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Sonntag, 7. Januar 2007, 13:00 MEZ


Kälte

Südosteuropa, Naher Osten
25.-28.12.2006


Satellitenbild: 27.12.2006, 12:00 UTC, MSG RGB
Quelle: Univ. of Dundee


Wetterlage und Entwicklung
Während Kälte im Dezember in Mittel- und Nordeuropa keine große Rolle spielte, ereignete sich im östlichen Mittelmeerraum und im Nahen Osten ein für die Jaheszeit bemerkenswerter Kaltluftvorstoß. Meist treten solche Kaltluftvorstöße dort erst im Spätwinter auf.
Für einen solchen Kaltlufttransport bis nach Ägypten bedarf es zum einen eines umfangreichen und weit nach Norden reichenden Höhenhochs- bzw. rückens über Mittel- und Nordeuropa und zum anderen eines ebenso gut ausgeprägten Höhentiefs- bzw. troges über dem Osten des Kontinents. Am 25.12.2006 bildeten am Boden "Zeno" und "Aldo" die umfangreiche Hochdruckzone, die von Portugal bis nach Finnland reichte. Am Ural hatte sich ein kräftiges Tief etabliert.
Die Kaltfront des Tiefs "Franziska" verlagerte sich über Osteuropa rasch nach Süden und erreichte am 25.12. das Schwarze Meer, am 26.12. gegen 00 Uhr den Norden der Türkei. Während über Nordosteuropa schon wieder mildere Luft aus Westen einfloss und den Kaltluftzustrom aus Norden abschnitt, bildete sich über Israel/Nordägypten noch ein Bodentief. Dies führte nicht nur in der Ägäis zu orkanartigen Böen (zB Naxos), weiter östlich erzeugten intensive Hebungsvorgänge Niederschlägen, die in den höheren Lagen als Schnee fielen und eine geschlossene Schneedecke bildeten (zB Jerusalem, Hebron). Ergiebige Schneefälle gab es an der Nordküste der Türkei - hier trug zu einen ein "Lake Effekt" des Schwarzen Meeres, zum anderen Staueffekte an den nordtürkischen Gebirgen bei.
Die so typischen Wolkenstrukturen, die man sonst eher von den Großen Seen in Nordamerika oder dem Golf von Mexiko kennt, entstanden dieses Mal auch über dem Schwarzen Meer und dem östlichen Mittelmeer. Die Wolkenstraßen - Quellwolken - entstehen durch Konvektion beim Überströmen der Kalten Luft über das vergleichsweise warme Wasser; sie richten sich parall zur Richtung des Windes aus. In Landesinneren der Türkei sank das Thermometer bis auf unter -30°C.

Bodendruckanalysen vom 25.12. bis zum 28.12.2006 und 500 hPa-Geopotential vom 25.12. bis zum 28.12.2006, jeweils 00 UTC:
Quelle: FU Berlin / DWD / Wetterzentrale
25.12.2006, 00 UTC 26.12.2006, 00 UTC 27.12.2006, 00 UTC 28.12.2006, 00 UTC
25.12.2006, 00 UTC 26.12.2006, 00 UTC 27.12.2006, 00 UTC 28.12.2006, 00 UTC

26.12.06, 12:00 UTC, MSG RGB
Quelle: Univ. of Dundee
27.12.06, 12:00 UTC, MSG RGB
Quelle: Univ. of Dundee
28.12.06, 12:00 UTC, MSG RGB
Quelle: Univ. of Dundee



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