Wettergefahren - Frühwarnung
Wettergefahren-Frühwarnung - Übersicht

Weitere Informationen: Wetterrekorde, Sturmstärken, Klimakarten usw.

Windkarten

In den Windkarten wird der mittlere Wind in 10 Meter Höhe dargestellt. Richtung und Stärke des Windes werden durch einen Windpfeil gekennzeichnet, farbige Flächen heben die Bereiche mit besonders hohen Windgeschwindigkeiten hervor. Es bedeuten:
grün: mindestens 40 km/h
gelb: mindestens 60 km/h
orange: mindestens 80 km/h
rot: mindestens 100 km/h
Die Positionen der Windpfeile in den Karten markieren die vom Wettervorhersagemodell an diesen Punkten im Koordinatengitter berechneten Windverhältnisse.
Geschwindigkeiten werden in der Luftfahrt und der Seefahrt in Knoten angegeben. Auch auf Wetterkarten wird für Windgeschwindigkeitsangaben üblicherweise die Einheit Knoten verwendet. Ein Knoten (kt) entspricht dabei einer Seemeile pro Stunde, eine Seemeile wiederum misst 1,852 km.
1 kt = 1.852 km/h = 0.51 m/s
1 km/h = 0.54 kt = 0.28 m/s
1 m/s = 3.6 km/h = 1.94 kt
Der Windpfeil gibt die Richtung an, aus der der Wind weht, die Anzahl und Länge der Fiedern kennzeichnen die Windgeschwindigkeit. 1 lange Fieder entspricht 10 kt (18.5 km/h), 1 kurze Fieder entspricht 5 kt (9.2 km/h). Für einen Mittelwind von 50 kt wird am Windpfeil anstatt der Fiedern ein gefülltes Dreieck verwendet, darüber wieder in 5 kt-Schritten Fiedern, bei 100 kt zwei Dreiecke usw.
Lesebeispiel:
Im oben abgebildeten Kartenausschnitt markiert der Windpfeil über der Nordsee einen Nordostwind, der im Mittel mit 30 kt weht. Etwas weiter nördlich weht der Wind mit 15 kt aus Nordosten.
Aus Windkarten lassen sich die Wind- und Sturmfelder von Tiefdruckgebieten oft gut über mehrere Tage hinweg verfolgen; sie können sich über mehrere Hundert Kilometer erstrecken und sind vor allem über dem Meer zuweilen bestens ausgeprägt. Über Land sind die mittleren Windgeschwindigkeiten reibungsbedingt deutlich geringer, größer hingegen die Böigkeit, die nur abgeschätzt werden kann und von den Höhenwinden und den Schichtungsverhältnissen der Atmosphäre abhängt.
Am und auf dem Meer treten bei Passage von Sturm- und Orkantiefs überwiegend die höchsten Geschwindigkeiten auf. Im Binnenland können im Sommer Gewitterböen größere Schäden anrichten als winterliche Sturmtiefs. Diese treten aber nur kurzzeitig und eng begrenzt auf. Für Deutschland seien als Abschätzung folgende Obergrenzen der Spitzenböen genannt:
Im Binnenland: 170 km/h bei winterlichen Orkantiefs oder sommerlichen Starkgewittern
Am Meer: 200 km/h bei winterlichen Orkantiefs
Auf den Bergen: bis über 250 km/h bei winterlichen Orkantiefs.


Forschungszentrum
In Zusammenarbeit mit:
Lacunosa Wetterberatung