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Sonntag, 5. Februar 2006, 13:30 MEZ


Regen und Schnee


Mittel-, Südwesteuropa, Mittelmeer
26.1.-1.2.2006


Satellitenbild: 29.1.2006, 11:11 UTC, NOAA 17 VIS
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern


Wetterlage und Entwicklung
Eine Woche lang sorgte ein Tiefdruckgebiet in großen Teilen Europas und am Mittelmeer für kräftige Regen- und Schneefälle. Über dem Skagerrak unscheinbar gestartet, zog es über Deutschland hinweg südwestwärts bis nach Portugal und von dort nach Osten bis zur Großen Syrte nördlich von Libyen.
Am 25.1.2006 entstand das Tiefdruckgebiet "Liesbeth" an der Ostflanke des kräftigen Hochs "Drago", das sich über den Britischen Inseln und dem Nordatlantik aufgewölt hatte. Vom südlichen Norwegen zog das Tief über Dänemark nach Deutschland und brachte am 26.1. insbesondere im Südwesten des Landes teilweise kräftige Schneefälle; die Neuschneemengen betrugen bis zu 10 cm (zB Beerfelden (Odenwald), Karlsruhe 9 cm). Im Bodendruckfeld kaum ausgebildet, begann sich das Tief in der Höhe vom osteuropäischen Haupttrog anzuschnüren und zog weiter nach Südwesten. Ganz andere Schneemengen gab es im südlichen Frankreich, in Nordwestitalien und in der Südschweiz, wo in manchen Tälern sich der Neuschnee auf über einen Meter anhäufte. Lugano meldete 67 cm, selbst in der Poebene lag der Schnee bis 45 cm hoch (Piacenza); teilweise brach der Verkehr zusammen. Als das Höhentief zur Iberischen Halbinsel weiterzog und sich mit einem bereits dort liegenden Höhenwirbel zu einem umfangreichen Komplex vereinigte, setzte mit Warmluft aus Süden Tauwetter ein, das die Schneedecke rasch zusammenschmelzen ließ. Die kalte Luft führte nun in Spanien und Portugal zu schauerartigen und kräftigen Niederschlägen, die bis ans Meer hinunter teilweise als Schnee fielen und auch dort für erhebliche Verkehrsbehinderungen sorgten. In Lissabon schneite es das erste Mal seit 20 Jahren. Auch am Boden trat das Tiefdruckgebiet ab dem 28.1. wieder deutlich in Erscheinung; es zog nun langsam weiter nach Osten. Intensive Regenfälle traten in Marokko (bis 40 mm), Algerien (bis 50 mm) und Tunesien (Tabarka 52 mm) auf; die größten Mengen jedoch fielen wie so oft in Südfrankreich, wo Perpignan eine Tagesmenge von 124 mm meldete, auf Sardinien kamen gar 181 mm binnen 24 Stunden in Perdasdefogu zusammen. Als am 31.1. mit dem Hoch "Drago" am westlichen Mittelmeer wieder Ruhe einkehrte, befand sich das Tiefdruckgebiet bereits mit seinem Zentrum über der Großen Syrte, wo es mit seiner Wolkenspirale auf den Satellitenbildern eindrucksvoll in Erscheinung tritt.

Bodendruck vom 25. bis zum 1.2.2006, jeweils 00 UTC:
Quelle: metoffice.com
25.1.2006 26.1.2006 27.1.2006 28.1.2006
29.1.2006 30.1.2006 31.1.2006 1.2.2006
Bodendruck und 500 hPa-Geopotential vom 25. bis zum 1.2.2006, jeweils 00 UTC:
Quelle: Wetterzentrale
25.1.2006 26.1.2006 27.1.2006 28.1.2006
29.1.2006 30.1.2006 31.1.2006 1.2.2006

Schneehöhen und Niederschlagsmengen

Nachstehend eine Auswahl an gemessenen Regenmengen rund ums westliche Mittelmeer vom 26.1.2006, 06 UTC, bis zum 1.2.2006, 06 UTC, jeweils 24-stündig:

Ort 26./27.1. 27./28.1. 28./29.1. 29./30.1. 30./31.1. 31./1.2. Summe
Hyeres
Bezier
Mt. Aigoual
Perpignan
Figari (Korsika)
Malaga
Moron de la F.
Sevilla
Perdasdefogu (Sardinien)
17 mm
-
-
-
-
2 mm
4 mm
5 mm
-
82 mm
17 mm
23 mm
9 mm
-
75 mm
73 mm
51 mm
-
35 mm
70 mm
142 mm
27 mm
12 mm
4 mm
7 mm
6 mm
2 mm
11 mm
64 mm
26 mm
124 mm
21 mm
4 mm
1 mm
3 mm
37 mm
4 mm
-
-
1 mm
53 mm
1 mm
-
-
181 mm
-
-
-
-
-
-
-
-
33 mm
149 mm
151 mm
191 mm
161 mm
86 mm
86 mm
85 mm
65 mm
253 mm
Ort Schneehöhe
Lugano
Locarno-Magadino
Lyon
Piacenza
Albi (Frankreich)
67 cm
60 cm
21 cm
45 cm
32 cm

1.2.06, 1:45 UTC, N18 IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
28.1.06, 12:16 UTC, N18 IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
26.1.06, 12:36 UTC, N18 VIS
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
28.1.06, 2:26 UTC, N18 IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
1.2.06, 5:01 UTC, N15 IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
1.2.06, 8:31 UTC, N14 VIS
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern



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