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Sonntag, 13. Juli 2014, 09:15 MESZ


Tropischer Wirbelsturm

"Arthur"

USA, Kanada

01. - 05.07.2014



"Arthur" vor der Küste Floridas am 02.07.2014
Quelle: NASA Earth Observatory


Als erster Hurrikan der diesjährigen Wirbelsturmsaison auf dem Nordatlantik formierte sich "Arthur" zum Monatswechsel von Juni auf Juli 2014 vor der Ostküste Floridas und erreichte mit Spitzenböen bis 160 km/h als Wirbelsturm der zweiten Kategorie in der Nacht zum 04.07. die Ostküste North Carolinas. Anschließend steuerte er wieder auf den Atlantik hinaus und traf am 05.07. als außertropisches Tief mit kräftigen Regenfällen und Orkanböen auf die Küste Kanadas.



Wetterlage und Entwicklung

Wassertemperaturen und derren
Anomalie am 02.07.2014
© NOAA CPC
Die Saison tropischer Wirbelstürme über dem Nordatlantik ist beschränkt auf die Monate zwischen Juni und September. Zu dieser Zeit ist der Ozean warm genug, um ausreichend Energie für die Entstehung eines Wirbelsturms bereitzustellen. Als erster Wirbelsturm der diesjährigen Saison formierte sich Ende Juni vor der Küste Floridas Hurrikan "Arthur". "Arthur" ging aus einem kleinräumigen Tiefdruckgebiet hervor, in dessen Bereich sich über den Bahamas bereits seit dem 29.06. sehr kräftige Gewitter entluden. Am 01. Juli wurde der Sturm um 03 Uhr (UTC) als tropische Depression eingestuft. Schwache Windscherung verursacht durch eine leichte Nordströmung in der Höhe, mit der trockene Luft in die Zirkulation mit einbezogen wurde, verhinderte zunächst eine rasante Entwicklung. Besonders auf der Südseite des Zentrums drehten sich jedoch weiter zunehmend Starkregenbänder mit eingelagerten Gewittern ein und mit mittleren Windgeschwindigkeiten von etwa 63 km/h erreichte "Arthur" am 01.07. um 15 Uhr (UTC) die Stärke eines tropischen Sturms. Am 2. Juli setzte sich Arthur in nördliche Richtung in Bewegung. Bei für die Jahreszeit überdurchschnittlichen Wassertemperaturen von 28 Grad stand "Arthur" genügend Energie zur Verfügung um sich weiter zu verstärken und ab dem späten Nachmittag war ein geschlossenes Auge zu erkennen. Am 03.07. wurde "Arthur" um 09 Uhr UTC mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 117 km/h als Hurrikan der Kategorie 1 klassifiziert. Im Laufe des 03.07. nahm der Wirbelsturm weiter Fahrt auf und steuerte in nordöstliche Richtung auf die Küste North Carolinas zu. Am 04.07. ging "Arthur" mit Spitzenböen bis 160 km/h an den Shackleford Banks zwischen Cape Lookout und Beaufort an Land. Damit war er der erste Hurrikan seit Aufzeichnungsbeginn, der so früh die Küste North Carolinas erreichte. In der Regel treten Wirbelstürme auf dieser geographischen Breite erst ab August auf.

Satellitenbilder VIS| Quelle: NASA NOAA GOES Project
30.06.2014, 17:45 UTC 01.07.2014, 17:45 UTC 02.07.2014, 17:45 UTC
03.07.2014, 17:45 UTC 04.07.2014, 17:45 UTC 05.07.2014, 17:45 UTC

Trotz verbreiteten Windgeschwindigkeiten in Orkanstärke fielen die Schäden in North Carolina nicht sehr hoch aus. Der Sturm entwurzelte zahlreiche Bäume und der Highway 12, der über die Outer Banks führt musste wegen Überflutungen durch eine Sturmflut vorrübergehend gesperrt werden. Während des Nationalfeiertags am 04.07. fiel für 44.000 Einwohner des Bundesstaates North Carolina der Strom aus, Berichte von Verletzten oder Toten gab es jedoch nicht.

