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Mittwoch, 29. Juli 2009, 18:45 MESZ


Starkregen, Überschwemmungen

Nordtürkei
20.-28.07.2009


Grafik: Rot umrandet das betroffene Gebiet,
die Stecknadel markiert Giresun.
Quelle: Google maps

Mindestens sieben Menschen kamen Ende Juli 2009 im Norden der Türkei nach heftigen Regenfällen bei Überschwemmungen ums Leben. Innerhalb einer Woche fielen gebietsweise mehrere hundert Millimeter Regen.


Wetterlage und Entwicklung

So wechselhaft wie in West- und Mitteleuropa gestaltete sich in der letzten Julidekade 2009 das Wetter auch in Teilen der Türkei. Von Westen her durchschwenkende, über Osteuropa aber weit nach Süden vorstoßende Höhentröge und darin eingelagerte Frontensysteme führten besonders vom 20. bis zum 23. und am 27. und 28. zu Gewittern und starkem Regen. Über dem Schwarzen Meer konnte sich die Luft dabei zusätzlich mit Feuchtigkeit vollsaugen, um dann mit einer westlichen bis nordwestlichen Strömung gegen das stellenweise über 3.000 Meter hohe Pontische Gebirge geführt zu werden. Bei Giresun, einer rund 90.000 Einwohner zählenden Stadt rund 400 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Ankara, reichen die Gebirgszüge zwar maximal nur etwa 1.000 Meter hoch, dennoch kamen dort die größten Regenmengen zustande. Innerhalb von acht Tagen zwischen dem 20., 06 UTC und dem 28., 06 UTC fielen 404 mm, davon allein 157 mm binnen 24 Stunden bis zum 28., 06 UTC. Ganz im Nordosten des Landes, in Hopa, wurden in diesem gut einwöchigen Zeitraum immerhin noch 185 mm gemessen. Zum Vergleich: In Rize, einer Küstenstadt zwischen Giresun und Hopa, fallen im gesamten Monat Juli im Mittel 132 mm.

Die Überschwemmungen kosteten nach Berichten türkischer Medien mindestens sieben Menschen das Leben, mehrere Personen wurden verletzt. Die Wassermassen zerstörten Häuser, zahlreiche kleinere Dörfer waren nach Erdrutschen von der Außenwelt abgeschnitten. Mehr als die Hälfte der Stadt Giresun stand unter Wasser, nachdem mehrere Bäche aus dem Pontischen Gebirge über die Ufer getreten waren. Tausende Bewohner mussten ihre Häuser verlassen.


Bodendruckanalysen vom 22. bis 24. (oben) und vom 27.-29.07.2009 (unten), jeweils 00 UTC
Quelle: FU Berlin / DWD
22.07.2009, 00 UTC 23.07.2009, 00 UTC 24.07.2009, 00 UTC
27.07.2009, 00 UTC 28.07.2009, 00 UTC 29.07.2009, 00 UTC
300-hPa-Geopotential und Advektion absoluter Vorticity vom 22. bis 24. (oben) und vom 27.-29.07.2009 (unten), jeweils 00 UTC
Quelle: wetter3.de
Gelbe bis dunkelrote Farben kennzeichnen positive Vorticityadvektion. In diesen Gebieten kann großräumige Hebung der Luft sowie
daraus resultierende Wolken- und Niederschlagsbildung erwartet werden. Das betroffene Gebiet ist rot umrandet.
22.07.2009, 00 UTC 23.07.2009, 00 UTC 24.07.2009, 00 UTC
27.07.2009, 00 UTC 28.07.2009, 00 UTC 29.07.2009, 00 UTC


Satellitenbilder

20.07., 12:00 UTC, Meteosat-8 VIS/IR
Quelle: F. Valk
21.07., 12:00 UTC, Meteosat-8 VIS/IR
Quelle: F. Valk
22.07., 12:00 UTC, Meteosat-8 VIS/IR
Quelle: F. Valk
26.07., 12:00 UTC, Meteosat-8 VIS/IR
Quelle: F. Valk
27.07., 12:00 UTC, Meteosat-8 VIS/IR
Quelle: F. Valk
28.07., 12:00 UTC, Meteosat-8 VIS/IR
Quelle: F. Valk


Text: CE


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