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Samstag, 14. November 2015, 15:30 MESZ


Heftige Gewitter / Sturm

USA

11.-12.11.2015


Beim Storm Prediction Center (SPC)
eingegangene Unwettermeldungen
(Tornados, Wind, Hagel) am 11.11.2015
Quelle: SPC

Mitte November 2015 sorgte ein Herbststurm in den USA für vielfältige, markante Wettererscheinungen. Ungewöhnlich starke Gewitter brachten Hagel und einzelne Tornados in den zentralen Landesteilen mit sich. Großflächige Windereignisse ("Serial Derecho") ließen Bäume umstürzen; es kam zu Stromausfällen. Schnee fiel in den Rocky Mountains; die Pegel der Great Lakes erreichten Hochwassermarken.



Wetterlage und Entwicklung

Ein von den Rocky Mountains ostwärts schwenkender Höhentrog ließ auf der Vorderseite feuchtwarme Luft aus der Golfregion nordwärts strömen, während auf der Rückseite kanadische Kaltluft nach Süden geführt wurde. Korrespondierend dazu erfolgte eine Zyklogenese im Bereich des stark ausgeprägten Jetstreams (300-hPa-Mittelwinde > 250 km/h), die am 11.11. sowie in der Nacht zum 12.11. eine markante Gewitterlage auslöste. (Mit der Höhe zunehmende) positive Vorticityadvektion, Advektion feucht-warmer Luftmassen und die günstige Lage des Tiefs auf der linken Seite des Jetausgangs (Divergenz in der Höhe) führten zu Hebungsantrieben und einer weiteren Intensivierung des Tiefs. Durch große Luftmassengegensätze sowie labil geschichteten Luftmassen entwickelten sich Gewitter mit Starkregen, schweren Sturmböen und Hagel. Starke vertikale Geschwindigkeits- und Richtungsscherung ermöglichten die Entstehung von Superzellen. Im Bereich des starken Druckgradienten zwischen dem korrespondierenden Bodentief und dem Hoch über dem Westen der USA wurden auch abseits der Gewitter Böen der Stärke 9-10 erreicht (Sturm bzw. schwerer Sturm).

500-hPa-Geopotential und -Bodendruck, 850 hPa-pseudopotentielle Temperatur | Quellen: wetter3.de
11.11.2015, 12 UTC 11.11.2015, 18 UTC 12.11.2015, 00 UTC 12.11.2015, 06 UTC

Radiosonde Springfield (MS)
11.11., 12 UTC
© University of Wyoming
Ein kräftiges Bodentief bildete sich unter sehr starken Höhenwinden aus. Der Radiosondenaufstieg von Springfield, Missouri zeigte 286 km/h auf 300 hPa. Bodenwinde von verbreitet über 80-90 km/h zeichnen für einige Schäden verantwortlich. Vorderseitig der Kaltfront wurde ein schmales Band potentiell instabiler Warmluft nach Norden verfrachtet, durch diese Kombination bildeten sich einige Superzellen hauptsächlich im Süden Iowas, wo zwischen 2 und 5 pm Ortszeit 10 Tornadomeldungen eingingen, davon einer gegen 16:30 Ortszeit am Des Moines International Airport. Einige Häuser und Industriegebäude wurden zum Teil stark beschädigt. Aus einer Gewitterlinie resultierten flächige, starke Sturmböen in den Bundesstaaten Iowa, Missouri und Illinois ( sog. "Serial Derecho", größere Ausdehnung als ein Downburst). Trotz der ungewöhnlich energiereichen Luft sind Tornados im November nicht unbekannt (zweites Maximum im Herbst). Vor zwei Jahren wurden sogar 72 Tornados beobachtet.

Im Bereich der Großen Seen stellte sich eine ungewöhnlich starke Hochwassersituation ein. Nach einem rekordtiefen Wasserspiegel im Januar 2013 stieg dieser durch die beiden vergangenen schneereichen Winter, lang andauernde Eisbedeckung und damit Verhinderung starker Verdunstung sowie sinkender Wasserentnahme um einem Meter an und damit zum ersten Mal wieder über den durchschnittlichen Wasserspiegel im 21. Jahrhundert. Für das Ostufer des Lake Michigan wurde die erste Hochwasserwarnung seit den 1990er Jahren herausgegeben (Böen um 90 km/h). Zudem wurden 50 Flüge am Detroit Metropolitain Airport gestrichen. Regen- und Schneeschauer entstanden im Bundesstaat New York durch den Lake-Effekt. Im Umland von Denver (Colorado) kamen in höheren Lagen rund 30 cm Neuschnee zusammen.

Text: FB
13. November 2015


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