Zugbahn von "Arthur"
Quelle: Unisys Weather
Zugbahndaten von "Arthur"
Quelle: Unisys Weather
Bodenwindanalyse am
Quelle: NOAA SSD
Spitzenwind und Kerndruck Von "Arthur"
Quelle: NOAA SSD

Im weiteren Verlauf zog "Arthur" weiter nordostwärts auf den Atlantik hinaus und nahm nun etwa eine küstenparallele Zugbahn ein. Die fortan kühleren Wassertemperaturen in den nördlicheren Breiten hemmten eine weitere Entwicklung und bereits am 04.07. um 21 Uhr UTC verlor "Arthur" seinen Hurrikanstatus. Am 05.07. wurde der Sturm durch einen von Westen herannahenden Trog in die Frontalzone aufgenommen und sein Kern füllte sich zunehmend mit kalter Luft. Als außertropisches Tief traf "Arthur" am 05.06. immer noch begleitet von heftigen Regenfällen und Orkanböen auf die kanadische Halbinsel Nova Scotia. Innerhalb 24 Stunden gingen auf der sturmerprobten Halbinsel Regenmengen von zum Teil über 100 mm nieder, an einigen Orten traten Orkanböen bis 130 km/h auf.

"Arthur" am 04.07.2014
Quelle: NASA Earth Observatory
"Arthur" von der ISS am 03.07.
Quelle: NASA EarthDATA Gallery
TRMM-Niederschlagsradar der Nasa am 03.07.
Quelle: Nasa TRMM
TRMM Niederschlagsradar der Nasa (3D) am 03.07.
Quelle: Nasa TRMM

Spitzenböen in Kanada bis 06.07., 06:00 UTC (links) Datenquelle: DWD
24-stündige Niederschlagssummen in Kanada bis 06.07, 06:00 UTC (Mitte) Datenquelle: DWD
Spitzenböen in den USA Datenquelle: NOAA NWS
Ort USA Spitzenböen
Cape Lookout C-Man Station
Ocracoke
Pamlico Sound
Frisco Woods
Fort Macon
158 km/h
155 km/h
155 km/h
142 km/h
137 km/h
Ort Kanada Spitzenböen
Mount Kent, Falkland Islands
Myken
Mount Alick, Falkland Islands
Mannen
Shisanjianfang
130 km/h
119 km/h
105 km/h
93 km/h
90 km/h
Ort Kanada Regen/24 h
Miramichi RCS /NB.
St. Stephen
Bathurst A /NB.
Kouchibouguac CS /ONT.
Bas Caraquet .
122.6 mm
116.8 mm
114.0 mm
111.7 mm
107.6 mm

"Arthurs" Einfluss auf das Wettergeschehen in Europa

In den darauffolgenden Tagen zog Ex-Hurrikan "Arthur" weiter über Neufundland bis nach Grönland. Auf seiner Vorderseite wurde ein Teil der ursprünglich tropischen Luftmasse über den Atlantik bis fast nach Irland transportiert. Gleichzeitig setzte von Südskandinavien bis Norddeutschland kräftige Warmluftadvektion aus Osten ein. Der Warmluftadvektion von beiden Seiten folgte über den britischen Inseln und der Nordsee großräumiger Anstieg des Geopotentials und ein Trog, der sich von Grönland bis nach Südeuropa erstreckte, schnürte sich in seinem Südteil ab. Das resultierende Höhentief bescherte Mitteleuropa in Verbindung mit einem Bodentief verbreitet zum Teil kräftige Gewitter und starke Niederschläge. (vgl. Artikel).

500-hPa-Geopot. mit RETOP und Bodendruck, 850-hPa-Temp. mit -Geopot. | Quelle: Wetter3
06.07.2014, 06 UTC 07.07.2014, 06 UTC 08.07.2014, 06 UTC 09.07.2014, 06 UTC


Text: MB
13. Juli 2014


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