Banner
Der Internet Explorer bietet nur eine eingeschränkte Funktionalität. The browser you're using is only limited functionable.


Mittwoch, 19. September 2012, 23:45 MESZ


Tropischer Wirbelsturm
Supertaifun "Sanba"


Nordwestpazifik, Südjapan, Südkorea

11.-17.09.2012


VIS-Satellitenbild "Sanba"
13.09.2012
Quelle: NASA Earth Observatory


Als 16. tropischer Wirbelsturm über dem Nordwestpazifik wuchs "Sanba" Mitte September 2012 zu einem Supertaifun der höchsten Kategorie 5 heran. Im Jahr 2012 war "Sanba" weltweit der bisher stärkste und gleichzeitig der bis jetzt einzige tropische Wirbelsturm, welcher die fünfskalige Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala voll auszuschöpfen vermochte. Vor allem Japan und Südkorea erlitten erhebliche Schäden, 21 Menschen ertranken.



Entwicklung des tropischen Wirbelsturms und Auswirkungen

Daten "Sanba", © Weather Unisys, wunderground.com
tabellarisch grafisch
Weltweit reifen innerhalb einer Sturmsaison nicht allzu viele tropische Wirbelstürme zu Systemen der höchsten Kategorie 5 auf der Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala heran. Im Jahr 2011 schafften dies nur zwei Taifune im Westpazifik. Im Jahr 2012 war "Sanba" im Nordwestpazifik nun der weltweit erste tropische Wirbelsturm der Kategorie 5, nachdem bereits im Juni der bis dahin stärkste Kategorie-4-Taifun "Guchol" in derselben Region von Mikronesien bis nach Japan zog (siehe auch Artikel).

"Sanbas" Geburtsstunde vollzog sich am 11.09. südlich von Guam, als aus einer tropischen Störung unter Druckfall ein tropischer Sturm hervorging. Bei schwacher Windscherung und Meeresoberflächentemperaturen um oder knapp über 30 °C intensivierte sich das organisierte konvektive System zum 12.09. zu einem Taifun der ersten Kategorie mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 65 kt (121 km/h). Weiterhin perfekte Entwicklungsbedingungen ließen "Sanba" rapide zu einem Supertaifun der höchsten Kategorie heranreifen. Nur einen Tag später stiegen die Mittelwinde auf 150 kt (279 km/h) an, auf offenem Gewässer des Pazifiks erreichten die Böen Geschwindigkeiten bis 333 km/h.

Satellitenbilder MTSAT Nordwestpazifik | Quelle: CIMSS
11.09.2012, 13:30 UTC 13.09.2012, 13:30 UTC 15.09.2012, 13:30 UTC 17.09.2012, 13:30 UTC

Ab dem 14.09. verlor der Taifun auf seinem nordwärtigen Kurs allmählich an Kraft. Während des 15.09. überquerte "Sanba" als Wirbelsturm der Kategorie 3 die japanischen Ryukyu Inseln, wo Sturmböen bis 216 km/h hinwegfegten und heftige Regenfälle und Gewitter niedergingen. Die größte 24-stündige Niederschlagsmenge wurde mit 247 mm in Kunigami in der Präfektur Okinawa registriert. Über 100.000 Einwohner waren ohne Strom, Hunderte Flüge wurden über Südjapan gestrichen.

Über dem Ostchinesischen Meer schwächte sich "Sanba" aufgrund fehlendem Energienachschub in Form von Wärme und Feuchte weiter ab. Zum 16.09. erreichte der Taifun die Koreanische Halbinsel mit Sturm und Starkregen. Nach Landgang in Südkorea in der Nacht zum 17.09. verblieb ein Wirbelsturm der ersten Kategorie mit kräftigen Windböen und andauernden Regenfällen, die zu Überschwemmungen und Stromausfällen führten. Über 1000 Einwohner mussten evakuiert werden, 21 Menschen ertranken in den Fluten.

Der letzte Supertaifun im westpazifischen Raum ereignete sich im Oktober 2010 über den Philippinen. Dort verursachte der tropische Wirbelsturm "Megi" schwere Schäden (siehe Artikel).



Niederschläge und Radarbilder

24-h-Niederschlag
Ryukyu Inseln

Quelle: AMeDAS
Ort 15./16.
Kunigami
Amagi
Yoronjima
Kerama
Nago
247 mm
205 mm
185 mm
174 mm
170 mm
24-h-Niederschlag
Südkorea

Quelle: ogimet.com
Ort 17./18.
Chinju
Geochang
Pohang
Taegu
Ulsan
96 mm
94 mm
86 mm
62 mm
40 mm
Niederschlag Kunigami | Quelle: AMeDAS

Niederschlagsradarbilder von den Ryukyu Inseln und von Südkorea | Quellen: KMA, JMA
15.09.2012, 16:05 UTC 16.09.2012, 12:00 UTC 17.09.2012, 00:00 UTC 17.09.2012, 06:00 UTC



Animation MTSAT IR (eingefärbt die Wolkenoberflächentemperatur), Größe: etwa 3 MB | Quelle: NOAA NESDIS


Text: DK
19. September 2012


Visit us at
Facebook:

Information on warning levels and icons used
Information on meteoalarm.eu