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Freitag, 29. Juni 2012, 17:00 MESZ


Tropensturm
"Debby"

Florida
24.-26.06.2012


Satellitenbild: 25.06.2012, 12:30 EDT, VIS
Quelle: NASA Earthobservatory


Als erster Tropensturm im Golf von Mexiko entstand "Debby" in der dritten Junidekade und nahm Kurs auf den US-Bundesstaat Florida. Vor allem in der Mitte und im Norden des Sonnenscheinstaates brachte "Debby" ergiebige Regenfälle mit Überschwemmungen. Zehntausende Einwohner mussten evakuiert werden, mindestens eine Person kam ums Leben.


Wetterlage, Entwicklung und Auswirkungen

"Debby" gilt als der fünfte tropische Sturm der Saison 2012 über dem Atlantik und bricht damit gleichzeitig den zeitlichen Rekord der meisten benannten Tropenstürme während der frühen Sturmsaison. Üblicherweise wird über dem Atlantik erst in der dritten Augustdekade der fünfte benannte tropische Sturm gezählt. Mit "Debby" geschah dies rund zwei Monate zuvor Ende Juni, so früh wie noch nie. "Debby" ging ab dem 23.06. aus einem tropischen Tiefdruckgebiet hervor, welches über dem warmen Wasser des Golf von Mexiko an Stärke gewann und eine geschlossene Zirkulation ausbildete. Zum 24.06. erreichten die mittleren Windgeschwindigkeiten 45 bis 50 Knoten (etwa 90 km/h). Dabei verlagerte sich das als tropischer Sturm deklarierte System nur langsam und unentschlossen nordostwärts und verblieb sogar für einige Zeit kreisend vor der Nordwestküste Floridas.


Satellitenbilder, GOES-E VIS | Quelle: NASA
23.06.2012, 18:15 UTC 24.06.2012, 18:15 UTC 25.06.2012, 18:15 UTC 26.06.2012, 18:15 UTC

Niederschlagsradarbilder Florida | Quelle: UCAR
24.06.2012, 11:59 UTC 24.06.2012, 17:59 UTC 25.06.2012, 17:57 UTC 25.06.2012, 23:58 UTC


Am 24.06. griffen die bänderförmig angeordneten Regen- und Gewittergebiete auf das Festland Floridas über. Da sich "Debby" ab dem 25.06. nur langsam weiter nordostwärts verlagerte, hielten die kräftigen Niederschläge und Gewitter bis zum 27.06. an. Vor allem über der Mitte und über dem Norden des Bundesstaates kamen erhebliche Regensummen zustande. Verbreitet ergossen sich binnen 2 Tage über 250 Liter pro Quadratmeter, im Bereich relativ stationärer Konvektionsbänder schüttete es sogar noch deutlich mehr. Beispielsweise wurden in Tallahassee binnen 48 Stunden über 400 mm registriert. Auch im Raum St. Petersburg überschritten die Niederschläge im selben Zeitraum bei weitem die 300 mm.


Niederschlagssummen, Florida | Quellen: NASA, NOAA
24-h-Niederschlag [in] am 25.06.2012 24-h-Niederschlag [in] bis 27.06., 5 EDT

Flusspegel und Wasserstandsvorhersagen | Quelle: NOAA, SE River Forecast Center
Pegel St. Marys River Pegel North Fork Black Creek Flusspegelvorhersage


"Debby" kam als relativ unorganisierter und asymmetrischer tropischer Sturm daher. Die mittleren Windgeschwindigkeiten hielten sich mit unter 100 km/h in Grenzen. Ein größeres Problem stellten die sintflutartigen Niederschläge dar, welche vielerorts Überschwemmungen auslösten und die Flusspegel stark anschwellen ließen. Zehntausende Einwohner wurden evakuiert, viele Zurückgebliebene mussten ohne Strom auskommen. Etliche Gebäude, Verkehrswege und Einrichtungen wurden zerstört. Im Sturm eingebettete Tornados demolierten zusätzlich die Infrastruktur und töteten mindestens eine Person. Da "Debby" über den Golf von Mexiko zog, musste dort die Energieproduktion für die USA um über 40 Prozent gedrosselt werden.


Zugbahndaten, Niederschlagsanalyse und Animation | Quellen: Unisys Weather, NASA, wunderground.com
Zugbahndaten von "Debby" TRMM Niederschlagsanalyse Animation Niederschlagsradar

Überflutungen und Schäden durch "Debby" | Quelle: wunderground.com
Cedar Key (FL), 24.06. St. Petersburg (FL), 24.06. Panacea (FL), 26.06.


Text: DK
29. Juni 2012



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