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Dienstag, 31. März 2009, 15:30 MESZ


Starkniederschlag

Südöstliches Mitteleuropa
28.-31.03.2009


Satellitenbild: 29.03.2009, 12:00 UTC, Meteosat-8 VIS/IR
Quelle: F. Valk

Starke Regen- und Schneefälle gingen Ende März im südöstlichen Mitteleuropa - sprich Südösterreich, Norditalien, Slowenien und Nordkroatien - nieder. Örtlich fielen innerhalb eines Tages über 100 mm.


Wetterlage und Entwicklung

Bereits am 23. war über dem westlichen Nordatlantik ein Tiefdruckgebiet auszumachen, das am 25. auf den Namen "Jens" getauft wurde und sich unter fortschreitender Intensivierung mit seinem Zentrum bis zum 27. nach Schottland verlagerte. Auf seiner Rückseite stieß von Nordwesten her hochreichend polare Kaltluft über den Ostatlantik südwärts vor. Ein in die stramme nordwestliche Höhenströmung eingelagerter Kurzwellentrog weitete sich nach Süden aus, verleibte sich ein Höhentief bei den Kanaren ein und trug somit maßgeblich zur Formierung eines neuen westeuropäischen Langwellentroges bei. Auf der Vorderseite dieses Langwellentroges verlief die Kaltfront von "Jens" als quasistationäre Luftmassengrenze am 28. von Osteuropa über die Alpen und Frankreich hinweg bis zum Atlantik. Sie kam, ebenso wie der Langwellentrog, in der Folge nur zögernd weiter südostwärts voran.
Wie fast immer bei Fronten, die nahezu parallel zur Höhenströmung ausgerichtet sind, bildeten sich auch in diesem Fall Wellen und kleine Randtiefs aus. Eine solche Welle entstand am 27. südwestlich von Irland und zog bis zum 29. über Frankreich und Norddeutschland hinweg zur Ostsee. Das für die kräftigen Niederschläge im südöstlichen Mitteleuropa verantwortliche Tief "Kristian" entwickelte sich jedoch nicht an der Luftmassengrenze, sondern am 28. davor innerhalb der Warmluft über dem westlichen Mittelmeerraum. Zusammen mit mehreren kurzwelligen Höhentrögen bewegte sich das Tiefdrucksystem am Boden bis zum 30. über Norditalien hinweg nordostwärts. Dabei wurde von Südwesten her warme Luft subtropischen Ursprungs in die Zirkulation mit einbezogen, die sich bei ihrem Weg über das Mittelmeer mit Feuchtigkeit vollsaugen konnte.

Das Ergebnis waren kräftige Regen-, oberhalb von rund 1000 Meter auch Schneefälle, die örtlich mit Gewittern einher gingen. Die größten Mengen kamen zwischen dem 29. und dem 30. (06 UTC bis 06 UTC) zusammen; zum Beispiel in Nova Gorica (Westslowenien) 136 mm. In Rijeka im Norden Kroatiens gingen am Flughafen in diesem Zeitraum 109 mm nieder, das entspricht dem kompletten im März dort üblichen Monatsniederschlag. In Tarvisio (Nordostitalien, 778 Meter hoch gelegen) fiel ein Teil der Niederschläge als Schnee, dort gab es bis zum Morgen des 30. 28 cm Neuschnee. Auf der Villacher Alpe in Kärnten wurden in 2160 Meter Höhe im selben Zeitraum 42 cm Neuschnee verzeichnet. Über Schäden durch eventuelle Überschwemmungen infolge der Starkniederschläge wurde nichts bekannt.

Text: CE

Bodendruckanalysen vom 28. bis 30.03.2009, jeweils 00 UTC
Quelle: FU Berlin / DWD
28.03.2009, 00 UTC 29.03.2009, 00 UTC 30.03.2009, 00 UTC
500 hPa-Geopotential und Bodendruck vom 28. bis 30.03.2009, jeweils 00 UTC
Quelle: Wetterzentrale
28.03.2009, 00 UTC 29.03.2009, 00 UTC 30.03.2009, 00 UTC


Wetterwerte

Nachstehend eine Auswahl gemessener Niederschlagsmengen in Österreich (A), Italien (I), Slowenien (SLO) und Kroatien (HR) vom 28. bis zum 31.03.2009, jeweils 24-stg. bis zum angegebenen Termin, 06 UTC. Quelle: WetterOnline

Ort 29. 30. 31. Summe
Klagenfurt (A)
Lienz (A)
Eisenstadt (A)
Tarvisio (I)
Triest (I)
Venedig (I)
Piacenza (I)
Nova Gorica (SLO)
Ljubljana-Bežigrad (SLO)
Rijeka-Omišalj (HR)
-
2 mm
-
8 mm
10 mm
16 mm
18 mm
13 mm
3 mm
12 mm
63 mm
53 mm
39 mm
78 mm
63 mm
51 mm
42 mm
136 mm
78 mm
109 mm
10 mm
4 mm
-
7 mm
14 mm
2 mm
-
30 mm
18 mm
-
73 mm
59 mm
39 mm
93 mm
87 mm
69 mm
60 mm
179 mm
99 mm
121 mm


Satellitenbilder

28.03., 12:30 UTC, NOAA-18 VIS/IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
29.03., 13:08 UTC, NOAA-10 VIS/IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
30.03., 09:47 UTC, NOAA-17 VIS/IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern



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