende feuchtwarme Luft sind verbreitet in Mitteleuropa Gewitter aufgezogen. Zu den Gewittern gab es örtich Starkregen mit Hagel.
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24-stündige Neiderschlagsmengen in Deutschland 16.06. 06 UTC Datenquellen: DWD |
Text: CL 23. Juni 2017 |