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Dienstag, 7. September 2010, 14:15 MESZ


Tropischer Wirbelsturm
Hurrikan "Earl"

USA, Kanada
02.-05.09.2010


Satellitenbild: Hurrikan "Earl" sowie die tropischen
Stürme "Fiona" und "Danielle"
31.08.2010, 11:45UTC; GOES-13 VIS
Quelle: NASA


"Earl" war der dritte Hurrikan der atlantischen Hurrikansaison 2010. Nur leichte Schäden richtete dieser an, als er sich mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 km/h auf die US-Ostküste zu bewegte nicht aber ins Landinnere zog. An vielen Orten kam es zu Überschwemmungen und Stromausfällen, mindestens ein Mensch kam ums Leben.


Wetterlage und Entwicklung

Bereits am 24.08. begann die Entwicklung aus der tropischen Störung 96L rund 240 Kilometer westlich der kapverdischen Inseln. Wenige Tage zuvor hatte sich etwas weiter südlich bei 11° Nord und 32° West Hurrikan "Danielle" entwickelt. In einem Gebiet warmer Meeresoberflächentmperaturen verstärkte sich das System und wurde am Nachmittag des 25.08. als tropische Depression eingestuft. Unter weiterer Intensivierung verlagerte sich das System nordwestwärts und wurde zwölf Stunden später als tropischer Sturm eingestuft. In den folgenden vier Tagen bewegte sich das System in nordwestliche Richtung und wurde am 29.08. bei 17° Nord und 58° West mit einem Kerndruck um 985 hPa zu einem Hurrikan der Kategorie 1 auf der Saffir-Simpson-Skala heraufgestuft. Die mittleren Windgeschwindigkeiten betrugen zu diesem Zeitpunkt rund 120 km/h. Eine rapide Verstärkung vollzog sich in den folgenden 30 Stunden: Bis zum 30.08., 21 UTC sank der Druck im Zentrum auf Werte um 948 hPa, die Windgeschwindigkeiten verdoppelten sich nahezu auf Werte von mehr als 200 km/h, so dass Hurrikan "Earl" die vierte Kategorie auf der Saffir-Simpson-Skala erreichte. Am 31.08. überquerte "Earl" Teile Puerto Ricos, richtete dort aber keine größeren Schäden an. In San Juan regnete es an diesem Tag innerhalb von sechs Stunden 49 mm. Über den gesamten Tag aufsummiert waren es sogar 94 mm. Mit einem Kerndruck von 931 hPa erreichte der Hurrikan an diesem Tag seine höchste Intensität. Kurzzeitig schwächte sich "Earl" ab bis zu einem Hurrikan der Kategorie 3 verstärkte sich aber erneut bis zum 02.09. zu einem Hurrikan der vierten Kategorie.
Bodendruckanalysen und 850-hPa-Wind vom 29.08. bis 05.09.2010 jeweils 00:00UTC | Quelle: ECMWF
29.08.2010, 00 UTC 30.08.2010, 00 UTC 31.08.2010, 00 UTC 01.09.2010, 00 UTC
02.09.2010, 00 UTC 03.09.2010, 00 UTC 04.08.2010, 00 UTC 05.09.2010, 00 UTC

Die Windgeschwindigkeiten betrugen bei einem Kerndruck von 928 hPa bis zu 225 km/h. Zum Zeitpunkt der maximalen Intensität näherte sich "Earl" der Küste Nord Carolinas, überquerte die Küstenlinie jedoch nur mit seinen Ausläufern. Dass "Earl" nicht ins Landinnere der Vereinigten Staaten zog und dort für größere Schäden sorgte, ist einer Änderung der Zugbahn am 03.09. zu verdanken. Während sich der Hurrikan seit seiner Entstehung in nordwestliche Richtung verlagert hatte, bewegte sich dieser von nun an nordostärts entlang des US-Ostküste. Mit seinem Zentrum befand sich "Earl" am 03.09. rund 600 Kilometer süd-südwestlich von Nantucket (Massachusetts). Auf Grund niedrigerer Meeresoberflächentemperaturen schächte sich "Earl" rasch ab und wurde am 04.09. bereits zu einem tropischen Sturm herabgestuft. Die Windgeschwindigkeiten erreichten zu diesem Zeitpunkt maximal 110 km/h. Am 05.09. wurde aus dem tropischen Sturm schließlich ein außertropisches Tiefdruckgebiet, welches sich zu diesem Zeitpunkt über dem St.-Lorenz-Golf befand.
Besonders an der Ostküste sorgten die Ausläufer des Hurrikans für starke Regenfälle und schweren Sturm. In Somerset Airport wurden zum Beispiel am 02.09. Spitzenböen von 135 km/h gemessen. In Manteo in North Carolina betrug die höchste Windgeschindigkeit an diesem Tag 85 km/h. Einen Tag später waren es dort 126 km/h. Der nördlichen Verlagerungsrichtung entsprechend wurden am 04.09. im Osten Kanadas die höchsten Windgeschwindigkeiten gemessen. In Beaven Island waren es zum Beispiel 122 km/h. Die Niederschläge konzentrierten sich auf die Küstenregionen. Niederschlagskarten ist zu entnehmen, dass örtlich bis zu 100 mm Regen innerhalb von 24 Stunden fielen.
In den Vereinigten Staaten richtete "Earl" kaum Schäden an. In North Carolina wurde eine Autobahn auf Grund von Überspülung geschlossen, auf den Outer Banks kam es zu Überflutungen und Stromausfällen. Zeitweise waren 220.000 Menschen ohne Strom. Auf den Straßen stand das Wasser bis zu einem halben Meter hoch. Auf Grund frühzeitiger Evakuierungen kamen in den USA keine Menschen zu Schaden.


Wetterwerte

Interpolierte Niederschlagsmengen in den USA, jeweils 24-stündig vom 03.-05.09.,
sowie Zugbahn von Hurrikan "Earl" Quelle: NOAA, Stormpulse
03.09.2010 04.09.2010 05.08.2010 Zugbahn "Earl"



Satellitenbilder

01.09., 00:15 UTC, GOES-13 IR
Quelle: NASA
02.09., 00:15 UTC, GOES-13 IR
Quelle: NASA
03.09., 00:15 UTC, GOES-13 IR
Quelle: NASA
04.09., 00:15 UTC, GOES-13 IR
Quelle: NASA


Text: JQ



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